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Hund jagt Schafe

  • 18. Dezember 2021
  • Birthe Thompson

Wenn Hunde Schafe jagen

Fast jeder Hundehalter hatte mit seinem Vierbeiner bereits eine Begegnung mit Schafen. Unsere vierbeinigen Freunde reagieren unterschiedlich. Während die einen neugierig sind und mit Abstand schauen, die nächsten schon etwas interessierter sind und sich eventuell am Weidezaun einen kleinen Stromschlag holen, sind doch andere wiederum sehr entschlossen dazu, die Schafe zu jagen.

Hund jagt Schafe.

Ein solches Szenario ist leider überhaupt gar nicht lustig und selbst, wenn Sie Ihren Hund wieder abgerufen haben, wenn Sie das können, haben Sie mit Ihrem Hund durch Ihre Fahrlässigkeit enormen Schaden angerichtet. Sie haben die Tiere in Lebensgefahr gebracht und einige werden im Nachhinein möglicherweise auch noch ihr Leben lassen.

Foto: Birthe Thompson
Foto: Birthe Thompson

Stellen Sie sich vor, dass Schäfer seine Schäfchen kennen. Viele von ihnen kennen jedes einzelne der Herde. Sie gehen in der Regel sorgsam mit ihnen um und wenn sich Schafe in Privathaushalten befinden, dürfen Sie sich ganz sicher vorstellen, dass sie einen besonderen Platz einnehmen. So ist es kein Wunder, dass Schafzüchter und/ oder Schäfer ein wenig gereizt in Punkto Hunde und ihre Halter reagieren. Denn einige Hundeleute laufen mit ihren Vierbeinern tatsächlich fahrlässig in der Natur umher. Na klar, Hundespaziergänge in der Natur sind super schön. Aber während die meisten mit ihren Hunden den Stadtlauf trainiert haben, damit die Schätze zwischen den ganzen Menschen und unter den vielen Eindrücken und Gerüchen zurecht kommen, haben sie leider versäumt, ihren Hunden einen Chip in den motorisierten Kopf zu implantieren, der sofort ein Tier in der natürlichen Umgebung erkennt und ein Signal abgibt, das heißt: Vorsicht! Schaf! Es wird nicht gejagd, gehetzt oder sonstiges! Und natürlich würde dann der Hund bei seinem Menschen bleiben und völlig desinterressiert weiter laufen.

Nein, leider nicht! Es ist ganz natürlich für Hunde, die fremden Vierbeiner nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern sich auch für sie mehr oder weniger zu interessieren.

Leider beachten einige Hundehalter dieses nicht und so kommt es vor, dass „Bello“ zu Schafen läuft, zu trächtigen Schafen läuft oder zu Lämmern rennt und sie in die Luft wirft – eins nach dem anderen.

Hund jagt Schafe.

Ein aktueller Fall berichtet über den Verlust von 59 Lämmern und 3 Muttertieren, nachdem ein Hund in eine große Schafherde rannte und sich dort über eine halbe Stunde austobte.

Und nun stelle ich mir die Menschen vor, die die Halter dieses Hundes sind. Haben sie überhaupt bemerkt, welchen Schaden ihr Hund angerichtet hat? Würden sie herausfinden, wer der Schäfer ist? Würden Sie den Anstand haben und sich stellen? Ja, der Mensch muss sich stellen, er hat fahrlässig gehandelt – der Hund hat natürlich reagiert. Melden sich die Menschen, damit der Schäfer entschädigt werden kann? Eine gute Frage, denken Sie nicht auch?

Foto: Birthe Thompson
Foto: Birthe Thompson

Was passiert denn aber, wenn so ein Hund jagt? In diesem Fall war es so, dass nicht alle Lämmer durch einen Hundebiss starben, sondern im weiteren Verlauf, weil die Schafherde in Panik geriet und die Kleinen den vielen Hufen und dem Gewicht der Alttiere nichts entgegen setzen konnten. Die alten überannten die Kleinen einfach, liefen in den Elektrozaun. Aufgerissene Brustkörbe und andere schwerste Verletzungen wurden dokumentiert. Eine trächtiges Schaf hatte ein gebrochenes Bein.


Nach diesem Vorfall geriet genau diese Herde nachts erneut in Panik, da die Tiere nun traumatisiert sind. Wieder rannten sie in Elektozäune und versuchten sich zu verstecken.

