(Unnötige) Kastration von Hunden- eine Körperverletzung?
Von Jahr zu Jahr werden Stimmen gegen eine Kastration von Hunden lauter und sie nehmen enorm zu.
Viel zu schnell wird zum Skalpell gegriffen und für viele Hundehalter steht schon fest, bevor sie überhaupt den Hund ihres Herzens bei sich einziehen lassen, dass er/ sie auf jeden Fall kastriert wird.
Es gibt immer noch zu viele Tierärzte, die Hundehalter dahingehend beraten, dass die Fellfreunde aus verschiedenen Gründen kastriert werden. Sollten Sie, als Welpenbesitzer, gleich den Hinweis erhalten, ab wann Ihr Hund kastriert werden kann, laufen Sie! Und klar, man könnte auch unterstellen, der Tierarzt möge damit aussagen: „Spar schon mal!“
Aber es sind nicht nur unwissende Hundehalter, Tierärzte, auch Tierschutzvereine, Tierschutzorganisationen, private Tierschützer, die unverständlicherweise auf eine Kastration GRUNDSÄTZLICH bestehen (Ausnahmen bestätigen immer die Regel und manchmal ist es auch nötig!). Dieser Fakt ist gar nicht hinzunehmen und absolut undiskutabel. Ich persönlich kann nur jedem Nothundeinteressierten raten, sich nicht von den vertraglichen Vereinbarungen, die meist dahingehend lauten, dass der übernommene Hund in einer festgesetzten Frist (welch tierschutzwiderrechtlichen Forderungen!) zu kastrieren ist, was dann auch nachzuweisen ist, nicht einschüchtern zu lassen. Bei einem eventuell entstehenden Streitfall haben solche Klauseln vor Gericht keinen Bestand.
Urteil:
Kastration von Tierheim-Hunden
Wer einen Hund oder eine Katze aus dem Tierheim übernehmen will, muß sich oft in einem Vertrag verpflichten, das Tier kastrieren zu lassen. Der Überpopulation von Hunden und Katzen soll damit vorgebeugt werden. Eine derartige Vertragsklausel wurde durch das Amtsgericht Alzey für unwirksam erklärt. Die Durchführung der Kastration bei einem Hund widerspricht § 1 des Tierschutzgesetzes, da ohne vernünftigen Grund dem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden nicht zugefügt werden dürfen. Liegt für das Tier zusätzlich noch ein Narkose- oder Eingriffsrisiko vor, so verbietet sich ein solcher Eingriff ohnehin.
AG Alzey, AZ 22 C 903/95
Eine Kastration, liebe Leser, ohne medizinischen Grund, ist Körperverletzung!
Der Trend zu einer Kastration kam, wie kann es anders sein, als eine Art Sturmflut aus den USA nach Europa. Um die Tierpopulation unter Kontrolle zu halten, dem vermeintlichen Krebsrisiko vorzubeugen und auf Verhalten Einfluss nehmen zu können, meinte man, mit einer Kastration das ultimative Rezept gefunden zu haben. Aber werte Leserschaft, weit gefehlt!
Ich bin froh darüber, dass sich mehr und mehr Veterinäre, Verhaltensbiologen, Zoologen und Experten zu Wort melden und endlich auch in der Öffentlichkeit über die Gefahren und zu oft unnötigen Kastrationen von Hunden aufklären. Wir Hundehalter, die strikt gegen eine Kastration waren und sind, bildeten in diesem Thema ja schon eine Randgruppe und zählten fast zu den Exoten in der Hundehalterszene.
Gehen wir nun aber mal auf das Thema näher ein.
Was sind die allgemeinen Gründe, sich für eine Kastration zu entscheiden oder sich entschieden zu haben?
1. Prophylaxe verschiedener Erkrankungen
2. Verhaltensmedizinische oder allgemeine Verhaltensprobleme
3. Vereinfachte Hundehaltung
Frühkastration:
Eine Frühkastration bedeutet, dass eine der entwicklungswichtigen Hormonquellen entfernt wird. Eine Entfernung dieser BEVOR der Körper und das Verhalten des Hundes überhaupt ausgereift sind.
