Wenn Hunde bei miesem Wetter streiken.
Haben Sie auch so ein Prachtexemplar zuhause, das bei schlechtem Wetter nicht nach draußen möchte?
Hunde und Regen – es kann schon nerven. Sie haben einen festen Tagesablauf. In diesem Stundenplan sind die Gassierunden mit Ihrem Hund fester Bestandteil. Doch dann der Blick durch das Fenster nach draußen – es ist schlechtes Wetter, es regnet! Und Sie denken: Ach neee, hoffentlich läuft Bello jetzt.
Und Bello liegt gemütlich in seinem Korb und scheint, zu denken: „Wenn sie/ er jetzt glaubt, ich würde auch nur eine Pfote vor die Tür setzen, hat sie/ er sich aber geirrt. Hunde und Regen passt nicht!“
Sie ziehen sich an, rüsten wettertechnisch auf und überlegen schon, wie Sie wo am besten laufen können, damit Bello das Wetter nicht ganz so schlimm empfindet.
Irgendwie können Sie ihn überreden, sich wenigstens anleinen zu lassen. Vielleicht benötigen Sie sogar Bestechungsleckerchen? Einige Hunde bekommen direkt schon mal einen Regenmantel angezogen und Bello denkt sich: „Ich habe es doch gewusst. Es regnet!“
Frohen Mutes und mit enormer Selbstmotivation möchten Sie starten, gehen vor die Tür und stellen mal wieder fest: Ihr Hund verfügt über einen Vierpfotenantrieb und die Vorderpfoten sind auf Vollbremsung gestellt. Na super, das kann ja heiter werden. „Na komm, komm schon, ist doch nur etwas Wasser …“ hören Sie sich selbst sagen und Bello zieht sich schon langsam in einer Rückwärtsbewegung aus Halsband oder Geschirr heraus.
Sie stehen da, und hoffen, es sieht Sie jetzt niemand. Von wegen, ich habe meinen Hund voll im Griff, und der macht, was ich will und so … Genau! Aber nicht mit Bello! Der hat nämlich seine eigene Auffassung von Bewegung und Beschäftigung, vor allem bei schlechtem Wetter! Wenigstens können Sie ihn dazu bringen, zumindest mal zu pullern und sie müssen sich geschlagen geben und mit Ihrem so tollen Hund wieder nach Hause gehen. Zuhause dann angekommen, schüttelt Bello sich, reibt seinen Kopf im besten Fall an Ihnen (hoffentlich sind Sie nicht schon ordentlich angezogen) und an Decken, Sessel usw., um sich dann mit einem tiefen Seufzer in sein Korb zu schmeißen. Man könnte meinen, er denkt jetzt: „Lasst mich bloß in Ruhe. Ich verschlafe jetzt erstmal diesen Tag. Hunde und Regen – also nee “
Ja, liebe Leser, wenn Sie sich jetzt hier irgendwie wiederfinden können, sei Ihnen gesagt: Sie sind nicht alleine! Es gibt tatsächlich viele, viele andere Hundehalter, denen es genauso geht.
Mir ist dieses Problem auch gar nicht fremd, denn auch meine „Bellos“ sind bei schlechtem Wetter in keiner Weise zu motivieren.
Aber warum machen wir uns eigentlich so einen Stress daraus? Warum können wir nicht ganz entspannt damit umgehen und uns vielleicht selbst dann auch etwas darüber freuen, dass wir nun nicht unbedingt bei Regen durch die Walachei laufen müssen?
Na, ganz einfach. Das entspricht nicht unserem Regelwerk, es passt nicht in unseren Tagesablauf und schließlich müssen wir ja auch darüber Kontrolle haben, wann und wie, in welchem Zustand Bellos Toilettengänge so sind …
Ich habe lange gebraucht, hier etwas gelassener zu sein. Anfangs war ich wirklich immer etwas im Stress, weil sich meine Hunde doch lösen mussten und so war ich den ganzen Tag quasi „BEREIT“ JETZT mit ihnen zu laufen. Das JETZT setzte aber kaum ein und irgendwann dachte ich so: Na, sie werden sich schon melden, wenn es bis zum Anschlag steht. Dabei habe ich gelernt, dass „ES“ so schnell nicht bis zum Anschlag steht.
Durch die Beobachtung der freilebenden und wilden Hunde in Portugal, habe ich vieles gelernt. Die Hunde haben dort zwar auch feste Rituale, laufen ihre wirklich extrem großen Dorfrunden, oft 2, 3 Dörfer weiter, aber immer der Tagestemperatur und dem Wetter angepasst. Ist es sehr warm – liegen sie im kühlen Schatten, regnet es, liegen sie geschützt und Sie werden sie den ganzen Tag nicht sehen. Also, auch sie müssen nicht nach Uhrzeit ihre „Geschäfte“ machen.
Zudem habe ich durch die Arbeit mit den Nothunden auch gelernt, dass einige der Vierbeiner nicht gleich am ersten Ankunftstag die kleinen und großen Geschäfte erledigen.
Also, können unsere Hunde doch viel besser regulieren, als wir denken.
Und ja, es gibt sie in großer Anzahl, die Hunde, die bei schlechtem Wetter lieber im Bett bleiben. Sind sie nicht irgendwie zu beneiden? Sie können es wenigstens, während wir immer losmüssen – egal, ob es regnet oder stürmt.
Was will ich Ihnen mit diesem Artikel sagen? Ganz einfach: Keep cool and take it easy!
In diesem Sinne
Herzlichst
Ihre Birthe Thompson
2 Kommentare
Und ich dachte, nur meine Border Collies sind faule Socken bei Regen. 😉
Mein Rüde hat es von 19..00 h bis 14.00 Uhr ausgehalten…
Liebe Grüße und vielen Dank für die guten Artikel.
Sibylle Jacob von dogs-gate
Hallo Frau Jacob,
hahahhahahahaha, na, da haben Sie ja auch ein besonders nettes Exemplar. Herrlich!
Nette Grüße
Birthe Thompson
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