Wespenstich bei Hunden

Es ist soweit- es heißt jetzt wieder: Wespenalarm

Neben den netten Annehmlichkeiten, die der Sommer mit sich bringt, müssen wir leider auch so die eine oder andere Einbüße an Dolce Vita in Kauf nehmen.

In diesem Fall geht es um die Wespen. Jawohl, es ist Wespenzeit und Wespenalarm! Gerade in den Monaten von August bis Oktober dürfen wir mit den Flugartisten, mit denen wir hier zusammenleben nicht nur in Harmonie leben.

Auf sämtlichen Medien wird berichtet und es gibt zahllose Infos darüber, wie wir an unserem Grill diese Wespen als nicht eingeladenen Gäste am besten wieder loswerden.

Nun ja, die Wissen-Hund ist eine Hunde Seite und darum schreiben wir natürlich über die Wespen, weil diese auch unseren Hunden ordentlich zusetzen können.

Und kennen Sie das auch? Der Hund schnappt nach allem, was summt und brummt und man meint, am liebsten nach Bienen oder Wespen. Unser Herz setzt fast aus und wir versuchen es direkt zu unterbinden und verbieten es natürlich auch unseren Hunden. Dennoch, es scheint, sie würden alles vergessen haben, sobald es wieder um sie herum summt. Jaja, auch wir Menschen werden ja nervös, nur schnappen wir eben nicht nach ihnen. Und das Fatale ist in diesem Zusammenhang eben auch, dass zum einen trainiert wird, den Hunden das Schnappen nach allem, was so rum fliegt, abzugewöhnen, aber genau diese Hundehalter, ihren Hunden dann Leckerlies zuwerfen, die sie in der Luft eben schnappen sollen … Ich glaube, darüber haben sich bis jetzt nicht alle Hundefreunde beschäftigt … Macht nichts, Sie lesen ja jetzt diesen Artikel und werden es sicher einschränken bis ganz lassen.

Gut, wenn Sie das aber alles im Griff haben und meistens Ihren Hund aus dieser gefährlichen Situation nehmen können, super … aber … wenn da nicht eben auch noch ein ABER wäre …

Wespenalarm

Und weil ich am liebsten natürlich aus eigenen Erfahrungen berichte und auch immer authentisch sein will, hat dieser Artikel nun auch wieder sehr viel Persönliches, denn meine beiden Rüden sind aktuell von Wespen regelrecht attackiert und mit einigen Stichen übersät worden.

Es ist Vorsicht geboten, denn gerade wenn wir unterwegs sind, können wir auf Wespennester treffen. Dabei hängen diese nicht unbedingt oben unter Dächern usw., sondern sie leben auch im Boden, so wie Bienen auch und zu schnell laufen unsere Vierbeiner ganz unvorbereitet in so ein Nest. Ein Wespenstich ist unausweichlich.

Nein, Wespen stechen eigentlich nicht einfach so zu, aber, kommen dann eben unsere Vierbeiner beim Schnüffeln einem solchen Nest zu nah und fühlen sich die Wespen bedroht, tja – verloren würde ich mal sagen. So war es auch bei uns. Während einer ganz normalen Hunderunde schnüffelten die beiden mal hier und mal da … bis unser Tango panisch und schreiend rannte, was das Zeug hält. Zulu, der Trottel, sorry, musste ich jetzt mal so schreiben, guckte und musste natürlich gleich mal nachsehen, was denn da war, dass Tango so reagierte … und fand sich mitten im Wespennest stehend und war total paralysiert. Er kam da gar nicht raus, sodass ich da rein musste, um ihn aus der Gefahrenzone rauszuziehen. Das war wirklich und ganz ehrlich furchtbar!

Und nun natürlich die große Frage: Was tun? Wespenalarm!

Wer von Ihnen das schon mal erlebt hat, erinnert sich sicher gar nicht gerne daran. Meine Hunde gerieten in Panik. Schmissen sich hin, liefen wie von der Tarantel gestochen hin und her, um sich wieder hinzuschmeißen. Bissen an sich herum, leckten nervös an sich und den Stichen rum. Und natürlich war es mir in diesem Moment gar nicht möglich, zu gucken, nachzusehen, wo es sie denn überall erwischt hatte. Zumindest jedoch konnte ich die Jungs erstmal in eine sichere Zone rufen, um dann ruhig auf sie einzuwirken. Erstaunlich war die Beziehung unter den Rüden. Sie schauten gegenseitig und kümmerten sich auch einander. Sie leckten sich gegenseitig die Lefzen und rochen jeweils bei den anderen. Sie ließen sich nicht aus den Augen. Und ja, dann kam ich gar nicht recht voran, weil sie Hilfe bei mir suchten. Das war so ziemlich das Schlimmste. Unsere Hunde brauchten mich und ich konnte in dem Moment gar nicht wirklich etwas für sie tun.

