Warum sollte dem Kuscheln ein hoher Stellenwert zugesprochen werden?
Oder muss man fragen, wie wichtig ist für uns das gemeinsame Kuscheln mit Hunden?
Was für ein Gefühl, wenn sein geliebter Vierbeiner sich an einen presst und es wahrlich genießt, von uns bekuschelt zu werden. Manchmal hören wir auch ein genüssliches Brummen, einen tiefen Seuzer und nicht nur wir schweben im Glück.
Ja, Kuschelzeit ist eine der schönsten mit unseren Hunden – vorausgestzt, beide wollen es auch.
Wenn wie unsere Hunde streicheln, sie berühren, ganz nah bei ihnen sind, vermitteln wir ein Gefühl, nein, das Wissen von und um Zugehörigkeit und Geborgenheit. Diese Zeit ist für die Bindung zwischen uns und unserem Vierbeiner von einer enormen Wichtigkeit.
Und auch das kennen wir, wenn es mal nicht so läuft, wir tarurig sind oder alles „grau-in-grau“ erscheint, dann sehnt man sich nach Geborgenheit, Nähe, Wärme und Liebe. Eine Umarmung kann „die Welt wieder „heil“ machen“ und ein liebevolles Streicheln sagen: Alles gar nicht so schlimm, Kopf hoch! Wie wunderbar erst, wenn unser Hund unsere Emotion aufnimmt, zu uns kommt und uns sein Fell zum Reinkuscheln/ Hineinweinen anbietet.
Und ja, eine angenehme Körperwärme eines geliebten Lebewesens, hier Ihr Hund, kann Sie entspannen – und eben, das ist so wichtig, Ihren Hund selbst auch. Auch er sucht in Ihnen den Tempel der Ruhe, die Gewissheit, zu Ihnen zu gehören, Ihre Wärme, Liebe und Zuneigung. Und auch, wenn es Ihrer Ledernase mal nicht so gut geht, wird sie Ihren Zuspruch nicht nur in verbaler Form suchen, dann braucht Ihr Vierbeiner auch die körperliche Nähe.
Die Wärme Ihres Hundes, seinen Atem zu spüren, das Gurgeln zu hören … das alles ist unbezahlbar – das Vertrauen – ein Geschenk!
Natürlich will Ihr Hund nicht dauerbekuschelt und somit eingenommen werden. Im Grunde braucht man ja nur von sich selbst ausgehen. Auch wir möchten nicht stets und ständig angefasst, umarmt, und „überfallen“ werden, brauchen auch unsere Zeiten in Ruhe, wollen mal alleine auf dem Sofa sitzen, ohne dass schon wieder jemand an uns hängt. So denke ich einfach, ist man ein ganz normaler Mensch, mit ganz normalen Bedürfnissen, kann man das eigene Wohlfühllevel etwa auch seinem Hund zugestehen. Das heißt also auch, dass genau die Menge an Kuscheleinheiten durch die im Haushalt lebenden Personen aufgeteilt werden muss.
Und bedenken Sie bitte auch, dass der Kuschelbedarf eines jeden Individuums sehr unterschiedlich ist. Während der eine Mensch oder Hund unheimlich kuschelbedürftig ist und es auch in vollen Zügen genießt, sind andere doch wiederum etwas distanzierter und lassen so viel Nähe nur begrenzt zu und über eine etwas kürzere Zeit. Da müssen Sie etwas auf Ihren Hund Rücksicht nehmen und ihn gut beobachten. Denn Sie wollen ihn ja nicht vereinnahmen und Distanz durch Liebe schaffen und somit das Gegenteil als das, was Kuscheln bewirkt, erreichen.
Grundsätzlich jedoch kann man sagen: So wie das Verhältnis zwischen Mensch und Hund ist, so ist eigentlich auch das Kuschelverhalten. Besonders spannend dieses bei Hundehaltern zu sehen, die einem Nothund ein Zuhause schenkten, vielleicht sogar einem, der menschliche Nähe eher nicht kennt oder negativ verknüpft(e). Das Kuschelverhalten zu beobachten, wie es sich über die Zeit verändert, ist wirklich bemerkenswert.
Wenn sich Ihr Hund an Sie kuschelt, Ihre Nähe sucht und auch den Blickkontakt zu Ihnen hält, hat das eine ganz wichtige Bedeutung. Denn der Blickkontakt stärkt die gegenseitige Bindung.
Kuscheln mit Hunden
Wussten Sie, dass auch Körperkontakt oder Sozialkontakt eine Ressource ist, die unter einer Hundegruppe im Grunde geregelt wird? Und ja, selbstverständlich ist es auch an Ihnen, diese Ressource gut und ausgeglichen zu verteilen. Nicht immer, wenn Ihr Hund nun kuscheln will, müssen Sie dem nachkommen. Überlegen Sie das bitte auch mal andersrum …. Ihr Hund will seine Ruhe und Sie fangen an, ihn zu bekuscheln … im besten Fall geht er weg und zieht sich zurück.
Das heißt, Kuschelzeit ist dann, wenn die Zeit dafür gut ist und angemessen. In einer ruhigen Atmosphäre, wenn beide es mögen.
Haben Sie mehr als einen Hund in ihrem Haushalt, können Sie genau auch dieses Verhalten beobachten …
Kuscheln mit Hunden
Wenn wir nun wissenschaftlich diesem Kuschelbedürfnis nachgehen wollten, kämen wir an dem Hormon Oxytocin nicht vorbei.
Belege über die Wirkungen des Hormones Oxytocin liegen in größerer Zahl vor. Oxytocin wird „bei Tieren und wahrscheinlich auch bei Menschen durch Berührung ausgeschüttet“ (Uvnäs Moberg, 2003, S. 131).
Temple Grandin stellt mit größerer Sicherheit fest (2005, S. 108): „Die Oxytocin-Niveaus eines Hundes steigen an, wenn sein Besitzer ihn streichelt, und seinen Hund zu streicheln, das erhöht auch das Oxytocin des Besitzers“.
Oxytocin hat weitere für Beziehung und soziales Verhalten relevante Auswirkungen. Domes et al. (2007) erwähnen ausdrücklich Affiliation und Bindung, soziales Gedächtnis und die Tatsache, dass Oxytocin Reaktionen auf sozialen Stress abschwächt und Vertrauen in sozialen Interaktionen erhöht.
In diesem Sinne: Kuscheln Sie gemeinsam. Nehmen Sie sich die Zeit und erleben diese auch bewusst. Dann ist es noch schöner!
Jede Minute, in der Sie vertraut mit Ihrem Hund sind, ist ein Geschenk!