Viele Tierärzte raten zu einer Frühkastration, die durchgeführt werden solle, bevor der Vierbeiner das erste Lebensjahr erreicht. Bei Hündinnen wird sogar dazu geraten, noch vor der ersten Läufigkeit zu kastrieren, um Brustkrebs vorzubeugen; die meisten Hündinnen jedoch werden nach der ersten Läufigkeit kastriert.
Viele Veterinäre schlugen und schlagen Alarm, werden aber noch nicht in die erste Reihe gelassen. Dabei sind aber für wirklich Interessierte anhand von Studien und Untersuchungen einschlägige Informationen zu erhalten.
Schauen wir uns hierzu die Studie von Benjamin L. Hart an.
(Veterinärmedizinische Universität von Kalifornien in Davis)
(Studie: Neutering Dogs: Effects on Joint Disorders and cancers in Golden Retrievers)
Hart hat zusammen mit seinem Team anhand eines Datensatzes von 759 Retrivern nachgewiesen, dass eine Frühkastration
1. Nicht vor Krebs schützt
2. Hunde vermehrt zu Gesundheitsproblemen neigen
Zudem konnte er folgende Aussagen treffen:
• Doppelt so viele frühkastrierte Rüden leiden unter einer HD als intakte Rüden
• Hunde haben nach Kastration vermehrt Probleme mit der kranialen Kreuzbandzerrung
• Nach einer Kastration wird drei mal häufiger Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert
• Mastzellenkrebs wurde unter den zur Studie erhobenen Datensätzen bei intakten Hündinnen NICHT festgestellt, dafür aber 6 % bei Hündinnen, die nach Vollenden des ersten Lebensjahres kastriert wurden.
• HSA (ein Blutgefäßkrebs) trat bei Hündinnen häufiger auf als bei intakten Hündinnen.
Für mehr Informationen lesen Sie in der Studie.
Alarmierend im Zusammenhang der Frühkastration ist die Aussage von Hart, Verhaltensforscher mit medizinischem Hintergrund:
„Geschlechtshormone wirken sich auf die Entwicklung aus. Wenn diese Hormone entfernt werden, verknöchern die Wachstumsplatten, die für den richtigen Knochenbau sorgen, nicht richtig. Dadurch werden Gelenkserkrankungen gefördert.“
Warum aber gerade bei Hündinnen vermehrt Krebserkrankungen nach einer Kastration diagnostiziert werden, kann nach heutigem Stand noch nicht ganz geklärt werden. Wahrscheinlich aber scheint zu sein, dass das Östrogen, das weibliche Geschlechtshormon, wohl vor bestimmten Krebserkrankungen schützt. Durch eine Kastration werden die Östrogene nicht produziert und somit könnte auch das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, steigen.
Eine weitere und bislang auch umfangreichste Arbeit in Form einer Studie, lieferte die Tiermedizinerin Christine Zink. Diese Studie wurde im Journal of the American Veterinary Medical Association veröffentlicht unter dem Titel :
Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas
Dieser Studie liegen die entsprechenden Untersuchungen und Auswertungen von 2505 Jagdhunden der ungarischen Rasse Viszla zugrunde.
Die Ergebnisse dieser Studie sind niederschmetternd.
Kastrierte Hunde, gleich ob Rüde oder Hündin, sind durch eine Kastration durch ein erhöhtes Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken, aufgefallen.
Dazu gehören:
• Mastzellentumore
• Hämangiosarkom (Milztumor)
• Lymphsarkom
In Bezug auf Verhaltensstörungen werden von Frau Zink zum Beispiel die Unsicherheit, Angst bei Gewitter belegt.
Wie ich schon eingangs schrieb, werden es mehr und mehr Veterinäre, Verhaltensforscher, die sich öffentlich zum Thema Kastration äußern. Neben Ben Hart, Christine Zink, auch beispielsweise Kurt Kotrschal, Zoologe an der Uni Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle, so wie auch der deutsche Tierarzt Ralph Rückert, der in seinem Blog über genau diese Studien und neusten Erkenntnisse schrieb.
