Birkenzucker, Xylit – nicht für Hunde
Seit Jahren wird bereits vor dem Birkenzucker, dem Xylit, gewarnt. Und dennoch sind wir alle noch nicht auf dem gleichen Wissenstand. Selbst, wenn auch Tasso oder andere Vereine schon darauf aufmerksam machten, Tierärzte auf ihren Blogs oder Seiten warnten, ist es doch so, dass gerade neue Hundehalter von dieser Gefahr noch nichts wissen.
Darum lassen Sie mich dieses Thema nochmal aufgreifen, denn ich las heute erneut über einen Todesfall eines Hundes durch Leberversagen; Grund war hier die Einnahme eines Stückes Kuchen, das mit Birkenzucker gesüßt war.
Was ist Birkenzucker, Xylit?
Birkenzucker stammt ursprünglich aus Finnland, wo es aus den Fasern der Birkenrinde gewonnen wird. Heute ist es auch möglich, den natürlichen Zuckeraustauschstoff aus anderen Holzrinden, faserreichen Gemüsen sowie aus Obst herzustellen. Es findet in unseren Küchen immer mehr Platz und wird zum Süßen statt Zucker verwendet.
Was ist Xylit?
Xylit ist Birkenzucker. Xylit ist die chemische Bezeichnung.
Birkenzucker/ Xylit – Einsatz
Birkenzucker eignet sich in einer bewussten Ernährung als hervorragender Ersatz für herkömmlichen Zucker.
Seine Vorteile gegenüber herkömmlichem Zucker
- 75 % weniger Kohlenhydrate
- 40 % weniger Kalorien
- verhindert Heißhungerattacken
- fördert die Verdauung
- positive Wirkung auf Zähne und Knochen
- verlangsamt Bildung von Zahnstein
Viele Haushalte greifen mittlerweile auf Birkenzucker zurück. Auch Kaugummis mit Xylit (Xylitol) sind sehr beliebt. Unbewusst nehmen wir häufig Nahrungsmittel zu uns, die Xylit enthalten. Aber VORSICHT! Denn unsere Hunde können diesen Zuckeraustauschstoff gar nicht vertragen.
Xylit kann bei Hunden die Ausschüttung körpereigenen Insulins in das Blut steigern. Das bedeutet, dass dieser Vorgang zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels führt.
Dr. Eric Dunayer, Spezialist für Klinische Toxikologie der Tierschutzorganisation “ASPCA” (The American Society for the Prevention of Cruelty to Animals), warnt seine Berufskollegen und Hundebesitzer seit Jahren vor Vergiftungen durch den Süßstoff “Xylit”, der in vielen zuckerfreien Kaugummis, Bonbons und anderen Lebensmitteln enthalten ist.
Zudem, so Dr. Dunayer, reagieren die Hunde etwa 30 Minuten nach dem Fressen von größeren Mengen von xylithaltigen Süßwaren mit Schwäche, dem Verlust der Koordinationsfähigkeit und Krämpfen. Es sei unbedingt erforderlich, dass der Hund von einem Tierarzt behandelt würde.
Allerdings sind die ersten Symptome bereits schon nach 10 Minuten beobachtet worden.
Mögliche Symptome
- Lethargie
- Erbrechen
- Schwäche
- Koordinationsprobleme
- Kreislaufkollaps
Folgen
- Die Folgen von Aufnahme mit Xylit verarbeiteten Lebensmitteln, können ein Risiko für Hypoglykämie (Hypoglykämie, auch Unterzuckerung genannt) sein, führt also zu niedrigem Blutzuckerspiegel bzw. eine zu niedrige Glucosekonzentration im Blut. Eine unbehandelte schwere und andauernde Hypoglykämie kann tödlich ausgehen.
- Auch wird von akutem Leberversagen berichtet. Es konnten bei einigen Hunden ein Verlust von Hepatozyten nachgewiesen werden (Hepatozyten ist die wissenschaftliche Bezeichnung der eigentlichen Leberzellen. Sie sind für wesentliche Hauptfunktionen der Leber verantwortlich).
- Ebenso wurde Atropie nachgewiesen (Gewebeschwund).
- Folgen von Aufnahmen von Xylit können Magen- und Darmblutungen sein.
- Von Gerinnungsstörungen wird berichtet.
- Wenn der Hund nach einem Kollaps nicht behandelt wird, kann es zu irreparablen Hirnschäden kommen und der Hund kann sterben.
Achtung auch bei Kaugummis
Bitte seien Sie äußert vorsichtig, wenn in Ihrem Haushalt Kaugummis verzehrt werden. Denn zuckerfreie Kaugummis enthalten Xylit. Halten Sie bitte auch Ihre Kinder dazu an, ihre Kaugummi nicht liegen zu lassen, so dass Ihr Hund, der alles in sich hinein inhaliert, nicht an den Folgen des Verzehrs gar stirbt.
Extra Professional: Zutaten: Gum Base, Sorbitol, Xylitol, Acacia, Glycerin, Aroma, SodiumPhosphate, Mannitol, Aspartame, Potassium, Acesulfame, CI 77891,Soybean Lecithin, Carnauba, BHA, CI 42090
Bereits ab 1 Gramm Xyilit – Aufnahme pro Kilogramm Körpergewicht kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Die Tierärztin Karin Kirchgessner aus Berlin rät, sollte Ihr Hund Xilit zu sich genomemn haben, die Maulhöhle mit Honig oder Zuckerlösung zu bestreichen und direkt einen Tierarzt aufzusuchen.
Die Behandlung
Hat Ihr Hund Lebensmittel mit Xylit zu sich genommen, wird in kurzen Abständen der Blutzucker des Tieres gemessen und entsprechend Zucker über eine Vene zugeführt, bis die Wirkung des Xylits aufhört. Bei schnellem Handeln sind die Überlebenschancen sehr gut!
Ein Hinweis.
Sollte Ihr Hund unter fremder Aufsicht sein, stellen Sie bitte sicher, dass Ihr Hund NUR die für Ihren Hund bestimmten Nahrungen bekommt. Passen Sie lieber einmal mehr auf, besprechen Sie bitte einmal mehr, wie Ihr Hund beaufsichtigt wird. Verlassen Sie sich niemals darauf, dass Ihr Hundesitter auf dem gleichen Wissenstand ist wie Sie.
Und gerade, wenn auch Kinder und Jugendliche in einem Haushalt leben, in dem gesittet wird, sollten Sie genau hinsehen.
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