Hepatitis bei Hunden
Und wieder habe ich von Hunden erfahren, die an Hepatitis erkrankten. Da es einer der beiden leider nicht geschafft hat, möchte ich diesen Artikel dazu nutzen, auch hierüber einmal zu schreiben.
Ja, ich weiß, man mag eigentlich nicht so gerne über Krankheiten lesen, aber manchmal helfen genau solche Beiträge, schneller zu erkennen, dass etwas mit dem eigenen Hund nicht stimmt und vielleicht helfen solche auch dabei, schneller mit dem Tierarzt zusammen, eine Diagnose stellen zu können.
Hepatitis auch bei Hunden. Im Laufe eines Hundelebens erfährt man ja so einiges zu Gesundheitserhaltung, aber eben auch zu Krankheiten. Hepatitis, also eine Leberentzündung, kann natürlich auch bei unseren Fellfreunden vorkommen.
Warum nun gerade in der heutigen Zeit genau diese Krankheit vermehrt auftritt, lässt sich schlecht sagen. Eine Hepatitis tritt ja im Grunde nicht einfach so auf – irgendetwas führte zu einer Leberentzündung und hier gilt es, in Kleinstarbeit herauszufinden, was es ist.
Eine Leberentzündung ist eine Infektionskrankheit, die die durch das CAV – 1, das Canine Adenovirus – 1, hervorgerufen wird.
Sie lesen ja, dass die Hepatitis eine Infektionskrankheit ist und somit muss ich natürlich auch schreiben, dass diese ansteckend ist! Und gleich vorweg – Nein, sie kann nicht auf den Menschen übertragen werden.
Symptome können natürlich wie bei allen Krankheitsbildern und auch Hunden unterschiedlich sein. Aufhorchen jedoch sollten Sie auf jeden Fall bei:
· blutigem Durchfall
· blutigem Erbrochen
· klar, wenn die Entzündungswerte zu hoch sind
· selbstverständlich bei schlechten Leberwerten
· weiße Blutkörperchen und -Plättchen vermindert sind
· Fieber
· selten auch Gelbsucht
· Teilnahmslosigkeit
- Vergrößerung von Leber und Milz
Teilweise zeigen sich Wassereinlagerungen (Ödeme) am:
· Kopf, Hals und im unteren Brustbereich.
· Blutungen der Haut und der Schleimhäute sind möglich.
Zudem können sich die Augen entzünden. Auch können sich nach Tagen bis zu drei Wochen Wassereinlagerung in der Hornhaut des Auges (Hornhaut-Ödem) bilden. Dadurch erscheint das Auge trüb und blau-grau (blue eye). Das Hornhaut-Ödem heilt in der Regel nach etwa ein bis zwei Wochen wieder ab.
Eine ansteckende Leberentzündung, also Hepatitis, kann sehr unterschiedlich verlaufen. Das Schlimme, wie ich finde ist hierbei, dass bei einem Großteil der Hunde keine Beschwerden auftreten. Bei überstandener Leberentzündung – und hier die gute Nachricht – entwickeln sie aber Antikörper, die sie das ganze Leben vor einer erneuten Infektion schützen.
Was sind denn mögliche Ansteckungen für eine Hepatitis?
Hunde stecken sich über Urin, Kot und Körpersekrete von anderen infizierten Hunden an. Gefährlich hierbei ist, dass selbst, wenn ein Hund diese Viruserkrankung überstanden hat, er noch bis zu einem Jahr lang über seinen Urin diesen Virus ausscheiden kann. Was natürlich bedeutet, dass andere Hunde sich durch einen vermeintlich gesunden Hund, bzw. durch seinen Urin mit einer Hepatitis anstecken kann.
Das heißt dann also, dass Hunde diesen Virus über ihre Nase, klar, das Maul (über ihre Schleimhäute … Sie erinnern sich, Hunde schmecken eben auch mal Gerüche) anstecken können. Kommunikation über das Maul sind da gute Übertragungsmöglichkeiten. Und es gibt leider auch immer wieder Hunde, die sich über den Kot anderer hermachen – auch hierüber wird das Virus übertragen.
Die Inkubationszeit beträgt 2 – 5 Tage
Ursachen
“Leberentzündungen können durch Infektionen mit Viren (z.B. Hcc), mit Bakterien (z.B. Leptospirose), Sepsis oder Vergiftungen mit Arzneimitteln und Chemikalien auftreten. Auch einige Pilzgifte führen zu Leberentzündungen. Alle Zustände, die zu einem übersteigerten Abbau der roten Blutkörperchen führen (hämolytische Anämie), können eine Leberentzündung zur Folge haben.
Ein Sonderform der chronischen Leberentzündung ist die angeborene Kupferspeicherkrankheit.”