Neben den „Mutigen“, den mit der Zeit Gehenden, den nicht Augen – Verschließenden und den, die offen für neue Erkenntnisse sind, die mit Sicherheit nicht nur Beifall von den Kollegen ernten, gibt es aber doch täglich mehr und mehr Einsichtige und „Dienstleister“ an den Hund, die einlenken und auf die Gefahren einer Kastration nicht nur hinweisen, sondern aus gegebenen Erkenntnissen eine solche ohne medizinischen Grund ablehnen.
Welche Erkenntnisse aber haben denn Tierärzte heute und worauf sollten Hundehalter hingewiesen werden? Und welche „Nebenwirkungen“ können Kastrationen zu Folge haben?
Wie ist das Verhältnis zwischen Nach- und Vorteil einer Kastration?
Hündinnen:
• Inkontinenz: Viele Hündinnen leiden nach einer Kastration unter Harninkontinenz. Halter stehen dem ratlos gegenüber und werden wiederum um medizinische Hilfe bitten (müssen).
• Übergewicht: Viele Hündinnen neigen nach einer Kastration unter Fettleibigkeit. Halter sind in Fragen zur Ernährung ge –und überfordert. Oft werden sie angehalten, zu kostenintensiven Futter zu greifen und nicht ausreichend geschult. Viele Dinge, welche die Hündin im Vorfeld genießen durfte und wollte, fallen nun weg.
• Schilddrüsenunterfunktion: Die Hypothyreose beobachten Tierärzte meist nur an kastrierten Hunden.
• Fell: Nach einer Kastration verändert sich oft das Fell. Beobachten kann man das sogenannte Babyfell – typisch, aber nicht ausschließlich bei Hunden mit langem Fell. Dieses veränderte Fell nennt man auch Wollfell.
• Gesteigerte Aggression: Oft ist es der Testosteronüberschuss –überhang, der Hündinnen teilweise aggressiver machen kann. Auch wirken sie nicht selten maskuliner, irgendwie rüdenhafter.
Welche Vorteile stehen diesen Nachteilen denn aber entgegen?
• Die Läufigkeit bleibt aus
• Risikoreduzierung von Mammatumoren (Brustkrebs)
• Verhindern von Tumorbildung an Eierstock
• Verhindern von Vereiterungen an der Gebärmutter
• Verhindern hormonbedingter Stimmungsschwankungen bei Läufigkeit
Wie sieht es bei den Rüden aus?
Welche Nachteile bringt eine Kastration?
• Inkontinenz -→ ähnlich wie, aber seltener als (bei) Hündinnen
• Verändertes Fell -→ wie bei Hündinnen
• Übergewicht -→ wie bei Hündinnen
• Schilddrüsenunterfunktion -→ wie bei Hündinnen
Nun die Vorteile, die den Nachteilen entgegen stehen
• Verhindern von Hodentumoren
• Verhindern von möglichen Prostatavergrößerungen
• Verhindern von möglichen Prostatatumoren
• Verhindern von möglichen Perialtumoren
Viele Rüdenbesitzer erhoffen sich durch eine Kastration einen total sozialverträglichen, ausgeglichenen Rüden, der wenig Probleme hat und wenig Arbeit macht. (Wunschdenken!)
Warum aber wird nun von Seiten aufgeschlossener Tierärzte und Experten jetzt so mobil gegen eine unnötige Kastration gemacht?
Viele Studien und wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass mit der Kastration zwar bestimmte Tumorbildungen verhindert werden können, aber das Risiko für das Auftreten anderer Krebsarten so drastisch und stetig steigt, dass man in der Tiermedizin ein Umdenken fordert.
Der Tierarzt Ralph Rückert schrieb zu diesem Thema:
„ Einer der wichtigsten Grundsätze der Medizin lautet; Nihil nocere! Niemals schaden! Für mich sieht es inzwischen so aus, als ob man einen Hund nicht mehr ohne strengste Indikationsstellung kastrieren könnte, ohne diesen Grundsatz zu verlieren.“
Diese Aussage sollte man sich gut durch den Kopf gehen lassen.
