Typ A Hunde: Zu welchem Typ gehört Ihr Vierbeiner?
Beschäftigt man sich tiefer mit den Hunden, kann dieses doch recht faszinierend sein.
Ja, nicht alle Hunde sind gleich. Na wenigstens das wissen mittlerweile doch die meisten Menschen. Doch es wird auch in Typ A und Typ B unterschieden. In diesem Artikel geht es um die Typ A Hunde.
Aber zu welchem Typ Hund gehören Ihre Vierbeiner?
Ich möchte versuchen, Ihnen die beiden Typen etwas näher zu bringen.
Dazu werden meine beiden Rüden als Anschauung dienen, denn sie gehören tatsächlich jeweils einem Typ an.
Typ A Hunde: Die wagemutigen, neugierigen Hunde, auch oft mit einem Drang nach vorne, die Melder.
Unser älterer Rüde, Zulu, ist ein typischer A Kandidat.
In jeglicher Situation immer in Aktion nach vorne. Es ist eigentlich absolut uninteressant, worum es geht:
- Zulu kann sich sehr schnell orientieren. Unbekannte Gebiete usw. sind alles gar keine Probleme.
- Er ist neugierig, scheut fast niemals, geht sofort gucken
- Er probiert neues Futter beispielsweise ohne Schwierigkeiten, muss es nicht erstmal näher untersuchen.
- Stellen sich Herausforderungen oder auch Probleme, versucht er sich direkt diesen zu stellen, sie zu lösen. Ob das immer so klug ist, sei jetzt mal dahingestellt.
- Auch in der sozialen Interaktion ist er derjenige, der direkt die Initiative ergreift – in welche Richtung das auch immer gehen mag.
A-Typen sind in der Regel auch die Melder. Sie geben direkt bescheid, wenn etwas „angekündigt“ werden muss.
Ja, so ist es auch bei dem Zulu:
- es ist völlig egal, die Klingel läutet: „Alarm“,
- ein Grashalm bewegt sich von links nach rechts: „Alarm“,
- das Telefon klingelt im Fernseher verdächtig: „Alarm“.
- Zulu meldet aber nicht nur, er geht sofort und direkt vor. Am besten ist das Verhalten erkennbar, wenn draußen irgendwo im Garten wieder ein anderer Vierbeiner hoppelt. Machen wir die Tür auf, rennt er bellend und völlig durchgeknallt, die vielen Meter bis zum Ende des Grundstücks … planlos, spurlos – aber Attacke nach vorne (Meister Lampe beguckt sich das Schauspiel feixend aus einem Busch heraus an).
- Der Junge knurrt immer, wenn er den Nachbarn morgens zu den Rindern laufen sieht – dabei kennt er ihn und diese Abfolge aus dem FF.
- In Fremdbegegnungen mit anderen Hunden ist es ähnlich. Kommt ein Hund – geht’s nach vorne. Erstmal Alarm schlagen, ablassen kann man ja immer noch, ist seine Devise.
Hier wird nicht erstmal geguckt, gecheckt, abgewartet, nein, Zulu reagiert direkt und sofort!
Mit Typ A Hunden zu leben, ist für Hundehalter oft schwierig, wenn sie darum nicht wissen. Diese Hunde aktivieren nämlich in Stresssituationen hauptsächlich das Kampf – und Fluchtsystem. Hier heißt es also: Angriff ist die beste Verteidigung oder aber vor dem Problem wegrennen.
Das Wegrennen an sich ist nicht etwa eine „feige“ Handlung, nein, ganz im Gegenteil. Es zeigt im Grunde, wie eigenständig und selbstsicher ein solcher Hund ist, glaubt er, somit einer „Gefahr“ entkommen zu können.
Bei A-Typen, und das sollten wir Hundehalter eben wissen, wird das Noradrenalin vermehrt produziert, und das auch schon in überschaubaren Belastungssituationen. Somit ist der A-Typ immer eine Spur aufmerksamer, aber, und nun aufpassen – durch das Noradrenalin wird das Lernen verstärkt! Das heißt in diesem Kontext, dass, wie zum Beispiel auch bei unserem Zulu, diese Hunde gelernt haben, durch präventive Scheinattacken sich (vermeintliche) Probleme vom Hals zu schaffen, so lenen sie rasant schnell und verinnerlichen es.
Hier muss ein jeder Hundehalter, der einen solchen Hund hat, bei dem er diesen Verhalten erkennt, sehr aufpassen, denn nun liegt die Gefahr darin, dass sich die erlernte, aggressive Reaktion auf bestimmte Situationen auch total von der Stresskomponente an sich loslösen kann. Wer sich ein wenig mit Selbstbelohnung beschäftigt hat, weiß, dass das Noradrenalin in enger chemischer Beziehung zu dem Dopamin steht. Dieses Dopamin wird ja sehr gerne als Selbstbelohnungsdroge benannt. Das Ergebnis jedoch ist ein unschönes, denn somit kann ein Hund von Typ A nämlich auch ohne, dass eine Stress – oder Angst zugrundeliegende Problematik vorliegt, ohne weiteres aggressiv nach vorne gehen.
Nun glauben viele Hundehalter, dass ein Vierbeiner des Typs- A grundsätzlich ein dominanter Hund sei. Dass dieser sicher auch derjenige ist, der in einer Hundegruppe das Sagen hat. Nein. Dem ist nicht so. Typ A Hunde können in einer Gruppe ein subdominanter Partner sein. Und nein, er wird auch den „Chef“ nicht immer wieder attackieren, um am „Chefsessel“ zu sägen, sondern einfach schlicht und ergreifend immer wieder versuchen, mehr Freiräume für sich zu gewinnen oder aber immer wieder zu klären, ob bestehende Regeln noch ihre Gültigkeit haben.
Haben Sie dann einen pubertierenden Hund Ihr Eigen, könnten Sie richtig viel Spaß bekommen. Nur bitte, lassen Sie sich nicht einreden, dass Ihr Hund „böse“, aggressiv, gefährlich sei. Lernen Sie Hund, lernen Sie Ihren Hund, verstehen Sie, was es heißt, einen Hund des Typs A zu führen und seien Sie ein guter verlässlicher, konsequenter Hundefreund, der es versteht, den Vierbeiner mit diesen Eigenschaften zu führen, seine Energien entsprechend zu kanalisieren und seien Sie vorausschauend!
Typ A Hunde werden auch gerne als Kontrolletties oder Schnellangriffstypen bezeichnet.
Auch bei Stress lässt sich in A und B Typen unterteilen. Hierauf gehe ich nochmal gesondert ein.
Im nächsten Artikel geht es um die Typ B Hunde
2 Kommentare
Toller Artikel ich bin mir jetzt sicher das meine Maya ein Kathegorie A Hund ist aber wie trainieren wir jetzt denn nach 5 Hundetrainern habe ich die …voll?Gibt es Bücher über dieses Thema die sie empfehlen können..LG
Hallo Edita,
also, es gibt sicher hervorragende Lektüre. Aber entweder sie ist zu allgemein, oder sehr Themen – bezogen. Da müsste ich wissen, was genau Sie suchen. Vielleicht schreiben Sie mich einfach mal an?
Nette Grüße
Birthe Thompson
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