Quelle: Enpevet – der Gesundheitsassistent für Tiere
Erkrankt Ihr Hund nun an Hepatitis, sind 3 Krankheitsverläufe möglich:
1. perakuter Verlauf
(steht für sehr schnell auftretende und oft tödliche Krankheiten)
Die wohl für uns Hundehalter schlimmste Vorstellung. Hier führen die starke Vermehrung der Viren zu einem schnellen Befall der lebenswichtigen Organe wie Leber und Nieren. Dabei werden Giftstoffe freigesetzt, die Toxine. Leider führt diese Tatsache zu einem schnellen Tod des Hundes. Und was so furchtbar daran ist, wir bemerken oft gar nicht, dass unser Hund an Hepatitis erkrankt ist, zeigte er zuvor auch keine erkennbaren Symptome.
2. akuter Verlauf
(steht für die schnell zum Ausbruch kommende Erkrankungen)
Hier werden Sie schnell schon Symptome erkennen. Wie einige oben schon beschrieben:
· Fieber
· Appetitlosigkeit
· Mattigkeit
· Erbrechen
· Durchfall
· Blutige Schleimhäute
Ein wenig irreführend sind dann auch Symptome wie vermehrter Ausfluss bei Nase oder Augen, was schnell an eine Erkältung denken lässt.
Nun gelangt der Virus über die Schleimhäute und Mandeln in die Blutbahn und kann dann Leber, Milz und Nieren infizieren.
Bereits schon geschwächte Hunde oder eben mit einem nicht gestärktem Immunsystem soweit natürlich unsere jungen Hüpfer könnte bei diesem Verlauf auch noch mit einer Lungenentzündung zu tun haben.
Bei dieser Anzahl unterschiedlicher Symptome ist natürlich eine schnelle Diagnose wirklich sehr, sehr schwer.
3. subklinischer oder chronischer Verlauf
Kann der Hund nicht ausreichend Antikörper gegen das Canine Adenovirus-1 bilden, kann es zu einer chronischen Leberentzündung kommen. Die Viren haben es sich dann in Leber und Nieren „gemütlich“ gemacht und rufen immer wieder eine Leberentzündung hervor – die Beschwerden dauern dann an. Im weiteren Verlauf heißt das leider auch, dass die Leber vernarbt. Dadurch ist die Leber weniger leistungsfähig; der Hund kann eine Gelbsucht und eine Bauchwassersucht entwickeln.
Welche Therapien gibt es?
Eine Therapie scheint mir nach ausgiebigen Recherchen sehr schwer zu sein und es gibt nicht DAS Mittel der Wahl, das die Hepatitis bekämpft. Antibiotika können wohl nur unterstützend verabreicht werden. Auch, so liest man auf Klinikseiten, kämen Passivimpfungen in Betracht, bei denen es sich um ein Hyperimmunserum, das vorgefertigte Abwehrstoffe gegen das CAV-1 Virus enthält, handelt. Ebenso kommen, je nach Schwere der Erkrankung, andere Stoffe zum Einsatz … aber das alles entscheidet dann Ihr behandelnder Tierarzt.
Meistens bekommt der Vierbeiner Infusionen, um ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zu gewährleisten.
Eine Therapie läuft also darauf hinaus, die Symptome zu lindern und weitere Komplikationen weitestgehend zu verhindern.
Achtung!
Gerade junge Hunde, die nicht gegen das CAV-1-Virus geimpft sind, also noch keine Hepatitis – Schutzimpfung erhalten haben, leiden sehr schwer an einer Leberentzündung. Eine solche Erkrankung führt sehr oft binnen weniger Stunden bereits zum Tod. Oftmals wird eine solche Erkrankung mit einer Vergiftung „verwechselt“:
Wie ist die Prognose?
Nun, eine Genesung hängt stark vom Krankheitsverlauf ab. Ich mag darüber gar nicht so gerne etwas schreiben. Jedoch kommen wir hier auch nicht daran vorbei, wohl auch unangenehme Dinge zu schreiben.
Es heißt, dass bei akuten Fällen, etwa die Hälfte der betroffenen Hunde überlebt, bei schweren Verläufen, unsere Schätze leider keine Chance haben.
Persönliche Anmerkung:
Liest man sich durchs Netz, macht sich schlau und befragt Betroffene, bekommt man unterschiedliche Aussagen in Bezug auf Hepatitis. Auf einigen Tierarzt – und Klinikseiten steht, dass es eine ansteckende Leberentzündung zum Glück selten gibt. Fragt man aber Betroffene, können sie zum Teil aussagen, dass ihre Tierärzte vorgeben, dass es sie doch wieder mal öfter gibt.
Inwieweit dieses mit der Impfung zu tun hat, vermag ich nicht zu sagen. Es gibt immer mehr Hundehalter, zu denen ich auch gehöre, die das unnötige Impfen verneinen. Ob nun eine entsprechende immer wiederkehrende Impfung gegen Hepatitis mehr nützt als schadet, sollten Sie bei Ihrem nächsten Tierarztbesuch ganz sicher mal ansprechen.
Es wird auf jeden Fall zur vorbeugenden Impfung geraten.