Es gibt wirklich viele Untersuchungen und Studien. Nimmt man alle zugrunde, werden noch mehr erschreckende Ergebnisse gegen eine Kastration sprechen.
Sie sind nun mit einigen Erkenntnissen vertraut gemacht worden. Dennoch, ich möchte an dieser Stelle nochmals einiges auflisten:
• Auftreten eines Osteosarkoms (Knochenkrebs)
• Erhöhtes Aufkommen von Tumorerkrankungen durch nicht mehr produzierte Geschlechtshormone
• ERHÖHTES Aufkommen von Prostatatumoren – entgegen dem Gedanken, durch die Kastration dieses zu verhindern.
• Anfälligeres Immunsystem
• Höhere Infektionsanfälligkeit
• Milztumore (durch eine Kastration erst GEFÖRDERT!)
• Orthopädische Erkrankungen wie zum Beispiel Kreuzbandriss, HD, möglicherweise auch Hüftgelenksarthrose
• Schilddrüsenunterfunktion
• Aber auch der Gedanke, dass durch eine Kastration bei Hündinnen die Bildung von Gesäugetumoren verhindert wird, hat sich nicht etablieren können und wurde widerlegt.
Fazit:
Eine Kastration sollte unbedingt immer nur eine medizinisch notwendige, letzte Hilfe sein. Einen Hund einfach so, weil man das eben so macht und weil man sich ein einfacheres Handling verspricht zu kastrieren, verstößt gegen das Tierschutzgesetz.
Viele Hundebesitzer, ja auch Tierärzte, wussten es bislang nicht besser.
Heute jedoch sind alle diese Informationen, wenn man sie sich wirklich einholen möchte, zugänglich. Es ist bei der Suche nach einem Tierarzt des Vertrauens auch zu prüfen, wie dieser aktuell informiert ist und wie er beispielsweise eben auch zu diesem Thema steht. Ich glaube nicht, dass Hundehalter das Leben, die Gesundheit ihres Hundes in die privaten Anschaffungen des Tierarztes investieren möchten.
Eine Alternative zur Kastration sehen nun viele im Hormonimplatat. Dazu in einem späteren Artikel.
Quellen:
Benjamin L. Hart: Neutering Dogs: Effects on Joint Disorders and cancers in Golden Retrievers
Christine Zink im Journal of the American Veterinary Medical Association unter dem Titel : Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas
Kurt Kotrschal, Zoologe an der Uni Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle
27 Kommentare
Als Vorstand eines Tierschutzvereins in Spanien haben wir tagtäglich mit Straßenhunden und Hunden aus der Tötungsstation zu tun. Erwachsene Rüden/Hündinnen vermitteln wir grundsätzlich nur kastriert, weil es die einzige Möglichkeit ist, die Vermehrung etwas einzudämmen. Die Spanier selbst lassen ihre Hunde selten kastrieren, aber die Würfe werden manchmal schon am ersten Lebenstag weggeworfen. Wir haben schon hunderte an Welpen mit der Flasche großgezogen. Und auch viele schwangere Hündinnen aufgenommen. In den Anfangszeiten unserer Arbeit haben wir die Hunde auch unkastriert abgegeben, leider gab es immer wieder ungewollte Schwangerschaften, bei denen dann die Welpen oft im Tierheim landen. Sind ja leider „nur“ Mischlinge.
Hallo Herr Fritz,
ja, da sieht es bei Ihnen ganz sicher auch etwas anders aus. In Spanien haben die Hunde nicht den Status eines Haushundes wie hier in Deutschland. Darum kann man natürlich die beiden Gegebenheiten nicht miteinander vergleichen. Hier in Deutschland haben die Menschen einen anderen Bezug zu ihren Tieren und geben selbstverständlich auch mehr Acht auf sie. Hier dürfen sie respektvoll und mit Liebe ihr Leben verbringen. In Spanien haben Sie mehr damit zu tun, Leid zu vermeiden …
Nette Grüße
Birthe Thompson
Hallo,
bin gerade auf den Bericht gestoßen, wir haben vor einem halben Jahr eine 3 jährige Hündin übernommen sie wird im August 4 Jahre und sie ist nicht kastriert. Sie ist soweit gesund aber man hat mich gewarnt vor Mammatumoren. Ich weiß nicht ob ich sie deshalb kastrieren lassen soll um dieses Risiko zu minimieren, in dem Alter? Jetzt habe ich auch noch diesen Bericht gelesen. Ich habe auch gehört durch eine Trächtigkeit wäre das Risiko Mammatumore zu bekommen geringer? Doch jeder sagt etwas anderes was soll man glauben? Habt ihr für mich einen Rat, bin total verunsichert.
