Das Erbrechen – harmlos oder krankheitsweisend?
Worauf ist zu achten achten, wenn es häufiger zu Erbrechen kommt?
Im Rahmen von bestimmten Ausarbeitungen der Themen, die Hundehalter interessieren könnten, recherchiere ich, lese sehr viele Fachbeiträge, durchsuche die Weiten des Internets und befrage selbstverständlich Tierärzte zu bestimmten Fragen oder Themen.So nun auch, denn es geht im heutigen Beitrag um das Erbrechen.
Wir alle kennen es, jeder Hundehalter sieht seinen Vierbeiner mehr als nur manchmal erbrechen.
Da dieses nun aber tatsächlich unterschiedliche Ursachen haben kann und ich Sie darüber informieren möchte, bzw. dafür sensibilisieren, schreibe ich über die verschiedenen Möglichkeiten, warum es zu Erbrechen kommen kann. Dabei halte ich mich kurz, denn die medizinischen Hintergründe überlasse ich dann doch lieber den Veterinären, die gegebenenfalls ein solches Erbrechen auch zu beurteilen wissen.
Zunächst einmal: Was ist Erbrechen überhaupt?
Erbrechen gehört bei unseren Hunden genau wie auch bei uns Menschen zu einem wichtigen Abwehrmechanismus, der von Körper gesteuert wird. Durch dieses erbrechen kann der Körper sich wehren – er kann Fremdkörper hervorbringen, sich schlechter und/ oder giftiger Substanzen entledigen. Eine gute Geschichte. Das Erbrechen kann also den Körper, den Organismus vor etwaigen und diversen Schädigungen schützen. Dabei handelt es sich um einen Reflex. Egal, warum Ihr Hund erbricht, der Körper regelt dieses. Aber, dieser „Vorgang“ lässt sich noch in 3 Phasen unterscheiden und hier fangen wir an, etwas genauer hinzusehen. Denn nicht das Erbrechen an sich, sondern das „WIE“ erbrochen wird, kann uns eine Menge Aufschluss darüber geben, ob Ihr Hund man eben „nur“ Gras gefressen hat oder aber ob eine ernsthaftere Erkrankung dahinter stecken kann.
Schauen wir uns mal die 3 Phasen an:
Übelkeit:
Übelkeit beim Hund festzustellen, ist gar nicht so einfach. Während wir Menschen sagen könnten: „Ist mir schlecht!“, vermögen Hunde es anders auszudrücken wie in schmatzen. Leerschlucken (das kommt sehr häufig vor), aber auch das vermehrte Speicheln ist erkennbar. Unsere Vierbeiner scheinen unruhig zu sein, können sich nicht gut ablegen, laufen rum, scheinen etwas nervös. Einige gähnen auch …
Ich habe ja schon einmal etwas zu Gras fressen geschrieben. Aber in diesem Zusammenhang mag ich gerne auch nochmal auf ein vermehrtes Grasfressen aufmerksam machen, denn das kann schon Hinweise auf eine Erkrankung geben.
Sie alle kenne es sicher, dass unsere Vierbeiner auch mal Gras fressen. Gerade in den Morgenstunden. Fällt Ihnen aber auf, dass Ihr Hund vermehrt, täglich, morgens und auch auf nüchternem Magen richtig grast, vielleicht sogar hektisch wird dabei, dann sollten Sie das abklären lassen. Diesem Grasfressen kann eine Krankheit zugrunde liegen.
Während ein gesunder Hund ab und an Gras frisst – das ist überhaupt kein Problem und normal.
Das Würgen:
Das haben Sie sicher schon beobachtet und das ist dann auch der Zeitpunkt, an dem Neuhundehalter mit ihren Hunden mitleiden. Sie sehen ihre Vierbeiner würgen, die Bauchmuskeln ziehen sich zusammen das Zwerchfell arbeitet. Der Kehlkopf ist geschlossen. Der gesamte Körper scheint zu arbeiten. Der Rücken wird oft gewölbt, das Maul ist geschlossen, die Maulwinkel stark nach hinten gezogen. Man sieht dem Hund richtig an, wie schlecht ihm ist. Der Brustkorb arbeitet nach außen, die Bauchdecke nach innen und das Maul ist geschlossen.
