Der Hundehautwurm – Stechmücke als Krankheitsüberträger
In diesem Jahr wurde durch die Medien veröffentlicht, dass Hamburger Wissenschaftler erstmals in Deutschland gefährliche Larven des Hundehautwurms in Stechmücken nachgewiesen haben.
Das Bernhard-Nocht-Institut (BNI) für Tropenmedizin erklärte hierzu, dass Klimaveränderung und die Einfuhr infizierter Hunde aus Südeuropa mögliche Ursachen für eine Etablierung dieses Parasiten sein könnten, der bislang in Zentraleuropa noch nicht heimisch war.
Möglich wäre auch, dass Steckmücken die Infektion auf Menschen übertragen. Die Folge könnte eine Hirnhautentzündung auslösen. Bisher sollen jedoch noch keine in Deutschland nachgewiesenen Infektionen bekannt geworden sein.
Infektionen mit Dirofilaria repens verzeichnet man in Südeuropa und vielen Ländern Afrikas, auch Asiens. Nun vermehrten sich aber immer häufiger Meldungen über Infektionen auch in Österreich, Tschechien oder Polen. Und aktuell nun auch bei Hunden in Deutschland.
Der Hauptwirt für die Larven sind Hunde, aber auch wildlebende Tiere wie Marder oder Füchse müssen herhalten. In ihnen entwickeln sich die Larven zu geschlechtsreifen Würmern. Da die Entwicklung von der Temperatur abhängig sei und die Entwicklung zwischen 10 und 30 Tagen liege, sah man Deutschland bislang auch nicht als gefährdet. Denn Stechmücken leben durchschnittlich weniger als 30 Tage. Zudem galt Deutschland ja nicht gerade als warmes Land.
Neuere Untersuchungen ergaben aber, dass sich Larven in den Mücken zumindest in den Sommermonaten Juli und August schnell genug entwickeln könnten. Professor Tannich äußerte sich dahingehend, dass der Verdacht zumindest naheliege, dass zumindest in Brandenburg eine stabile Übertragung statt finden würde, da man in zwei aufeinanderfolgenden Jahren den Parasiten gefunden hätte.
Hier sind nun die Tierärzte gefordert, denn sie müssten möglichst viele infizierte Hunde erkennen und behandeln, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern. Aber die Verantwortung liegt nicht nur bei den Tierärzten. Auch die Tierschützer, die sich aufopfernd um Hunde aus Südeuropa kümmern, müssen hier mehr in die Verantwortung genommen werden. Ohne nötige medizinische Vorsorge oder Behandlungen werden diese meist zu leichtfertig in Pflege- oder Endstellen vermittelt, ohne “Beipackzettel”, worauf der Neuzugang bitte sofort zu untersuchen sei. Aber auch die Hundehalter an sich, tragen Verantwortung. Wenn Sie mit Ihrem geliebten Vierbeiner in den Urlaub fahren, bedenken Sie bitte, dass sich Ihr Hund – und auch Sie – durch eine Stechmücke infizieren kann.
Unbehandelte Hunde können den Parasiten bis zu sieben Jahre in sich tragen.