Grüße Tina
Hallo,
wir haben vor fast 5 Jahren unsere ersten Leonberger bekommen. Ein Rüde. Da ein Leo nicht der kleinste unter den Hunde-Rassen ist, wurden ganz schnell seine „Spielkameraden“ weniger, aus Angst, er würde die anderen Hunde tottreten 🙂
So kam dann relativ schnell unser 2. Rüde hinzu. Hier kann ich nur sagen: Gottseidank haben wir eine kompetente, erfahrene Züchterin, welche mit uns das „Für und wider“ genau durchging, so dass wir dann bei einem Rüden blieben. Also, wir lebten glücklich und zufrieden mit unseren 2 (by the way: Intakten) Jungs, bis vor rund 1,5 Jahren die Wurfschwester eines unserer Rüden hinzukam. Die Familie konnte/wollte sie nicht mehr, und so kam die „dicke Pöpp“ dann zu uns. Auch sie… intakt.
Unsere beiden Rüden sind Deckrüden, also erfahren im Umgang mit läufigen Hündinnen. Sie wissen ganz genau, wann die Stehzeit naht. Ergo bleiben unsere „drei von der Tankstelle“ auch so lange zusammen, bis die Stehzeit kommt (selbstverständlich auch nicht unbeaufsichtigt). Nachts kommt die Hündin zu uns ins Schlafzimmer, und wenn mal einer wegmuss, sind entweder die Rüden oder die Hündin dabei. Denn „der Teufel ist ein Eichhörnchen“, und es liegt in UNSERER Verantwortung, ungewollte Deckungen zu verhindern (Hündin ist die Schwester des einen und Tante des anderen Rüden).
Das ganze haben wir dann 2 x im Jahr, und in der Stehzeit ziehe ich mit der Hündin in unseren Wohnwagen. Ist die Stehzeit rum, zeigt sie das unseren Rüden ganz resolut, und sie verstehen es auch und lassen sie in Ruhe.
Unser „kleiner“ Rüde stellt die Nahrungsaufnahme auch fast völlig ein, aber Käse, Leberwurst etc. geht dann doch immer noch. Also auch da… die 5-7 Tage nimmt er zwar ab, aber hält sich am Leben 🙂
Daher Fazit für uns: Solange es medizinisch absolut nicht erforderlich ist… wird bei uns keiner kastriert… weder Mücke, noch AJ, und auch für Caya wird Kastration keine Option sein, damit wir Ruhe haben 😉
Zum Thema Kastration beim Rüden: Wir haben zwei völlig normal entwickelte, normal hündisch handelnde Rüden… ja, es sind Leonberger. Sehr hohe Reizschwelle, hohes Duldungspotential, nicht auf Krawall gebürstet. Aber intakte Hunde – egal welchen Geschlechts – können von ihnen „eingeordnet“ werden… anders bei Kastraten, die nach NICHTS riechen. Mit ihnen können meine Hunde nichts anfangen, es sind quasi keine Hunde für sie. Ergo darf man die auch „mobben“… was wir natürlich nicht zulassen, aber dennoch wird es immer wieder versucht.
Und am schlimmsten finde ich die Halter der Kastraten, die es noch witzig finden, wenn ihr Hund ständig bestiegen, gemobbt, drangsaliert wird !!!
Zitat: Och guck mal, Dein Hund ist schwul, denn meiner ist ja ein Rüde… haha, weiß Deine Hündin nicht, dass das anders rum geht, und der Rüde die Hündin besteigt?
Da platzt mir der A…. in der Hose !!!