Wir traten den Rückweg an und sie wussten, es geht nach Hause. Das hat funktioniert – sie liefen hervorragend mit. Und dann kam einer nach dem anderen um mir zu zeigen, wo es wohl weh tut. Ich konnte nachsehen. Im Eiltempo ging es heim und hier geriet gerade der Tango wieder in absolute Panik. Er kam nicht zur Ruhe. Lief unentwegt durch das gesamte Haus, legte sich, sprang auf, rannte Treppen hoch und runter. Es war wirklich schlimm. Inzwischen waren die Einstichstellen ordentlich angeschwollen und zum Teil Ping-Pong-Ball – groß geworden. Beide Rüden hechelten wie verrückt, speichelten und waren völlig außer Kontrolle. Tango übergab sich sogar und bei ihm hatte ich wirklich Bedenken.

Was machen? Kühlen, ja … das beinhaltet aber auch, dass der Hund es zulässt und ruhig ist … das ging in dem Fall also nicht. So griff ich erstmal zu Traumeelsalbe und habe sie überall aufgetragen, wo ich sah, dass dort ein Stich war. Das ging ganz gut. Die Jungs haben sich die Salbe sehr gut auftragen lassen und die Schwellung ging sehr schnell zurück. Erfahrungen mit Traumeel in diesem Zusammenhang hatte ich noch nicht und wusste auch nicht, ob es helfen würde. Nun, es hat zumindest nicht geschadet und die Schwellungen sind zurückgegangen. Auch wurden die Rüden schon bald ruhiger und sie hechelten auch nicht mehr unentwegt. Sie legten sich ab und wurden ruhig.

Nun war es so, dass der Zulu, der ältere Rüde seine Vorderpfote nicht mehr aufsetzte und humpelte. Er wurde am Vorderlauf mehrfach gestochen. Hier hieß es erstmal noch abwarten und ich gab beiden auch noch Traumeel in Tablettenform.

Das war alles, was ich in diesem Zusammenhang machen konnte mit den Möglichkeiten, die mir zur Verfügung standen.

Wie aber kann man sich vorbereiten, was könnte in unserer Hausapotheke vorhanden sein für diese Jahreszeit und wie soll man sich verhalten?

Bei Wespenstichen wird geraten, kalte Umschläge, nasse Handtücher oder auch Kühl Akkus (die bitte aber erst in Tücher wickeln) auf die betroffenen Stellen zu legen. Sind Gliedmaßen betroffen, kann man auch diese in ein Eimer mit kaltem Wasser stellen. Hier ist natürlich auch immer zu schauen, ob Hunde das mit sich machen lassen. Sie haben eh schon Stress und sollten nicht noch zusätzlichem ausgesetzt werden.

Mögliche Präparate für die Hausapotheke. Diese sind zusammengetragen durch Informationen der Leser von Wissen-Hund. Vielen Dank hierfür!

Wespenstich – was kann helfen?

Ich möchte Sie bitten, sich diese Präparate einfach mal zu notieren, nicht einfach so anzuwenden, sondern diese Liste Ihrem Tierarzt zu zeigen und mit ihm besprechen, welches oder welche Präparat(e) Sie in Ihre Hausapotheke aufnehmen könnten.

• Fenistil, als kühlendes Gel, das etwas Linderung schaffen kann

• Fenistil – Tropfen, wird in diesem Zusammenhang eher empfohlen:

• Traumeel – Salbe und Tabletten

Traumeel ist eigentlich gar nicht dafür vorgesehen. Da es aber ein Akutmittel ist, habe ich persönlich es probiert. bei beiden Rüden hat es wunderbar geholfen. Wie oben beschrieben: Salbe und Pillen. Wir können eine Wirkung bestätigen!

• Antihistaminikum-Tabletten sowieso bei sich zu führen, weiß man, dass der Hund allergisch auf Stiche reagiert in diesem Fall wird auch Cortison sowie oftmals eben auch Adrenalin benötigt. Wer allerdings diese Dinge in einer Notfalltasche mit sich führt, weiß bereits, dass sein Hund allergisch reagiert und hat alle eventuellen Vorsichtsmaßnhamen getroffen. Diese Medikamente bekommen Sie bei Ihrem Tierarzt!

