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Und plötzlich kam die Angst vor dem Hund

  • 14. August 2019
  • 5 minute read
  • Birthe Thompson
Vorträge

Wenn die Angst vor dem Hund Besitz ergreift

Tierschutz umfasst viele Facetten. In der Nothundevermittlung gibt es vielerlei Gründe, warum ein Hund ein Zuhause sucht.

In meinen vielen Jahren in der Nothundearbeit habe ich unzählige Erklärungen oder Berichte dazu erhalten, warum der Hund ein neues Zuhause sucht.

Fotos mit unseren Hunden
Foto: Birthe Thompson

Unter den Nothunden gibt es reichlich Abgabehunde. Ja, ich mache einen Unterschied zwischen Not – und Abgabehund.

Darunter waren es oft Frauen, die dafür ausschlaggebend waren, dass ihr Hund das bestehende Zuhause verlassen musste. Oft habe ich mit Haltern gesprochen, die manchmal sogar weinten, weil der eigene Hund abgegeben werden musste, da die Frau Angst vor dem Hund hat, mit ihm nicht laufen kann usw. In den Jahren des Tierschutzes gab es dann oft Aussagen wie: „Diese Frauen, immer müssen die Hunde weg, weil die Frauen Angst vor den Hund haben!“

Ja, aber das gibt es wirklich. Ich schildere Ihnen genau eine solche Situation, weil ich denke, dass hier in diesem Bereich auch etwas Wissen für Tierschützer vorhanden sein kann, weil ich glaube, dass sich viele Frauen hier wiederfinden können und weil ich glaube, ein wenig mehr Verständnis für Situationen durch den folgenden Bericht/ die Erzählung fördern zu können.

Und plötzlich kam die Angst.

Sie lebte schon immer mit Hunden zusammen. Ihr Leben war auf eine Hundehaltung ausgelegt und immer wieder half sie auch anderen Hundehaltern bei der Bewältigung von Problemen.

Nicht selten hatte sie Hunde zur Pflege, die nicht immer nur einfach waren. Selbst führte sie einen festen Verband von meist drei eigenen Hunden und hat sie es immer wieder verstanden, auch Rüpel oder gar ängstliche Hunde zu integrieren. Viel Zeit, Schweiß, Liebe und Geld hat sie investiert, um Hunden ein weiteres, manchmal erst dann, gutes Leben zu ermöglichen.

Mit dem einen und anderen Zipperlein stellten sich größere gesundheitliche Probleme ein. Sie verlor etwas an Substanz, an Kraft, an Stärke, auch an der mentalen und psychischen.

In ein Alter gekommen, das sehr gerne in unserer Gesellschaft tot geschwiegen wird und irgendwie unberechtigter Weise noch ein Tabu-Thema darstellt, haben sich zudem die Wechseljahre eingestellt.

Nicht nur, dass durch die gesundheitlichen Einschränkungen Probleme entstanden, dazu eben noch die Hormonschwankungen durch eben diese Wechseljahre, die sie immer weniger zu einem verlässlichen Partner ihrer Hunde machte.

Wechseljahre können schlimm sein und die Frauen, die diesen Beitrag lesen und diese entweder bereits durchlebten oder sich gar in ihnen befinden, werden beipflichten, wenn wir behaupten: Es ist eine sehr schwere Zeit – für alle Beteiligten.

Heiß/ Kalt- Attacken sind dabei das geringere Übel. Oft entstehen durch diese hormonellen Veränderungen aber auch Panik-Attacken.

So war es bei ihr. Panik machte sich breit, Angst hat sie eingenommen.

Vorträge
Foto: Birthe Thompson

Zu der Zeit war es ihr nicht mehr möglich, überhaupt noch zu laufen, jeder Schritt fiel schwer und sie stand vor einer großen OP. In dieser eh schon schweren Zeit, die für nach der OP mit ihren Hunden eine Menge Training erforderte, schlich sich plötzlich Angst in ihren Kopf – die Angst vor ihren eigenen Hunden.