So, genug geschrieben…
Liebe Grüße
Bianca, und ihr Leonberger-Rudel
Liebe Bianca,
als ich Ihren Beitrag gerade las, hätten Sie mich beobachten sollen. Ich saß hier und nickte … las weiter und nickte … las und sagte: „Na, sag ich doch!“, las weiter und dachte: „Genau, so haben wir es auch gehandhabt!“ … So ging es die ganze Zeit und ja, ja, ja, ja … Genau!
Nette Grüße
Birthe Thompson
Hallo,dann hab ichmal eine Frage,wie kann ich das in einem gemischten Rudolf regeln? Gibt es noch andere Möglichkeiten, ungewollte Trächtigkeit zu vermeiden?
Hallo Frau Hey,
nun, da wir selbst viele, viele Jahre unkastrierte Hunde in einem gemischten Verband unter einem Dach leben hatten und irgendwie immer mal eine Hündin läufig war, kann ich Ihnen verraten, dass keine unserer Hündinnen jemals gedeckt werden konnte, weil wir stets und ständig aufgepasst haben. Das geht, dazu kann man mich gerne auch telefonisch befragen. Allerdings, auch das stimmt, gibt es Rüden, die damit gar nicht zurecht kommen und völlig durchdrehen. Hier müsste man natürlich schauen und mit dem TA des Vertrauens sprechen, was sinnvoll wäre – ob einer der Hunde eventuell doch kastriert werden müsste.
Nette Grüße
Birthe Thompson
Ich hab da auch mal eine Frage….unsere 2jährige Hündin War mit 7Monaten das erste mal heiss….danach waren es knapp 4Monate und sie War wieder heiss….nun hat sie sich auf eine Zeit von 3 Monaten eingepegelt genau gesagt zwischen 93 und 96 Tagen….wir sind mit ihr seit Februar in Homöopathischer Behandlung…wir wollten sie eigentlich nicht kastrieren lassen,aber nun sind wir sehr unsicher und haben auch angst etwas falsch zu machen….unsere TÄ sagte nun da sie wieder nach 93 Tagen heiss wurde das es echt zu oft für sie ist…habt ihr einen Rat für uns???
Hallo Petra,
nun ja, das ist schon häufig. Ich hörte aber von Hündinnen bestimmter Rassen, die tatsächlich häufiger läufig sind. Wozu gehört denn deine Maus? Ich würde mal ein wenig an gezielten Quellen nachfragen. Vielleicht bekomme ich mehr heraus?
Nette Grüße
Birthe Thompson
Hallo liebe Birthe,
unsere Maus ist ein Berger de Picardie und ich hab auch schon beim Züchter nachgefragt,aber er sagte das es nicht normal ist,aber er auch abwarten würde bis sie ca 3 Jahre ist,da es sich noch einpegeln könnte.
Unsere Tierärztin ist auch der Meinung.
Jetzt hat mir jemand gesagt man könnte auch nur die Gebärmutter entfernen lassen und die Eierstöcke drin lassen wegen der Hormonbildung,wäre das eine Option????
Ich bedanke mich schon im voraus für deine Bemühungen und es ist auch sehr schön jemanden zu wissen der im Sinne des Tieres handelt.
ganz liebe Grüsse Petra
Hallo Petra,
ich frag mich mal schlau … lach … Melde mich dann, ok?
Habt ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Birthe
Wollte nur berichten, habe meinen Rüden mit einem Jahr kastriert da er schwere ED und nur einen Hoden hatte . Der Ta. Wollte ihn einschläfern auf Grund der ED . Heute wird er 9 jahre läuft und ist fit. Mit meiner Hündin wollte ich züchten, hat leider nicht geklappt. Habe sie jetz mit 8 Jahren kastriert, aber nur einen Teil da sie bei den letzten 3 läufigkeiten Schwierigkeiten hatte und ihre Zitzen richtig dick geschwollen waren .Auch homöopathische mittel nix gebracht haben. Da von ihr noch alles frisch ist kann ich nicht sagen wie die sich verändert , nur soviel. ..sie war schon immer sehr bestimmend meinem Rüden gegenüber und ich merke auch das es einwenig zu nimmt. Aber er hat gelernt mit ihr umzugehen. Auch hab ich einen Ta.der lieber gesehen hätte das sie welpen hätte als zu operieren aber auf Grund dieser scheinschwangerschaft mir geraten hat es doch zu tun .Ich liebe meine Hunde , aber da entscheide ich dann doch zum wohl der tiere.so wie auch mein Ta. Weil wenn ich nicht mein Herz eingesetzt hätte wäre mein Rüde schon mit nem halben jahr eingeschläfert worden . Lg Sonja
Hallo Sonja,
ja, das ist genau, was ich auch sage … Es gibt selbstverständlich Umstände, die eine Kastration unumgänglich machen … Dann macht es auch Sinn. Nur nicht eben, weil „man das so macht“!
