Propriozeption
Wer bereits einmal bei mir war, wird dieses Wort des Öfteren gehört haben, doch was verbirgt sich nun dahinter??
Wenn wir uns zunächst das Wort anschauen, dann setzt sich dieses aus den Worten proprio = eigen und recipere = aufnehmen zusammen … OK – hilft uns das jetzt weiter? Noch nicht so wirklich.
Wenn ich jetzt schreibe, dass ein anderes Wort für die Propriozeption die Tiefensensibilität ist, dann wird es ein wenig klarer.
Also die Propriozeption ist eine sehr komplexe Sinneswahrnehmung, bei welcher die Rezeptoren in Muskeln, Sehnen, Gelenkkapseln, Bändern und der Haut Informationen an das zentrale Nervensystem über z. B. Veränderungen von Druckbelastungen und Winkelpositionen von Gelenken, Bewegungsrichtung, Bewegungsempfindung etc. schicken.
Eine ganz einfache Frage:
Wenn wir mit verbundenen Augen über einen unebenen wechselnden Untergrund laufen, warum stürzen wir dann (in der Regel) nicht? Die Rezeptoren z. B. in den Fußsohlen und der Kniegelenke geben detaillierte Informationen an das ZNS weiter, so dass wir – obwohl wir den Untergrund nicht sehen – uns relativ problemlos fortbewegen könnten. Wir sind also in der Lage, Ausgleichsbewegungen vorzunehmen.
Leider verringert sich die Anzahl von propriozeptiven Strukturen im Alter oder durch Krankheit. Diesen Tieren fällt es dann schwer, die Bewegungen richtig wahrzunehmen und damit zu koordinieren. Es werden Fehlhaltungen eingenommen, die dann ihrerseits all zu leicht nicht nur zu Verspannungen, sondern auch zu Gelenkverschleiß aufgrund von Fehlbelastungen führen. Die hierdurch entstehenden Schmerzen lassen die anfängliche Fehlhaltung zu einer fortwährenden Schonhaltung werden. Weiterer Gelenkverschleiß und Arthrosen können die Folge sein, welche dann wiederum propriozeptive Strukturen zerstören. Daher ist es wichtig, diesem Teufelskreis vorzubeugen bzw. schnellstmöglich aus diesem auszubrechen. Die Physiotherapie kann hier Abhilfe schaffen. Ziel ist zunächst die Schmerzlinderung und die falschen Bewegungsabläufe zu korrigieren. Wir nutzen hierfür z. B. passive Bewegungen für die Rezeptoren in den Gelenkkapseln, Gleichgewichts- sowie kontrollierte Bewegungsübungen für die Propriozeption in den Muskeln und Sehnen, Massage für die Rezeptoren der Haut … Es gibt viele Möglichkeiten.
Propriozeptionstraining ist in jeder Rekonvaleszenz, bei älteren Tieren aber auch prophylaktisch zur Verbesserung der Eigenwahrnehmung z. B. bei Sporthunden angezeigt.
Vorteilhaft an diesem gerät ist, dass Sie nicht viel Platz benötigen, Sie mit diesem nicht zwangsläufig draußen trainieren müssen, sondern ganz langsam zuhause anfangen können, Ihren Hund an dieses Gerät zu gewöhnen.
Und ja, bitte auch langsam, denn viele unterschätzen, wie anstrengend dieses Gerät für Ihre Vierbeiner ist.
Wen dieses Thema sehr interessiert, wird erleichtert sein, denn wir werden Ihnen zeitnah in einem weiterführenden Artikel Videos einstellen. Diese zeigen Ihnen dann, wie Sie am besten mit einem solchen Gerät trainieren, wie Sie Ihren Hund (oder auch Ihre Katze) an dieses heranführen, wie lange Sie trainieren können/ dürfen usw.