Das Erbrechen:
Der Überdruck in der Bauchhöhle, der dadurch entsteht, dass bei geschlossenem Kehlkopfdeckel keine Luft eingeatmet werden kann, führt zu einem Überdruck in der Bauchhöhle. Dadurch wird das Erbrechen eingeleitet, denn es erfolgt durch die Druckveränderung eine Verschiebung des Mageninhaltes in die Speiseröhre. Das können wir uns alle, die schon mal erbrochen haben, vorstellen, oder? So, und nun kann Ihr geleibter Vierbeiner endlich auswerfen, as da unbedingt raus soll. Sie haben das schon gesehen. Mit weit geöffnetem Maul und entsprechenden Geräuschen bringt Ihr Hund aus, was nicht in ihm sein will oder soll und Sie schauen natürlich und selbstverständlich nach, was neben Gras, Schleim und Galle oder eben in welchem Verhältnis alles so offenbart wird. Ihr Hund dagegen wird sich vermehrt die Lefzen lecken und schlucken. Sie können auch schauen, ob es das war oder ob er gleich nochmal ansetzen wird. Am deutlichsten sehen Sie es an den Lefzen, eine kurze Zeit nach dem Erbrechen sind sie noch straff nach hinten gezogen, entspannt sich Ihr Hund, entspannen auch diese sich wieder und fertig.
Auslöser, die zum Erbrechen führen können:
Es gibt verschiedene Reize, die ein Erbrechen auslösen. Diese können im Bereich der Inneren Organe liegen. Darauf möchte ich nicht im einzelnen eingehen, da diese medizinisch abgeklärt werden müssen, aber können beispielsweise sein:
- Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes, Leber, Nieren, Milz … Aber es können auch Reize sein, die durch einen Fremdkörper verursacht werden, geschwollene Lymphknoten oder ein festsitzender Fremdkörper im Rachenraum, von Krebs leider ganz zu schweigen.
- Reisekrankheit. Das kenne einige Menschen ja auch. Gerade Welpen leiden öfter darunter.
- Ohrenentzündungen
- Störung des Gleichgewichtszentrums – hiervon sind meist ältere Hunde betroffen.
- Im Bereich der Großhirnerkrankungen kommt es gerade bei Epilepsie und Hirnhautentzündung zu Erbrechen.
- Bei Vergiftungen oder Aufnahme von giftigen Stoffen. (Beachten Sie bitte auch alle anderen Hinweise auf der Seite wie z. B. Schneckenkorn, Gänsekot usw.)
- Ist die Blut-Hirn-Schranke nicht gut ausgebildet, kann ein Erbrechen auch durch Medikamente wie Antibiotika hervorgerufen werden.
- Natürlich ist ein Erbrechen auch ein Ergebnis aus Stoffwechselstörungen. Hier denken wir gerade an die Nieren.
Und es gibt noch andere Reize, die zu einem Erbrechen führen können.
Was gilt nicht als Erbrechen, kann aber mit diesem verwechselt werden?
Es ist die Regurgitation, das Zurückströmen von Nahrung oder auch Flüssigkeit, stellt sich aber völlig anders dar, obgleich es wie ein Erbrechen wirkt. Darauf gehe ich gerne im nächsten Artikel ein.
Fazit:
Erbricht Ihr Hund M A L, frisst er auch M A L Gras, um zu erbrechen … ist dieses ganz sicher kein Grund direkt nervös zu werden.
Erbricht Ihr Hund aber zunehmend, regelmäßig oder aus heiterem Himmel, ohne weitere Erklärung, sollten Sie dieses definitiv abklären lassen. Auch eine Magendrehung beispielsweise kann ein Erbrechen „nachahmen“.
Persönliche Anmerkung:
Wie ich eingangs schon schrieb, recherchiere ich für einige Beiträge. An einer Stelle ist gefragt worden, ob ich Veterinärin wäre. Nein, das nicht. Entweder, dann schreibe ich das dazu, berichte ich aus eigenen Erfahrungen oder aber die Beiträge beruhen auf meine Arbeit als Journalistin.