Die Macht der Worte oder über Qualität und Quantität
Als ich vorhin mit meinem Senior auf der Hunderunde war, fiel ich wieder in eine Menge Gedanken, darunter war die Macht der Worte. Ja, Sie kennen es sicherlich, gerade, wenn Sie unterwegs im NICHTS sind … kommen die besten … Gedanken.
Es war kalt, keine Menschen, eine Menge Tiere und Zulu und ich im NICHTS alleine. So liefen wir, eingespielt, auf uns achtend und keiner hat etwas „gesagt“ … So still streiften wir durch unsere Runde und kommunizierten ausschließlich über unsere Körper mit Blicken und eben der Körpersprache.
Da fiel es mir wieder ein. Am 1. Juli 2019 ist der 4. Tag der nonverbalen Kommunikation und ich dachte an verschiedene Gespräche, die ich in den letzten Wochen führte. Eigentlich ging es oft um die Kommunikation, dem Verstehen oder die Aussagen, dass Bello besser auf Herrchen hört. Jaja, die Macht der Worte, nicht wahr?
Ja, wir „alten Hasen“ wissen natürlich warum, aber Neuhundehalter oder diejenigen, die sich aktuell mit der Kommunikation tatsächlich auseinandersetzen, kennen den wahrscheinlichsten Grund meist nicht.
Ich gebe mal ein Beispiel, das wir alle sofort und direkt schmunzelnd verstehen werden:
Sie:
Nahaa???? Wollen wir Gassi gehen? Jaaaaaa? Oh ja, lass uns gleich mal los. Und es folgen: fraulemussichschnellmalnochwasanziehenunddanngehenwirloswartemalichbrauchenochpaarleckerchenundjaaaawirgehenschatzfrauchenkommtgleichlassemichmalebennochdieschuehanziehenjaaaaaaaaaaa?????gehtslosgleich?nunwartemalundmachschönsitzneinsizsitzSIIIIITZ
Bello versteht:
Gassi???? lhefhiwurncslkdfjöisehFIEWjrowUFBFCNJKDOJFOIWEGOjfwJFOPwegojGFOegjoejfJGeigjhiWOJFOPPWueofofuwoeUEOFU SIIIITZ
Er:
Nimmt den Schlüssel in die Hand, guckt Bello an und sie gehen los …
Wie sieht der Alltag so aus?
Sie:
Packt so viele Wörter in einen Satz, die nur reinpassen können. Schachtelsätze, ohne Punkt und Komma. Selbst, wenn sie das Gefühl hat, nicht viel zu reden, weil sie gar nicht reden mag, versteht sie es doch, die Quantität einigermaßen von der Norm her zu halten.
Bello:
Hört die ersten 2 Minuten zu und klappt dann seine Ohren ein oder schaltet auf Durchzug ….
Er:
Kommt, sieht, schweigt … macht.
Auf der Hunderunde in der Begegnung mit einem fremden Hund:
Sie:
Oh … Bello, hier, ran, bei Fuß, komm her, schnell. Oh Gott, nein …. Bello, hier, komm, hier, HIIIIERRRRRR
Bello:
Oh, Action, da muss ich mich für interessieren.
Er:
Pfeift kurz, schaut seinen Hund an, kommt er nicht direkt, einen Ruf: RAN! – Bello kommt, nix los!
So ungefähr, natürlich überspitzt, ist doch klar, ist der Unterscheid zwischen Mann und Frau. Der meiste Grund, warum Bello schlicht und ergreifend besser auf IHN hört oder reagiert, ist der, weil ER Bello nicht zuquatscht. Er ist immer gleich. In der Kommunikation verlässlich. Seine wenigen Laute dem Hund gegenüber eindeutig. Die Qualität der Worte löst die Quantität ab.
Ich habe jetzt, in dem Moment, in dem ich schrieb, auch meine Runde Revue passieren lassen und meine Wörter gezählt, die ich über 7 km an meinen Hund gerichtet habe (überhaupt sprach!).
- Zulu – (er kam, angeleint und los)
- Lauf (Leine losgemacht …)
- Steh (Reh in Sicht!)
- Leine! (Zum Anleinen)
- Lauf (Wieder Freigabe)
- Leine! (Letztes Stück nach Hause)
- Pfote (Ableinen und Pfoten putzen)
Das war's … Sehr unspektakulär oder? Aber mehr Wörter brauchen wir auch nicht. Alles andere läuft bei uns nonverbal …
Vielleicht denken Sie einmal über die Macht der Worte oder aber über die Qualität und Quantität nach. Und vielleicht nehmen Sie diesen Artikel zum Anlass, sich schon auf den 2. Tag der nonverbalen Kommunikation vorzubereiten? Und nein! Sie MÜSSEN nicht immerzu mit Ihrem Hund reden, und ja, je weniger Sie reden, umso besser versteht Sie Ihr Hund …
Schauen Sie doch auch nochmal in die Ergebnisse vom 1. Tag der nonverbalen Kommunikation
Viel Spaß beim Schweigen, das so viel mehr aussagt!