Diese Angst wuchs. Täglich – und wurde für alle Beteiligten ein fast unlösbares Problem.

Sie konnte nicht mehr alleine mit ihren Hunden im Haus bleiben. Sie konnte es nicht mehr ertragen, wenn ihre beiden Rüden gleichzeitig zu ihr kamen. Die Angst, die Hunde würden sich beißen und sie wäre dazwischen, war so groß, dass sie oft heulend davon lief.

Sie schaffte es irgendwann nicht einmal mehr, mit ihren Hunden allein in einem Raum zu sein.

Ihr aufmerksamer Mann, der eine Veränderung sehr schnell schon bemerkte, suchte das Gespräch. In jedem Gespräch fiel sie heulend und erschöpft zusammen. Ja, sie liebt ihre Hunde, aber sie konnte sich gegen ihre Angst nicht wehren. Panik und Herzrasen machten sich breit und dieses Problem schien unlösbar. Auf jeder Hunderunde, die sie unter körperlichen Schmerzen täglich versuchte, mitzulaufen, wurde die Angst, die Panik thematisiert und ihr Mann half ihr mit Veranschaulichung, mit Rat und Erklärungen über diese Problematik hinweg zu kommen.

Im Freundeskreis konnte es nicht besprochen werden. Sie galt als taff und Hundefrau. Niemand hätte ihr Problem verstehen können, sich ansatzweise denken können. Auf ein allgemeines Bla Bla hatte sie auch keine Lust und irgendwie musste sie es doch schaffen, die Angst zu überwinden.

Was besser werden sollte, wurde schlimmer. Denn durch ihr Verhalten, durch ihre Panik und Angst, veränderte sie auch ihre Energie und das Verhalten den Hunden gegenüber. Das, vor dem sie Angst entwickelte, trat ein. Ihre Hunde hatten zunehmend mehr Konflikte. Der Auslöser allerdings von Außen betrachtet, war sie. Sie allein hat jeden einzelnen Konflikt herbei geführt. Sie war dafür verantwortlich, dass ihre Hunde instabil wurden.

Wieder folgten stundenlange Gespräche mit ihrem Mann. Wieder und wieder versprach sie, an sich zu arbeiten.

Einen Schlüsselmoment für ihr verändertes Verhalten, ihre Angst, Panik, gab es nicht.

Aber es gab einen Schlüsselmoment, der dafür sorgte, dass sie sich mit der Situation so sehr auseinandersetzen musste und mit sich arbeiten musste und zwar der, als ihr Mann sagte: „Wenn du dich nicht in den Griff bekommst, muss ich die Hunde schützen, was bedeutet, dass der Kleine in ein anderes Zuhause ziehen muss.“

Sie war fertig, fiel in ein tiefes Loch und war fast ohnmächtig.

Nein! Niemals! Niemals würde sie einen ihrer Hunde jemals abgeben. Sie musste kämpfen. Sie musste ihre Ängste in den Griff bekommen und kämpfen. Nur sie alleine hat die Zukunft der ganzen Familie in der Hand. Nur an ihr allein liegt es nun, dass alle wieder stabil und in Ruhe leben können.

Ja, und sie hat gearbeitet. So hart an sich. Sie hat ihr Verhalten ganz bedacht und immer mit klarem Verstand verändert, ihre Energie versucht, zu verändern, neutral zu sein und mit den Hunden gearbeitet.

Sie hat es geschafft. Sie konnte der Angst entfliehen, der Panik den Rücken kehren. Zwei wundervolle Rüden ihr Eigen nennen. Sie hat verstanden, woher diese Angst gekommen ist und wie sie zu bekämpfen ist. Sie hat einen tollen Mann, der ihr dabei half und ihr die nötige Zeit gab.

Die Belohnung sind eine erfolgreiche OP, ein gutes Handling mit den Wechseljahren, ein wunderbarer Mann und zwei fantastische Rüden, die ihr Leben bereichern

Wer sie ist?

