Die Kommunikation zwischen Hund und Mensch beleuchtet
Die Kommunikation Immer wieder hören und lesen wir im Zusammenhang mit der Hundeerziehung von Kommunikation. Dieses Wort ist uns nicht fremd, denn auch wir Menschen kommunizieren. Hierbei unterscheiden wir Menschen zwischen der verbalen, der nonverbalen und paraverbalen Kommunikation.
Wie kommunizieren wir Menschen?
Wir kommunizieren jederzeit und seit dem ersten Augenblick unseres Lebens. Es gehört zu unserem existenziellen Bedürfnis, verstanden zu werden. Die Sprache ist unser wichtigstes Instrument für die zwischenmenschliche Verständigung und auch das differenzierteste. Natürlich ist die Kommunikation nicht das einzige Verständigungsinstrument. Auch unser Verhalten, an sich, dient der Kommunikation und es ist gut zu verstehen, was „Mensch“ sagt und wie er sich dabei verhält. So sind in der Bedeutungsermittlung: Gestik, Mimik, Schweigen, Tonfall usw. wichtige Signale. Sie gehören also zur nonverbalen Kommunikation und werden auch Körpersprache genannt.
Zum Verständnis: Ganz allgemein
Verbale Kommunikation
Die Verbale Kommunikation meint u. a. das gesprochene Wort.
Nonverbale Kommunikation Hier handelt es sich also nicht um das gesprochene Wort, sondern vielmehr um die Körpersprache in Zusammenhang mit. Mimik, Gestik, Augenkontakt. Dazu gehören dann auch äußere Merkmale wie Kleidung, Farben usw., aber auch das Erröten oder Schwitzen. Nonverbale Kommunikation geschieht meistens unterbewusst. So geben wir unserem Gegenüber zu verstehen, wie wir zu ihm stehen und wie wir unsere Botschaft verstanden wissen möchten.
Paraverbale Kommunikation Hierbei geht es darum, auf welche Art und Weise das Sprechen wahrgenommen wird. Dazu gehören die Stimmlage, der Tonfall und das Sprechverhalten wie Artikulation, Lautstärke, Sprechtempo und Sprachmelodie, einschließlich die Sprechpausen und das Schweigen.
Zusammenfassend: Die Verbale Kommunikation kann auch gelesen werden, zumindest ein Teil der, sagen wir mal, Botschaft, während bei der nonverbalen Aussage hauptsächlich gesehen wird und die paraverbale Kommunikation gehört wird. Was heißt das also? Unsere eigene Kommunikation ist so umfangreich und wir möchten verstanden werden, was oft schon zwischen uns Menschen nicht fehlerfrei funktioniert.
Wie nun also schaffen wir eine Kommunikationsebene zu einem Tier, unserem Hund? Welche Vielfalt von Kommunikation weist ein Hund auf? Mit welcher Art der Kommunikation haben wir es hier zu tun?
Eines muss uns mal ganz klar werden: Wir erwarten von unseren Hunden, dass sie uns verstehen, dass sie „Sitz“ machen, wenn wir das sagen, dass sie „Aus“ geben, wenn wir es wünschen, dass sie einfach aufhören, lieb sind, dass sie es doch nun bitte lassen sollen, sie doch der allerbeste Hund auf der Welt sind, und sie doch genau wissen sollten, dass wenn wir ihnen sagen, dass sie nicht schon wieder betteln sollen, auch verstehen, was wir ihnen damit sagen. Dabei können sie natürlich auch wirres Zeug sprechen, z. B. wenn Hund kommen soll, Sie ihn rufen, indem Sie Kühlschrank sagen, in der gleichen Art und Weise, wie Sie ihm zurufen, zu kommen und werden ganz erstaunt darüber sein können, dass er auch auf Kühlschrank reagiert. Sie sind irritiert? Verstehen jetzt nichts mehr? Spätestens jetzt sollten Sie sich mit der „Hundesprache“ auseinandersetzen, Signale und Körpersprache kennen lernen und das Ausdrucksverhalten im Allgemeinen Ihres geliebten Sozialpartners versuchen, zu lernen, zu studieren. Es macht Spaß, wenn Sie plötzlich eine Kommunikationsebene, eine Kommunikation zwischen Hund und Mensch, finden und beide Partner, sowohl der Mensch als auch der Hund (oft) wissen, woran er ist, was der Partner möchte und „sagen“ will.
