Stress bei Hunden – Wie Sie ihn erkennen und was Sie tun können
Stress bei Hunden ist ein wiederkehrendes Thema und wird auf allen Kanälen immer wieder diskutiert und erklärt. Als Hundebesitzer*innen wissen wir, dass Hunde genauso wie Menschen stressige Situationen erleben können. Allerdings ist es oft schwierig zu erkennen, wann der eigene Hund gestresst ist und wie man ihm helfen kann. In diesem Artikel geben ich Ihnen Tipps, wie Sie Stress bei Ihrem Hund erkennen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um ihm zu helfen.
Wie erkenne ich, ob mein Hund gestresst ist?
In meinen Coachings war Stress das größte Problem. Meine Teilnehmer*innen haben mit bestem Wissen und Gewissen ihren Hunden Beschäftigung geben wollen. Dabei sind sie zu oft über das Ziel hinausgeschossen. Denn die ganzen Termine und Treffen waren in der Regel zu oft Auslöser für gestresste Hunde.
Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass Ihr Hund gestresst ist. Dazu gehören zum Beispiel:
- Bello kommt nicht zur Ruhe
- Er findet nicht in den Schlaf, kommt gar nicht zur Ruhe, wandert herum
- Er schüttelt und kratzt sich sehr oft
- Er bellt oder winselt vermehrt
- Bello zeigt Beschwichtigungssignale wie sich über den Fang (Schnauze) schlecken, auch züngeln, angelegte Ohren, viel Weiß im Auge (man nennt es auch Walauge), der Blick ist abgewandt
Diese Anzeichen sind sehr individuell und können wirklich erst durch gute Beobachtung und einen klaren Kontext bewertet werden. Achten Sie bitte genau darauf, wann und in welcher Situation Ihr Hund diese Anzeichen zeigt.
Was sind mögliche Stressauslöser?
Wie bei Menschen, gibt es auch bei Hunden verschiedene Auslöser für Stress. Jeder Hund ist jedoch unterschiedlich und reagiert individuell auf bestimmte Situationen. Einige häufige Stressauslöser bei Hunden sind:
- Neue, ungewohnte Situationen oder Änderungen in der Routine
- Geräusche – sogar für uns völlig banale Geräusche können in Summe für unsere Hunde sehr stressend sein
- Fehlender Tiefschlaf, vor allem wenn Bello immer wieder geweckt wird.
- Gerüche – leckeres Essen oder Futter, an das Bello nicht kommt. Hier kann es auch zu Frust kommen.
- Viele Besucher oder vermehrtes Klingeln an der Haustür an einem Tag. Denken Sie hier bitte auch an die Besucher*innen Ihrer Kinder und Ihre allabendlichen Runden mit Freunden. Alkohol ist ein großer Stressfaktor. Hunde können die Wesensveränderungen der Menschen unter Alkohol gar nicht gut vertragen, verstehen …
- Geschlechtshormone – zeitweise können diese Hormone überwältigend sein und stressend
- Treffen mit vielen fremden Hunden können sehr stressend und stressig sein
- Überforderung durch den Menschen. Trainingsdruck.
- Unentdeckter Schmerz kann ebenfalls Stress verursachen
Wie kann ich meinem Hund helfen?
Wenn Sie merken, dass Ihr Hund gestresst ist, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um ihm zu helfen. Hier sind einige Tipps:
- Schaffen Sie eine ruhige und entspannte Umgebung
- Vermeiden Sie unnötige Stresssituationen
- Achten Sie auf ausreichend Ruhe- und Schlafphasen, denn diese sind IMMER wichtig, nicht nur bei Stress!
- Bieten Sie ausreichend Bewegung und Beschäftigung, ohne Ihren Hund zu überfordern
- Fördern und intensivieren Sie Ihre positive Beziehung zu Ihrem Hund
- Beobachten Sie Ihren Hund genau und versuchen sie, seine Stressauslöser zu identifizieren
- Sprechen Sie Ihren Tierarzt an, falls Sie denken, dass Ihr Hund unter Schmerzen leidet
- Auch eine schlechte Verdauung, Durchfall, stumpfes Fell, Magen- und Darmprobleme können Anzeichen für Stress sein.
Fazit
Stress bei Hunden ist ein ernstzunehmendes Thema. Durch eine gezielte Beobachtung des Verhaltens können Stressauslöser erkannt und vermieden werden. Eine entspannte Umgebung und ein regelmäßiger Tagesablauf sind wichtige Faktoren, um Stress bei Hunden zu reduzieren. Sollte der Hund dennoch unter Stress leiden, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um mögliche körperliche Ursachen auszuschließen.