Schafherde
Foto: Birthe Thompson

Schafe leiden wie jedes Beutetier lautlos. Sie bemerken es eigentlich nicht. Und nun stellen Sie sich vor, dass Ihr Hund Schafe jagt. In dieser Herde befinden sich auch trächtige Schafe. Diese erleben nun diese Hetzjagd und sind extrem gestresst. Was passiert? Es kommt zur Verlammung, einem Schwangerschaftsabbruch durch Frühgeburt.

Das Hetzen durch einen Hund, auch wenn dieser kein Tier direkt verletzt, führt sehr oft dazu, dass nach etwas 2 bis 3 Tagen verlammt wird und das Lamm verendet.

Hund jagt Schafe.

Erstaunt hat mich in anderem Zusammenhang die Frage einer Hundehalterin, deren Vierbeiner ebenso Schafe jagte. So fragte sie nach der rechtlichen Grundlage, als sie mit ihrem Hund unangeleint unterwegs war und ihr Hund auf eine teilweise uneingezäunte Schafwiese lief, dieser den Schafen hinterher rannte und einige der Schafe trächtig waren und ihre Lämmer verloren.

Sie fragte ernsthaft, ob der Schäfer ihr nicht erstmal beweisen müsste, ob die Lämmer nicht auch ohne diesen Vorfall gestorben wären. Auch war sie der Meinung, dass der Schäfer die Pflicht hat, seine Weide abzusperren, denn diese würde an einem öffentlichen Spazierweg liegen. Und da so viele Leute mit ihren Hunden dort laufen gehen, müsse er doch mit solchen Situtaionen, also auch mit solchen Verlusten rechnen. Sie war erbost darüber, dass der Schäfer seinen Verlust voll erstattet haben wollte.

Fakt ist, dass der Schäfer Ersatz für alle Verlammungen, auch die, die bis zu 14 Tagen nach dem Vorfall auftreten, geltend machen kann und wird.
Zudem hat er Recht auf Erstatung der Kosten von Tierarzt, Zukauf von Neutieren (Lämmer), Erstattung der Kosten von Folgeschäden an Muttertieren (dazu zählt auch eine dauerhafte Unfruchtbarkeit), Telefongebühren, Wegegelder, Rechtsberatung und so weiter. Also alles, was an Kosten durch die Jagd des Hundes und den Folgen daraus entsteht.

Und nein, ein Schäfer muss gar nichts absprerren und in fast allen Bundeländern wird ein solch hetzender Hund als gefährlich eingestuft.

Diese Dame konnte sich darüber freuen, dass der Schäfer nur auf die Erstattung seines Schadens bestand und keine Anzeige erstattete. Denn sonst wäre dem Hund aufgrund fehlender Sachkunde in der Hundehaltung von Seiten seiner Halterin ein lebenslänglicher Leine- und Maulkorbzwang verordnet worden.

Hund jagt Schafe.

Ich möchte Sie mit diesem Artikel dafür sensibilisieren, Ihre Hunde an Schafherden sicher vorbeizuführen, ja, auch die meisten Hunde eben auch an der Leine. Bitte verstehen Sie, welche Kettenreaktionen so ein Jagdvergnügen auslösen kann.

Ein Hundehalter muss seinen Hund so halten, dass von Ihm keine Gefahr
 und keine Belästigung für Dritte ausgehen kann.

Bitte gehen Sie respektvoll und mit gleicher Fürsorge, die Sie für Ihren Hund treffen, auch mit anderen Lebewesen um!


Birthe Thompson

Birthe Thompson ist Tierpsychologin, Journalistin, Autorin, Coach und Bloggerin. Jahrelang Mehrhundehalterin, lebt sie heute mit ihrem Mann und derzeit zwei Rüden der Rasse Rhodesian Ridgeback im Norden Deutschlands. Über viele Jahre hat sie sich im aktiven Tierschutz verdient gemacht. Selbst war sie immer wieder Pflegestelle für Tierschutzhunde. Zu ihren Aufgaben gehörte es auch, Hunde einzuschätzen, um Vermittlungsprofile zu erstellen. Birthe Thompson ist Ansprechpartnerin für viele Bereiche zum Thema Hund. Gerade auch, wenn es um Tierschutz geht, brilliert sie durch ihre kompetente Vorgehensweise und ihr Wissen.

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