Die Darmgesundheit ist wichtig!
Liebe Hundehalter*innen,
es geht los – die Darmgesundheit steht im Focus. Der Darm ist das Zentrum der Gesundheit – das gilt nicht nur für uns Menschen, sondern ganz besonders auch für unsere Vierbeiner. Leider wird die Darmgesundheit bei Hunden oft unterschätzt oder vernachlässigt, obwohl sie maßgeblich das Wohlbefinden beeinflusst. Aus diesem Grund erkläre ich den September zum Monat der Darmgesundheit. In diesem Zeitraum möchte ich Sie einladen, das Thema Darmgesundheit bei Ihrem Hund in den Fokus zu rücken.
Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Hund Verdauungsprobleme, Haut- und Fellveränderungen oder häufig wiederkehrende Infekte hat? Vielleicht sind Sie unsicher, ob eine Kotanalyse für Ihren Hund sinnvoll wäre? Genau darum geht es in diesem Monat: Wir klären gemeinsam, ob und welche Untersuchungen wertvoll sein könnten.
Ich biete Ihnen eine ausführliche Beratung rund um die Kotanalyse an. Dabei besprechen wir, ob eine solche Untersuchung für Ihren Hund notwendig ist und wie der Ablauf aussieht. Sollten Sie eine Tierkrankenversicherung haben, können Sie sich eine Überweisung vom Tierarzt oder der Tierärztin ausstellen lassen. Anfallende Kosten besprechen wir im Vorfeld.
Nach der Kotanalyse und der Auswertung durch das Labor bespreche ich mit Ihnen ausführlich die Ergebnisse und wir überlegen, welche Schritte für die Gesundheit Ihres Hundes sinnvoll sind.
Darmgesundheit: Warum eine Kotuntersuchung sinnvoll sein kann:
Der Darm ist viel mehr als nur ein Verdauungsorgan. Er spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes. Die bekannteste Aufgabe des Darms ist die Aufnahme von Nährstoffen, aber er hat noch viele weitere wichtige Funktionen. Im Darm leben zahlreiche Bakterien, die zusammen die Darmmikrobiota bilden. Diese Bakterien spalten Nahrungsbestandteile auf, damit sie optimal aufgenommen werden können, und haben außerdem eine schützende Funktion. Einige Bakterien wandeln zum Beispiel Gallensäuren um, die dann eine entzündungshemmende Wirkung haben und pathogene (krankheitserregende) Keime unterdrücken – ein sehr positiver Effekt für die Gesundheit.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Bakterien im Darm das darmassoziierte Immunsystem stimulieren. Da der Darm die größte Kontaktfläche des Körpers zur Außenwelt darstellt, befindet sich dort auch die größte Ansammlung an Immunzellen. Etwa 70% aller Immunzellen und 80% der Immunreaktionen des Körpers finden im Dünn- und Dickdarm statt. Das bedeutet, dass eine gesunde Darmflora maßgeblich dazu beiträgt, Krankheitserreger abzuwehren und das Immunsystem fit zu halten.
Neben der Immunabwehr unterstützen die Darmbakterien auch die Produktion lebenswichtiger Vitamine, wie etwa der B-Vitamine und Vitamin K. Lange war unklar, ob Vitamin B12 nur im Dickdarm produziert wird, wo es für den Körper nicht verfügbar wäre. Heute weiß man, dass es auch im Dünndarm produziert wird und daher für den Körper zugänglich ist. Zudem tragen die Bakterien durch die Bildung kurzkettiger Fettsäuren zum Schutz vor krebserregenden Stoffen bei.
Nicht zuletzt gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass auch psychische Veränderungen mit der Zusammensetzung der Darmflora zusammenhängen. Ein Ungleichgewicht der Darmbakterien, eine sogenannte Dysbiose, kann daher nicht nur körperliche, sondern auch psychische Probleme verursachen.
Darmgesundheit: Dysbiose beim Hund – Ursachen und Symptome:
Eine Dysbiose bezeichnet ein Ungleichgewicht der Darmflora, also der Mikroorganismen, die im Darm eines Hundes leben. Diese Mikroorganismen, bestehend aus Bakterien, Pilzen und anderen Mikroben, spielen eine entscheidende Rolle für die Verdauung, das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit des Hundes. Bei einer gesunden Darmflora stehen “gute” Bakterien im Gleichgewicht mit weniger nützlichen oder sogar schädlichen Mikroorganismen.
