Führung ist Aktion, keine Position!
Nachdem wir mal allgemein über Führung in Teil 1 sprachen, gehen wir heute ein kleines Stück weiter, tauchen wir tiefer in die Materie ein und stellen fest, dass Führung Aktion ist!
Zunächst mal möchte ich Ihnen folgendes raten: Bleiben Sie locker und entspannt. Überlegen Sie doch bitte mal genau, was denn wirklich wichtig ist im Zusammenleben mit Ihrem Hund!
Zunächst einmal: Sitz, Platz und Fuß beizubringen, auf Signal zu reagieren, ist keine Führung. Auf Kommando zu bellen auch nicht. Das alles ist Training, Konditionierung und sagt nichts über Ihre Führung aus.
Und auch dieses möchte ich gerne zu bedenken geben: Je ernster wir das Hundetraining nehmen, je ergebnisorientierter wir sind und uns durch die große Welt der Hundeerziehung lesen, desto weniger werden wir lernen – ja, genau; wir müssen lernen! Um aber selbst gut lernen zu können, gehört neben der Arbeit mit dem Hund, der Spaß dazu. Ohne diesen werden wir zu keinem Team. Ihr Hund mag vielleicht lernen zu gehorchen, aber ein Partner, der gerne mit Ihnen agiert und sich an Ihnen orientiert, wohl sicher nicht.
Viele glauben, dass Führung automatisch mit einer Führungsposition gekoppelt ist. Und dass nur derjenige, der eine Führungsposition inne hat, auch Respekt und Achtung nicht nur verdient, sondern auch einfordern kann. Doch was haben Sie im vorherigen Artikel gelesen? „Führung ist niemals eine Position, denn Führung ist AKTION!“
Und manchmal fragen sich gerade die „alten Hasen“, warum ihr Hund plötzlich macht, was er will oder aber der neue Hund nicht so führig ist wie der Vorgänger. Da müssen Fragen gestellt werden! Nur zu wissen, wie es geht, auch schleifen lässt, aber aktiv eben nicht mehr richtig leistet, der FÜHRT NICHT! Da helfen eben auch keine Erinnerungen daran, wie gut doch alles geklappt hat. Und ja, auch der Respekt geht verloren. Denn was ist Führung? Ja, genau: Führung ist Aktion!
Sprechen wir nun von Führung im Bereich der Hundehaltung, kommen wir erneut auf das Thema Kompromisse zurück. Wollen wir ein harmonisches Leben mit unseren Vierbeinern aufbauen, schließen wir zunächst einmal alle Kompromisse aus. Wir müssen schon ganz klar kommunizieren, wohin die Reise gehen soll. Wie bereits schon geschrieben, werden wir im Laufe unseres Zusammenlebens nicht an Kompromissen vorbei kommen, aber anfänglich schließen wir diese bitte erstmal aus. Und eigentlich beginnt genau das schon mit dem Erwerb Ihres Hundes – egal, woher er auch kommt. Müssen Sie einen (großen) Kompromiss schließen, damit der Hund irgendwie in Ihr Leben oder zu Ihnen passt, ist die Entscheidung nicht richtig!
Führung braucht Struktur und Faden. Beginnen Sie das gemeinsame Leben bereits schon anfänglich mit Kompromissen, wird es in den Folgejahren immer schwierig, die Vorstellung des Zusammenlebens nach den eigenen Vorgaben zu realisieren. Das heißt, je konkreter Sie Ihre Erwartungen an das Leben mir Ihrem Hund formulieren können, umso konkreter und sichtbar werden die Erfolge sein können. Denn dann führen Sie Ihren Hund zum Ziel – Führung ist Aktion!
Doch VORSICHT! Eine der größten Gefahren in Bezug auf Führung ist, dass wir die Anforderungen zu hoch stellen! Möchten Sie also erfolgreich in der Erziehung, dem Training, der Arbeit, der Gestaltung des Zusammenlebens sein, müssen Sie zuerst sicherstellen, dass Ihr Vierbeiner glücklich und „zufrieden“ ist. Nur dann ist Leistung abrufbar. Und eines darf daraus dann ja gerne resultieren, nämlich, dass Ihr Hund und auch Sie eine gewisse Befriedigung erfahren, aufgrund erbrachter Leistung.
Um nun aber dort hinzukommen, benötigen Sie ein einheitliches Führung-Modell. Dieses Modell wäre natürlich auch gut, Ihrem Partner näherzubringen. Es muss Klartext herrschen. Klarheit in Bezug auf die aufgaben und deren Verteilung innerhalb der Familie.
Was umfasst denn Aufgaben?
- Machen Sie „Arbeit“ messbar. (Wer war Hunderunde und wie lange? Wie sieht es mit Training aus? Was wurde gemacht, erreicht im Vergleich zum Plan?)
- Eine Kontrolle ist unerlässlich. Rufen Sie die messbaren Arbeiten ab. Schauen Sie, wie weit Sie sind.
- Sicherheit und Orientierung ist ein großes Thema. Ihre Hunde werden nur verlässlich, wenn auch Sie es sind!
Sie benötigen natürlich einige Hilfsmittel. Welche diese sein können und wie Sie diese einsetzen, beschreibe ich im nächsten Artikel.
Sie haben den ersten gar nicht gelesen? Kein Problem, das können Sie jetzt gerne nachholen.
https://wissen-hund.de/fuehrung-einleitung-teil-1/