Sind Hunde immer schwierig oder was steckt manchmal dahinter?
Im Laufe der Hundehaltung treffen wir auf viele Hundehalter mit ihren Vierbeinern. Oft sind es die Menschen, denen man die Lust und Freude an ihren Hunden ansieht, mit denen man sich gerne trifft und an denen man sich auch erfreuen kann.
Foto: Britta PillauDieser Artikel, das möchte ich vorweg schicken, basiert auf eigene jahrelange Erfahrung und hat natürlich auch beruflichen Hintergrund. Und natürlich gibt es wirklich schwierige Hunde, über die hier aber nicht geschrieben wird.
Aber, wie oft haben Sie eigentlich schon Hundehalter getroffen, die völlig genervt sind, die eigentlich immer achselzuckend durch die Welt marschieren, weil ihr Hund ja so schwierig sei.
Es gibt kaum ein gutes Haar, das an ihren Fellfreunden gelassen wird und immer wieder hören Sie dann Aussagen wie etwa: Aber was soll ich machen, nun ist er da und da muss ich eben durch.
Sie sehen die Hunde, Sie sehen die Halter und fragen sich dann vielleicht auch ab und an, was eigentlich so schwierig an dem Hund sein soll?
Ja, so geht es mir auch öfter und ich muss dann schon das eine oder andere Mal an mich halten, um nicht zu explodieren. Das, was als schwierig wahrgenommen wird, ist meist hausgemacht und abstellbar. Es sind oft ganz normale Dinge, die einfach zum Hund-Sein dazu gehören und auch allzu oft, vernachlässigte Erziehungsmaßnahmen betreffen.
Nun, der erste Impuls ist natürlich zu sagen, die jeweiligen Menschen sollten mit ihren Hunden doch mal eine Hundeschule besuchen. Aber, „nur“ eine Hundeschule alleine reicht nicht und ist oftmals auch gar keine Hilfe. Wie Sie selbst dann auch schon festgestellt haben, besuchten diese Hundehalter mindestens schon 3 verschiedene. Ratschläge zur Hundeerziehung sind hier meist fehl am Platze, denn oftmals ist es vergebliche Liebesmühe.
Schwierige Hunde
Nein, des Pudels Kern liegt oft eben einfach beim Menschen. Er ist es, der sich anscheinend wohlfühlt in der Rolle des bemitleidenswerten Hundehalters, der einen Hund sein Eigen nennt, mit dem es sich gar nicht so einfach leben lässt. Diese Hundehalter verschaffen sich Gehör und sie sind oft eben auch selbstdarstellerisch unterwegs, um unsere Achtung und Respekt zu erlangen.
Dabei sind es unterm Strich aber die Hunde, die darunter leiden. Sie werden zu einen meist nicht verstanden und obgleich sie unsere menschliche Sprache nicht verstehen, sind unsere Fellfreunde aber nicht blöd und wissen sehr wohl, dass es mal wieder um sie geht, wenn Frauchen oder Herrchen mit wehleidiger Stimme über das erschwerte Zusammenleben mit ihnen berichtet. Und da stellt sich die nächste Frage, nämlich die nach dem Vertrauen und der Zuverlässigkeit, dem Fels in der Brandung, der wir für unsere Hunde sein wollen/ sollten.
Was sind das aber für Menschen und wie können wir mit diesen umgehen?
1. Schwierige Hunde – Menschen, die einen Hilferuf aussenden
Wir verstehen diese Hundehalter oftmals falsch. Interpretieren ihre Hilferufe falsch. Nun sind wir ja sicher alle keine Psychologen und erkennen sofort, was sich hinter diesen Ausführungen verbirgt. Jedoch, haben wir das Gefühl, dass eigentlich nicht die Hunde schwierig sind, sondern doch eher die Umstände, mit denen es die Menschen zu tun haben, sie sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, sollten wir, wenn wir denn auch so wollen, das Gespräch eher in diese Richtung lenken. Beiläufig vielleicht immer mal wieder einstreuen, dass der Hund ein Segen sein kann, weil er Sicherheit und Stabilität verleihen KÖNNTE. Wir den Hund als Geschenk betrachten sollten und den Blick auf die Fellnase versuchen, zu verändern. Ganz vorsichtig und nicht mit einem Knüppel, sollten wir hier agieren.
2. Schwierige Hunde – Menschen, die wirklich keine Ahnung von Hunden haben.
Ja, natürlich gibt es Hundefreunde, die auch ein großes Herz für Tiere haben. Das alleine reicht aber nun mal nicht, das wissen wir alle, um auch ein guter Partner für unsere Ledernasen zu sein. Hundeschulen vermitteln leider zu wenig über das Wesen Hund an sich und somit wäre es doch schön, wenn Sie in Gesprächen vielleicht ein wenig eigenes Wissen teilen würden. Erklären Sie diesem Hundehalter anhand der wahrscheinlich spielenden Hunde doch mal etwas von der wunderbaren Welt der Hunde.
3. Schwierige Hunde – Und das ist der schlimmste Fall
Hund und Halter haben es echt schwer. Der Hund ist zwar nicht wirklich schwierig, aber das Zusammenleben beider Wesen, nämlich Mensch und Hund, ist es tatsächlich. Und ja, das gibt es, Hund und Mensch passen einfach nicht zusammen! Ja, es ist dann wirklich so, dass der Hund dem Anschein alles unternimmt, dem Menschen das Leben auch tatsächlich schwer zu machen.
Hier wäre es angebracht, das Gespräch in die Richtung zu lenken, für beide Seiten eine einvernehmliche Lösung zu schaffen. Meistens sieht die Lösung dann so aus, dass der Hund in ein anderes Umfeld, in eine andere, besser zu ihm (und umgekehrt) passende Familie zieht. Ich kenne einige Hunde, die aus einem schwierigen Umfeld in ein anderes Leben zogen, und dann nach tagelangem Schlafen, sich als wundervolle Geschöpfe entpuppten – so ganz ohne Schwierigkeiten und/ oder Problemen.
Wie dem auch sei. Ja, es gibt sie, die schwierigen Hunde, aber nein, nicht jeder Hund, der als schwierig beschrieben wird, ist es auch. Schauen Sie doch bitte auch mal mit und hören Sie zu. Der Blick von Außen ist der so wertvolle, der Mensch und Hund Hilfe bieten kann.