Nette Grüße
Birthe Thompson
Danke, ja ist zwar Schade dass es so kommen musste, aber war in beiden Fällen das beste . Und einfach ein Tier so unter das Messer zu legen finden ich auch nicht richtig. Es findet sich immer ein weg ….Lg Sonja
Hallo,
ich weis nicht ob es hier hin gehört,aber ich versuche es trotzdem mal !
Unser Ruede ist 7 Jahre alt……nebenan ist eine Hündin die natürlich auch mal läufig ist. Unser Rüde hatte das erste mal ne läufige Hündin direkt vor der Nase…..hat eh ne vergrößerte Prostat die dann noch größer wurde…..hatte auch ne Pennisendzündung ( tröpfelweise Blut/Urin aussen Pennis )…hat ständig geleckt…verlor auch mehr Haare . Jetzt rät man uns Ihn Chemisch bzw.zur richtigen Kastration…..wir sind uns unsicher und wir halten auch nix von einer Kastration. Ist das schon eine Medizinischer Grund um zu kastrieren ? Oder gibt es andre möglichkeiten ? Wäre schön man man uns einen Ratschlag geben könnte…..DANKE !!!
Hallo Anja,
ich möchte und darf hierzu keine Empfehlung aussprechen. Aufgrund meiner Erfahrungen jedoch – und wäre es mein Rüde – würde ich kastrieren lassen. Die veränderte Prostata lässt doch darauf schließen, dass Ihr Junge größere Probleme bekommen könnte.
Nette Grüße
Birthe Thompson
Zum Tierarzt-Kommentar: völlig daneben. Wahrscheinlich hat er Angst, dass keiner mehr sein Tier kastrieren lässt und er nicht mehr genug verdient. Weil fachliche Gegenargumente hat er nicht. Ich bin kein Mediziner, aber ich glaube einfach nicht, dass die Natur sagt, wenn ihre eure Hunde kastriert, bekommen sie keinen Krebs oder andere Krankheiten. Dann müsste man ja auch die Menschen kastrieren, weil sie oft, und nach meinem subjektiven Empfinden immer öfter Krebs bekommen. Die Geschlechtsteile, Hormone und das ganze Gedöns sind von der Natur so vorgesehen, wieso sollte die Natur vorgesehen haben, dass man (Tier) deswegen Krebs bekommt? Ich denke, da spielen ganz andere Faktoren, wie Ernährung, Umwelt etc. eine Rolle. Und ein Eingriff zur Vorbeugung ist schlichtweg eine Körperverletzung mit den im Artikel beschriebenen Folgen. Ich finde es gut und richtig, Tiere, die auf der Straße leben, egal in welchem Land und egal, ob Hund oder Katze, kastriert werden, weil es sonst einfach zu viele werden und das nicht mehr händelbar ist.
Mein Hund (Rottweiler) war nicht kastriert. Ich konnte oft feststellen, dass kastrierte Hunde oft aggressiver waren als meiner. Läufige Hündinnen waren natürlich der Renner. Also nahm ich ihn dann an die Leine. Allerdings hat auch er einen Milztumor bekommen …. mit fast zwölf Jahren. Die Menschen maßen sich an, nicht nur Dinge sondern auch Lebewesen nach ihren Vorstellungen zu formen. Diese Überheblichkeit ist fast nicht mehr auszuhalten.
Hallo liebe Leute,
Ich habe einen 8 Jahre alten rüden , der kastriert ist .
