Die gigantische Herkulesstaude – Der Riesen-Bärenklau
Normalerweise kennen wir die Pflanzen, die für unsere Vierbeiner gefährlich werden könnten. So achten wir in den eigenen vier Wänden stets darauf, dass keine noch so schöne Topfpflanze zum Verhängnis unserer Fellfreunde wird.
Auch, wenn wir einen Garten haben, schauen wir danach, dass wir weder giftigen Strauch noch Zierpflanzen haben, die unsere Hunde zum Fressen gern haben.
In der Natur haben wir aber keinen Einfluss auf das, was wächst. Gerade in Gegenden, in denen wir uns nicht auskennen und quasi nicht jeden Grashalm kennen, müssen wir besondere Obacht darauf haben, was unseren Vierpfoten gefährlich werden kann. Dazu gehört beispielsweise der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genant.
Den Bärenklau erkennen Aussehen und Vorkommen
Die Herkulesstaude erreicht eine Größe von 2 bis 5 Metern. Der Stängel dieser Pflanze ist hohl und gefurcht und kann bis zu 10 cm dick werden. Schaut man genauer hin, kann man am unteren Ende des Stängels purpurfarbene Flecken erkennen. Auch das Blattwerk ist grandios. Die Blätter alleine können bis zu 1 Meter lang werden, man hat auch bereits Pflanzen mit Blättern, die 3 Meter lang waren, beobachtet! Das Blattwerk ist mit seinen 3-5 fiederteiligen Abschnitten einfach gigantisch.
Die Blüten des Riesen-Bärenklaus sind beeindruckend. Bis zu 80 cm Durchmesser kann so ein tellerartiger Blütenstand erreichen. Ihre Blütenfarbe variiert zwischen weiß und rosa. Die Blütezeit ist Juli bis September.
Der Riesen-Bärenklau entwickelt auch eine Frucht, die flach ist und hauptsächlich am Rand der Frucht beobachten Sie aufwärts gebogene Borsten.
Diese prächtige Pflanze stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Der Riesen-Bärenklau ist deutschlandweit verbreitet und kommt von den Alpen bis zur Küste vor. Seit den 80iger Jahren wird eine Zunahme dieser Pflanzen dokumentiert.
Die Herkulesstaude ist hier bei uns fast überall zu finden. Besonders an Flüssen und Bächen, in Acker- oder Wiesenbrachen, in Parkanlagen und an Verkehrswegen.
Die gefährliche Schönheit, der Riesen-Bärenklau
So schön diese Staude auch anmuten mag, die größten Sorgen bereitet seine phototoxische Wirkung. Sie stellt nicht nicht nur einer Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, sondern auch die unserer vierpfotigen Lebensgefährten sowie anderer Tiere.
Es sind die gefährlichen Furanocumarine, die als Abwehr gegen Phytophage produziert werden. Sie sind für verschiedene Tiere giftig und haben eine pilzabwehrende Wirkung. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders aber der Pflanzensaft, der phozotoxisch wirkende Furanocumarine enthält.
Und was sind denn Furanocumarine?
Furocumarine sind phototoxische Substanzen, die UV-Licht absorbieren und mit der daraus gewonnen Energie chemische Reaktionen auslösen.
In der Pflanze sind die Furocumarine Xanthotoxin, Bergapten und weitere Stoffe zu finden. Der höchste Gehalt der phototoxisch wirksamen Substanzen wird im April bis Mai registriert.
Reaktionen auf den Saft der Herkulesstaude
Bei Hautkontakt mit dem Pflanzensaft des Riesen-Bärenklau kommt es unter Sonnenlichteinwirkung zu verbrennungsähnliche Rötung, Schwellung und Blasenbildung der Haut und anschließender Wiesendermatitis (Haarverlust). Es heißt, dass Berührung und Sonneneinstrahlung nach 24-48 Stunden schwere Hautentzündungen mit starker Blasenbildung verursachen können. Die Hautveränderungen gleichen Verbrennungen von einem bis dritten Grades und führen gelegentlich zu mehrwöchigen Klinikaufenthalten. Sie heilen nur langsam ab und hinterlassen Narben wie auch Pigmentveränderungen. Das Gift des Riesen-Bärenklau, die ätherischen Öle der Pflanze, ist ein Phototoxin, d. h., im Zusammenspiel mit Licht entfaltet es seine volle Wirkung. So ist es möglich,, dass die Symptome abends abklingen, doch am nächsten Morgen können die Symptome unter Einstrahlung von Tageslicht wieder auftreten.
Was tun, wenn?
Die Partie muss sofort abgewaschen werden. Weiterhin soll die Stelle, die mit diesem Saft in Kontakt gekommen ist, vor Licht und Sonne geschützt werden.
Eine Wundversorgung wie bei einer Brandverletzung ist angeraten.
Im Allgemeinen aber gilt, dass der betroffene Patient nur sympthomatisch behandelt werden kann.
Bei akuten Symptomen gibt die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Uni Bonn Rat: 0227/19240, 0228/287 3314
Wenn Sie nun mit Ihrem Hund unterwegs sind, achten Sie bitte darauf, was links und rechts am Wegesrand wächst und vor allem, lassen Sie Ihren Hund nicht einfach unbeobachtet über die Äcker und Wiesen laufen, die Sie nicht überschauen können. Ansonsten gilt:
In der Nähe von Bärenklau lieber den Hund zu sich rufen und die Pflanze umgehen.