Die Autorin dieses Beitrages.

Warum ich darüber schreibe?

Weil ich nicht die Einzige bin. Weil ich anderen Frauen helfe möchte, Mut machen möchte und auch Sie, die Männer, darüber aufklären möchte, dass es wichtig ist, Ihrer Frau zu helfen.

Bitte, resignieren Sie nicht. Arbeiten Sie gemeinsam am Problem und wenn Sie Hilfe benötigen, dann kontaktieren Sie mich bitte.

Ja, ich kenne nun auch diese Problematik!

Birthe Thompson

Birthe Thompson ist Tierpsychologin, Journalistin, Autorin, Coach und Bloggerin. Jahrelang Mehrhundehalterin, lebt sie heute mit ihrem Mann und derzeit zwei Rüden der Rasse Rhodesian Ridgeback im Norden Deutschlands. Über viele Jahre hat sie sich im aktiven Tierschutz verdient gemacht. Selbst war sie immer wieder Pflegestelle für Tierschutzhunde. Zu ihren Aufgaben gehörte es auch, Hunde einzuschätzen, um Vermittlungsprofile zu erstellen. Birthe Thompson ist Ansprechpartnerin für viele Bereiche zum Thema Hund. Gerade auch, wenn es um Tierschutz geht, brilliert sie durch ihre kompetente Vorgehensweise und ihr Wissen.

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1 Kommentar
  1. Marina Müller McKenna sagt:
    14. Juli 2018 um 13:28 Uhr