• APIS MELLIFICA – Bitte erst mit Ihrem Tierarzt/ Heilpraktiker oder Homöopathen besprechen! Es gibt die Apis in verschiedenen Zusammensetzungen!

• Frubiase Calcium Trinkampullen – haben die meisten Hundehalter in ihrer Notfallapotheke. Einsatz für Mensch und Hund!

• Prednisolon 5 (beim Tierarzt erhältlich)

• Cortison (bei Ihrem Tierarzt erhältlich)

Wann sollten Sie dringend einen Tierarzt aufsuchen oder kommen lassen?
Zeigt Ihr Hund etwas von diesen Symptomen oder sogar mehrere?

• Es bilden sich Pusteln und Quaddeln
• Die Augenlider schwellen an
• Lefze(n) schwillt/ wellen an
• Der Kopf plustert sich auf, sprich, er sieht geschwollen, aufgedunsen aus.
• Nasenschleimhaut schwillt an
• Die Rachenschleimhaut schwillt an
Dem Hund fällt das Atmen zusehend schwerer

Bekommt Ihr Hund Atembeschwerden, befindet er sich definitiv in Lebensgefahr

Kurzer Wespen-Guide

• Hochsaison:
August bis September/ Oktober

• Gefahrenquellen:
Schnappen nach Wespen – Verschlucken mit Stich im Rachenraum

• Wespennester – Erdbauten!
Passen Sie auf, wo Ihr Hund lang läuft und vor allem, dass er sich nicht auf ein Erdbau legt. Verschließt er die Öffnung, ist Holland in Not! Aber auch das herumstöbern an einem solchen Nest ist brandgefährlich!

• Füttern und Wasserschüsseln im Freien.
Futter, gerade eben auch mit Fleisch befüllt, sollten nicht stehen bleiben. Bitet sofort nach dem Fressen entfernen und säubern! Auch Wasswequellen außerhalb des Wohnraums, z. B. Garten können hochgefährlich sein. Nicht jede wEspe, die in eine wasserschüssel fällt, fliegt …. ist auch gleich tot und ungefährlich. Manche eine kann noch ordentlich zustechen, nimmt der Hund diese bei der Wasseraufnahme zu sich.

• Sofortmaßnahmen bei einem Stich:

• Ruhe bewahren
• Hund fixieren, denn er gerät in Panik. In Stadtgebieten kann ein Folgeunfall dramatisch enden, wenn Ihr Hund in Panik vor ein Auto läuft
• Schwellen Kopf, Lefzen, Augenlider an, setzt Atemnot ein, röchelt Ihr Hund … SOFORT einen TA aufsuchen
• Wespen hinterlassen keinen Stachel, ist es eine Bienne gewesen, den Stachel entfernen, ohne den Giftsack zu zerdrücken.
• Einstichstellen kühlen
• Eiswürfel lutschen kann Schwellung im Rachenraum mindern
• Frisch aufgeschnittene Zwiebel auf die Einstichstelle legen, den Zwiebelsaft auftröpfeln lassen

Nun haben Sie sicher nicht immer eine Zwiebel bei sich. Als Tipp: Spitzwegerich wächst fast überall. Pflücken und zerreiben Sie ihn, legen ihn auf die oder träufeln Sie den Saft darauf. Eine Hundehalterin hat mit Spitzwegerich und Korn einen Auszug gemacht, den hat sie bei Wespenwetter immer in einer alten Miniparfumflasche mit dabei hat. So behilft sie sich erstmal, bis sie weitere Schritte absehen kann, zuhause ist oder eben zum Tierarzt kommt.

•  Notfall – Stich in den Atemwegen
• Sofort Eiswürfel oder auch Ihr Speiseeis reichen.
• Ist die Wespe noch im Rachen/ im Bereich der Atemwege, versuchen Sie es sofort zu entfernen. Den Stichbereich auch äußerlich kühlen.
• Im Allgemeinen gilt, dass ein „harmloser“ Wespenstich zwar äußerst unangenehm ist, aber auch schnell in Vergessenheit gerät. Nur, wenn Ihr Hund allergisch auf einen solchen Stich reagiert, müssen Sie sofort zum Tierarzt und natürlich auch dann direkt, wenn Ihr Hund eine Wespe schnappte oder sie im rachenraum zustach oder aber auch verschluckte. Hier kann Ihr Hund in eine lebensbedrohliche Situation gebracht haben. Hier heißt es : SOS und Gas geben!