Wie kommuniziert der Hund?
Hunde kommunizieren über zahlreiche optische, akustische und taktile und olfaktorische (und chemische) Signale.
Es ist der Austausch von Nachrichten zwischen, hier zweier Hunden; während einer ein Signal an das Gegenüber abgibt und der Empfänger antwortet oder zumindest eine Reaktion zeigt. Imgrunde ist also die Kommunikation eine Art der Informationsübertragung. Hunde kommunizieren also nicht digital/ verbal sondern analog, sprich nonverbal. Hier finden wir eine Übereinstimmung. Menschen kommunizieren unter anderem nonverbal und unsere Hunde tun es genauso. Die digitale Kommunikation spielt also in der Informationsübertragung an unseren Hund nur eine untergeordnete Rolle. Klar können Sie sagen, mein Hund versteht, was ich sage, naja, wenn er auf bestimmte Worte/ Vokabeln konditioniert ist, stimmt man Ihnen insoweit zu, aber ob er nun wirklich in der Lage ist, unsere Worte zu verstehen, ist nicht erkennbar. Da wir Menschen den Vierbeinern nun aber sprachliche Inhalte übermitteln wollen, konditionieren wir sie. Doch der Zugang zu ihm wird dadurch verwehrt. Lesen wir also, dass der Hund analog kommuniziert, ist hier doch eine Ehrlichkeit zu erkennen. Der Vierbeiner beschäftigt sich mit Ihnen eben nicht oberflächig über Sprache, sondern ist in seiner Kommunikation viel tiefer und unbeirrbar. Hunde verlangen echte Bezogenheit, sie reagieren bei der Informationsübermittlung auf Gefühle und Authentizität. Hunde reagieren also auf Emotionen. Im Zusammenleben mit dem Hund ist die analoge Kommunikation, eben auch in der Kommunikation zwischen Hund und Mensch, absolut überlegen. Was sind nun in der analogen/ nonverbalen Kommunikation die wichtigsten Informationsübermittlungen?
Hierzu zählen: Körperkontakt, Gesamterscheinung, Mimik, Gestik, Blick, bei uns Menschen der nonverbale Teil der Sprache, Rituale, Nähe und Distanz.
Aber so, wie wir Menschen verschieden Sprachen sprechen, so können auch bei Hunden unterschiedliche Signale gesendetwerden. Das ist unter anderem durch bestimmte Rassen gekennzeichnet, hat aber auch viel mit der Aufzucht und Sozialisierung zu tun. Es gibt Rassen, die wenig Mimik und Gestik ihrem Gegenüber erkennen lassen können, da sie viel zu viel Fell im Gesicht tragen oder aber die Ohren so aufgestellt sind, dass über Ohrstand nur durch die Muschel erkennbar ist usw. Auch die soziale Kommunikation, die durch das Muttertier gelehrt wird, im Aufwachsen mit den Wurfgeschwistern erlernt wird, im Spiel und Lernen, sind von enormer Bedeutung.
Wir Menschen müssen nur verstehen, dass Hunde mit uns klar kommunizieren, in der Kommunikation zwischen Hund und Mensch, sie uns deutlich zeigen, welches Verhalten sie wünschen – so zeigen Sie doch bitte auch Ihrem Hund deutlich, was Sie wünschen. Und bitte …. Reden Sie nicht andauernd mit Ihrem Hund, er wird kein deutsch lernen. Zeigen Sie ihrem Hund, was Sie von ihm wollen, das ist viel einfacher und erfolgssicher. Versuchen Sie einfach mal, einen Tag, gern zum Anfang auch nur einen halben, nicht mit Ihrem Hund zu sprechen. Verständigen Sie sich nur über Blick, Körpersprache und Zeichen, verständigen Sie sich nonverbal!. Und wenn Sie Lust und Zeit haben, würde ich mich freuen, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen mitteilen.
Zum Schluss noch ein Tipp von Günther Bloch:
„ Jeder Hundebesitzer sollte auf seine eigene Körpersignale (und die von Mitmenschen) achten und muss das Ausdrucksverhalten seines Hundes zumindest grob umrissen deuten können, bevor er Körperhaltungen, Bewegungen und Ausdrücke aus dem Mimikbereich einem bestimmten Verhalten zuordnet.“