    Liebe Birthe,
    Ihr Beitrag ist von 2015 und daher schon eine Weile her.
    Warum ich schreibe? Weil mich Ihr Beitrag sehr angesprochen hat und weil ich mich nach 50 Lebensjahren, die ich mehr oder weniger mit Hunden verbracht habe, 30 Jahren die ich aktiv im Tierschutz gearbeitet habe, plötzlich vor einer Situation sehe, die mich mehr als belastet. Ich habe mich seit meiner frühesten Kindheit nie, niemals, vor Hunden gefürchtet.
    Nun, fast 60-jährig, scheint das auf einmal der Fall zu sein.
    Aber zum Hintergrund:
    In der DDR geboren und in Ostberlin aufgewachsen, hatte ich durch Bekannte und Verwandte früh Hunde um mich. Schon im Alter von zwei Jahren habe ich vor „großem Publikum“ (Warteschlange vor dem Bäcker in Berlin-Oberschöneweide) erfolgreich mittels einer Ohrfeige eine riesige Dänische Dogge in die Flucht geschlagen, die sich wohl ein wenig zu sehr für mich Kleinkind interessierte.
    Später kreuzten mehrere tolle Hundepersönlichkeiten meinen Weg.
    Meine erste „eigene“ Hündin, noch in Berlin, war die sanfte Cora.
    Dann wanderte ich 1999 nach Irland aus und lebte nicht nur mit meinem damaligen Partner, sondern auch mit der Bordercollie-Mix-Hündin Sioux zusammen. Trotz widriger Umstände hinsichtlich des generellen Umgangs mit Tieren in Irland kam ich mit Sioux in ihrem Umfeld gut klar. So gut, dass ich dann mit ihr – und ganz nebenbei mit meinem dann Angeheirateten – ein zweites Mal umsiedelte, und zwar nach Griechenland. Sioux starb nach mehreren VS-Attacken friedlich mit über 16 Jahren.
    Nun sollte eigentlich kein anderer Hund mehr in unser Leben, … oder doch? Aber wenn, dann nur wieder ein Mädel, und wenn, dann eine Kurzhaarige. Und womit endeten wir vor fast genau einem Jahr? Mit einem jungen Rüden, einem wunderschönen langhaarigen Golden-Retriever-Mix, der nicht mehr an der Kette leben wollte. Nun, nicht nur Katzen suchen sich ihre Besitzer aus!
    Kanélo ist etwa vier Jahre alt und grundsätzlich nicht aggressiv. Und wir sahen trotz der eindringlichen Mahnungen und Argumentationen unserer Tierärztin keinen Grund, ihn kastrieren zu lassen. Wir fanden einen sehr guten Tiertrainer ganz in der Nachbarschaft, der mit der positiven (Belohnungs-)Methode arbeitet und mir sehr half, Kanélos Gehorsams- und die meisten anderen Probleme, die er aus seiner Vergangenheit mitgebracht hatte, in den Griff zu bekommen. Ein paar bestehen noch, so eine wilde Abneigung gegen alle Zweiräder und bestimmte Fahrzeuge sowie einige aggressive Rüden, die ihn natürlich nicht kalt lassen. Und leider hatten wir in den ersten 10 Monaten bereits drei schwere Attacken anderer Hunde auf uns: Beim ersten Mal wurde ich krankenhausreif gebissen und Kanélo verletzt, beim zweiten Mal verbiss sich ein Schäferhund in Kanélo, und der musste dann am Ohr geklammert werden, bei der dritten Attacke kamen wir mit blauen Flecken und blankem Schrecken davon.
    Zur Erinnerung: Wir leben auf einer griechischen Insel; die Attacken kamen ausschließlich nicht von Streunern sondern von Hunden, die einen Besitzer hatten. Diese Besitzer lassen ihre Tiere unbeaufsichtigt und ungesichert laufen, wie sie wollen. Mit einem Hund zu gehen wie ich es tue, mit gutem Harness und immer gesichert an der Leine, ist hier absolut die Ausnahme. Und einem Griechen sagt man nicht, was er im Interesse seines eigenen Tieres und im Interesse Anderer – auch Touristen – zu tun oder besser zu lassen hat.
    Neuestens streift der riesige aggresive Schäferhund eines Nachbarn in Dorf umher. Gestern sprach ich den Mann freundlich an, erklärte ihm zum wiederholten Male, dass ich schon dreimal schlechte Erfahrungen gemacht hatte und dass ich vor einer Begegnung mit seinem Hund in Gegenwart meines Hundes große Angst hätte. Die Antwort war, dass sein Tier überhaupt nicht aggressiv sei und keine Gefahr darstelle. Damit war für ihn das Thema durch. Ich habe darauf verzichtet ihn darauf hinzuweisen, dass sein Hund in der Vergangenheit mehrere Katzen getötet, zwei junge Zicklein gerissen und dem Vernehmen nach wohl auch schon Menschen angegriffen hat. Dieser „Trumpismus“ ist wohl ein Zeichen der Zeit: Nicht „Me too!“ sondern „Me first!“ – Egoismus pur.
    Bin ich in den vergangenen Wochen und Monaten schon mit einem mehr als flauen Gefühl im Magen meine Hunderunden gelaufen, befiel mich nun gestern die blanke Angst. Ich glaube, ich habe eine Panikattacke gehabt. Im Geiste sah ich wieder und wider den ersten Angriff mit dem Zweikampf der Hunde, bei dem mir der „gegnerische“ Hund die Hand zerbissen hatte.
    Meine spontane Reaktion, um mich und natürlich vor allem Kanélo zu schützen, ist, dass ich seit heute mit dem Hund im Auto an den Ortsrand fahre und mit ihm von dort aus außerhalb des Dorfes laufe, wo es relativ unwahrscheinlich ist, dass besagter Schäferhundrüde oder andere Revierverteidiger unerwartet auftauchen.
    So, das war jetzt eine lange Einleitung zu meiner Frage, wie man seiner Angst in den Griff bekommt, wie man wieder Selbstvertrauen finden und die Spaziergänge mit dem Hund wieder einigermaßen genießen kann. Haben Sie diesbezüglich Erfahrungen, wie man mit dieser Angst, auch Ohnmacht, die mir bislang so fremd war, umgeht?
    Mit freundlichen Grüßen,
    Marina Müller McKenna

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