Bei einer Dysbiose gerät dieses Gleichgewicht aus den Fugen. Dies kann passieren, wenn:
- Schädliche Bakterien oder andere pathogene Mikroorganismen überhandnehmen.
- Nützliche Bakterien reduziert sind.
- Die Vielfalt der Mikroorganismen insgesamt abnimmt.
Ursachen für eine Dysbiose beim Hund:
- Falsche Ernährung: Einseitige, unausgewogene oder minderwertige Ernährung kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.
- Stress: Langandauernder Stress wirkt sich negativ auf die Darmgesundheit aus.
- Antibiotika: Diese Medikamente töten nicht nur schädliche Bakterien ab, sondern auch viele nützliche Darmbakterien.
- Infektionen: Parasiten oder virale/bakterielle Infektionen können die Darmflora stören.
- Umweltfaktoren: Veränderungen im Umfeld des Hundes, wie zum Beispiel ein Umzug oder neue Tiere im Haushalt, können ebenfalls Dysbiose begünstigen.
Symptome einer Dysbiose:
- Verdauungsprobleme: Durchfall, Verstopfung oder wechselnder Stuhlgang
- Blähungen und unangenehmer Geruch des Kots
- Haut- und Fellprobleme: Juckreiz, Ekzeme, stumpfes Fell
- Gewichtsverlust oder Schwierigkeiten beim Zunehmen
- Appetitveränderungen
- Verhaltensänderungen: Apathie, Müdigkeit oder Unruhe
- Häufige Infektionen: Ohrenentzündungen, Hautinfektionen
Darmgesundheit: Wie beeinflusst Stress den Darm?
Stress hat einen erheblichen Einfluss auf die Darmgesundheit, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden. Dieser Zusammenhang wird oft als “Darm-Hirn-Achse” bezeichnet, da der Darm und das Gehirn eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.
Hier sind einige der wichtigsten Mechanismen, wie Stress den Darm beeinflusst:
- Veränderung der Darmmikrobiota (Dysbiose): Stress kann die Zusammensetzung der Darmflora erheblich beeinflussen. Insbesondere wird das Wachstum schädlicher Bakterien begünstigt, während nützliche Bakterien reduziert werden. Dies führt zu einer Dysbiose, die wiederum Verdauungsprobleme und eine schwächere Immunabwehr nach sich zieht.
- Beeinträchtigung der Darmbarriere: Unter Stress kann die Durchlässigkeit der Darmwand erhöht werden. Dieses Phänomen wird auch als “Leaky-Gut-Syndrom” bezeichnet. Dabei können unerwünschte Substanzen, wie Bakterien und Toxine, in den Blutkreislauf gelangen und Entzündungen im Körper auslösen.
- Veränderungen der Darmbewegung: Stress beeinflusst die Bewegungen der Darmmuskulatur. Bei akutem Stress kann dies zu einer beschleunigten Darmbewegung (Durchfall) oder, bei chronischem Stress, zu einer verlangsamten Verdauung (Verstopfung) führen. Beides kann das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.
- Verminderte Nährstoffaufnahme: Ein gestresster Körper produziert vermehrt Stresshormone wie Cortisol, die die Verdauungsprozesse stören. Dadurch kann es zu einer verminderten Aufnahme von Nährstoffen kommen, was langfristig zu Mangelerscheinungen und einem geschwächten Immunsystem führt.
- Einfluss auf das Immunsystem: Der Darm ist eng mit dem Immunsystem verbunden. Stress schwächt das darmassoziierte Immunsystem, wodurch der Hund anfälliger für Infektionen wird. Etwa 70% der Immunzellen befinden sich im Darm, weshalb eine Beeinträchtigung der Darmgesundheit direkte Auswirkungen auf das gesamte Immunsystem hat.
- Psychosomatische Auswirkungen: Stress und Angst können sich direkt auf den Darm auswirken und umgekehrt. Ein gestresster Darm kann wiederum das allgemeine Stresslevel erhöhen, was zu einem Teufelskreis führen kann.
Kontakt:
Birthe Thompson
Tel.: 04872 457 98 69
E-Mail: beratung@tierheilpraktiker.in
Mobil: 01523 841 88 22
Ich freue mich, Sie und Ihren Hund in diesem besonderen Monat der Darmgesundheit unterstützen zu dürfen!