Grundlagen für ein vertrauensvolles Miteinander und eine erfolgreiche Arbeit mit Ihrem Hund
Bevor Sie sich einen Hund anschaffen, sollten Sie sich immer im Klaren sein, dass das Grundlegendste im Zusammenleben mit einem Hund, auf das Im Grunde alles aufbaut, Vertrauen ist.
Vertrauen durch Kennenlernen.
Vertrauen ist das eine, aber genauso entscheidend, das Vertrauen auch aufbauen zu können, ist das Wissen um den Hund an sich. Ganz wichtig in der Vorbereitung auf einen Hund ist es auch, zu verstehen, dass ein Hund nicht in der Lage ist, logisch zu denken. Was ihn für uns logisch denken erscheinen lässt, sind die Verknüpfungen, die er herstellt.
Hierbei sind natürlich Sie gefordert. Denn in der Arbeit und im Umgang zwischen Ihnen und Ihrem Hund werden zahlreiche Verknüpfungen aufgebaut, die hoffentlich dem entspannten Leben miteinander dienen und zum anderen Ihren Hund entspannt durch sein Leben gehen lässt.
Wie bauen Sie am besten Vertrauen auf?
Vertrauen durch Kennenlernen.
Hierzu gibt es nun sicherlich ganze Bücher zu schreiben, aber ich versuche es mal auf den Punkt zu bringen. Wenn Ihr Hund immer wieder und konsequent das gleiche Verhalten erkennt, das sein eigenes Verhalten auslöst, wird er Strukturen und Regeln erkennen, die auf das gemeinsame Zusammenleben abzielen. Er wird lernen, zu akzeptieren und sich zurecht finden. Er erfährt seine Grenzen und kann sich entsprechend der Regeln und Strukturen ganz frei in seinem Verband bewegen.
Darum ist es auch wichtig, dass Sie versuchen, sich dem Hund gegenüber nicht unfair, ungerecht, unangemessen oder launisch zu verhalten, denn das kann Ihr Hund nicht verstehen; eine ungünstige Verknüpfung kann entstehen und das Vertrauen kann Schaden nehmen.
Sie können Respekt und Ansehen verlieren. Ein Hund ist in seinem Verhalten weitestgehend von Trieben und Instinkten gesteuert. Darum ist es auch für Sie sehr wichtig, um diese nicht nur zu wissen, sondern sich mit diesen auch auseinander zu setzen, denn die verschiedenen Triebe beispielsweise sind nicht nur rassespezifisch mal mehr oder weniger ausgeprägt, sie sind auch von Hund zu Hund unterschiedlich.
Für eine erfolgreiche Arbeit mit dem Hund ist es wichtig, die Triebe wirklich zu kennen und sie zielgerichtet zu kanalisieren.
Verstehen Sie, dass alle Triebe der Ausdruck des Willens zum Leben sind (was bei uns Menschen nicht viel anders ist), dann haben Sie die Basis, um mit Ihrem Hund zu arbeiten und eine Vertrauensebene zu schaffen, die ein gemeinsames Leben wertvoll macht. Ein gegenseitiges Vertrauen ist eines der größten Geschenke.
Ähnlich, dennoch mit anderen Ansätzen ist die Vertrauensarbeit mit Second-Hand-Hunden und Nothunden gelagert.
Vertrauen durch Kennenlernen.
Hier machen die meisten neuen Halter Fehler. Entgegen der menschlichen Natur, möchten Hunde ihre Umfeld erstmal in ihrem Tempo, so, wie es für sie gut ist und eben auch wie es ihr Naturell vorgibt, beobachten, kennen lernen. Sie möchten meist nicht das völlige “In Beschlagnehmen” durch die Menschen, das ständige Angefasstwerden, mit Babystimme Ansprechen. Sie möchten, dass ihre Individualdistanz respektiert wird und erstmal klar kommen.
Immer wieder erlebe ich beim Einzug eines Hundes, dass die Menschen zwar zugehört zu haben scheinen, aber nicht umsetzen können. Ist der Hund erstmal da, können sie nicht anders, als ständig an ihm und mit ihm rumzufummeln. Den Hund gleich mal auf die Probe zu stellen, Kommandos abzurufen, um zu sehen, was er denn schon alles kann. Kurios dann, wenn der Hund unsere Lautgebung gar nicht kennt, beispielsweise aus dem Ausland kommt, auf der Straße lebte, aus einem Zwinger ohne großen Menschenkontakt kommt. Die Hunde können uns doch gar nicht verstehen. Und sowieso sind sie in der Regel erstmal völlig überfordert und haben nur eines im Sinn: ÜBERLEBEN! Alles, was sie jetzt wollen, ist überleben. Schauen, wie sie ihre Ressourcen sichern können – schlafen, fressen – saufen – ÜBERLEBEN! Menschen hingegen glauben, ist der Hund etwas unterwürfig, freudig, fügsam, dass der Hund sich so richtig wohl fühlt. Aussagen wie: Der Hund ist angekommen, es ist, als würde er schon immer hier leben ist falsch! Das ist definitiv falsch. Ja, es gibt Hunde, die sich dann auch super gut einleben und auch relativ schnell klar kommen, aber …
Vertrauen durch Kennenlernen.
Hier möchte ich darauf aufmerksam machen, dass Sie dem Hund nichts Gutes tun, wenn Sie ihn direkt in Beschlag nehmen. Lassen Sie ihn bitte total in Ruhe. Überfordern Sie ihn nicht. Lassen Sie ihn in SEINEM Tempo einleben – ihn selbst kommen. Gehen Sie bitte nicht schon 3 Tage nach Einzug in eine Hundeschule. Lassen Sie ihm bitte Zeit! Am besten, Sie spielen “Blinde Kuh” und tun so, als wäre der Hund gar nicht da. Es sei denn, er steht vor Ihnen und fängt an, Kontakt zu Ihnen aufzunehmen, eine Kommunikation zwischen Ihnen und dem Hund selbst aufzubauen.
Ein Hund, der skeptisch ist, nicht vertraut, hat Stress. Geben Sie ihm die Möglichkeit, Vertrauen zu fassen. Und Vertrauen, das kennen Sie von sich selbst doch auch, erfahren Sie nur durch ein Kennenlernen und dem daraus positiven Erfahrungen.
Wenn Sie erstmal nur seine Grundbedürfnisse befriedigen (fressen, saufen, schlafen, anfangs die gleiche Gassierunde), dann bauen Sie nach und nach nämlich das gewünschte Vertrauen auf. Geben Sie dem Hund Zeit, Sie, Ihren Tagesablauf, Ihr und sein Leben kennen zu lernen, sich zurecht zu finden. Dann haben Sie eine gute Basis und können in Ruhe darauf aufbauen.