Wir wollten unseren Hund eigentlich nicht kastrieren, aber da er auf läufige Hündinnen total abgefahren ist ( was ihm ja nicht zu verdenken ist !) und anfing nichts mehr zu sich zu nehmen, haben wir uns damals entschieden ihn kastrieren zu lassen .
Er hatte nichts mehr gefressen , kein normales Trockenfutter , keine Wurst , kein Käse , nicht mal einen Batzen Fleisch hat er angerührt. Getrunken hat er auch wenn, immer nur ganz wenig uns selten .
Er hatte total abgebaut und war richtig mager , man konnte die Rippen so abzählen…
Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe , finde ich es gut das thematisiert wird , dass nicht JEDER Hund kastriert werden muss. Dennoch bin ich sehr froh , dass es diese Möglichkeit gibt ! In unserem Fall hat es Wunder gewirkt und im Vergleich zu vorher bin ich fest der Meinung das ihm das total viel Lebensqualität wieder gegeben hat.
Trotzdem , ein gesunder Hund ist ein gesunder Hund und ein gesunder Hund hat meiner Auffassung nach nichts beim Tierarzt zu suchen – da geht man doch hin , wenn ein Tier krank ist ?!
Eine Hündin die vor der ersten Läufigkeit kastriert wird, kann ihr verhalten gar nicht richtig ausbauen, und das nur weil das RISIKO auf Krebs gesenkt werden soll… Eine sehr eigenwillige und egoistische Einstellung der Menschen , wie ich finde.
Hallo Kerstin,
ja, genau, es gibt ganz klar Gründe, warum zu einer Kastration zu raten ist. So dann eben auch in Ihrem Fall. Ganz klar! Und Ihrem Statement: „… ein gesunder Hund ist ein gesunder Hund und ein gesunder Hund hat meiner Auffassung nach nichts beim Tierarzt zu suchen – da geht man doch hin , wenn ein Tier krank ist ?!“ stimme ich absolut zu!
Nette Grüße
Birthe Thompson
Tija ich bin erst Hündinnen Besitzer Labrator.sie ist 14. Und wir waren bei 3 Tierärzten uns alle raten mir zur total Kastration. . Heute hab ich mir ihren Blog bei Fb .gefunden. ehrlich ich bin mir nicht sicher ob ich meiner Hündin die total Kastration an tun. Will. Ich liebe meine Temmi zu sehr um ihr Schmerzen zu zuführen. BRAUCH ABER EINEN Rat um meine sehr agile Hündin und bei Läufigkeit besser zu Händen. Sie erwartet ihre 2.Läufigleit im Mai . Bitte umgingen Rat. Mit freundlichen Grüßen Frauschen von Temmi
Hallo Frau Binder,
ich schreibe Mail. Wir können gerne telefonieren.
Nette Grüße Birthe Thompson
hust…da sind derart viele medizinische Fehler drin dass man echt nicht weiss wo man anfangen soll. Zudem kann man dann ja jetzt schon drauf warten wie die „Unfall“ welpen dann wieder in die Höhe schiessen. Auch was das Verhalten angeht; totaler Mist…aber mei die Leute brauchen immer neue Modewellen,anscheinend auch unter Hundebesitzern…schade dass viele Hündinnen es mit ihrem Leben bezahlen werden weil Herrchen/Frauchen Kastration nicht schick finden. In der Tiermedizin bekommt man immer mit wie „Kastrationsgegener“ eines Besseren belehrt werden…leider oft zu spät und dann ist das Geweine gross…
Liebe Tierärztin / Lieber Tierarzt,
danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, unseren Artikel zu lesen und zu kommentieren. Im Sinne eines bereichernden Austausches sind wir an konstruktivem Feedback immer interessiert.
Da der Artikel keinen Anspruch auf „medizinische Vollständigkeit“ erhebt, sondern vielmehr die Sichtweise einer unserer Autoren und seiner Recherchen darstellt, würden wir uns freuen, wenn Sie die von Ihnen angesprochenen „medizinischen Fehler“ aus medizinischer Sicht einmal genauer erläutern.
Die zahlreichen Fragen, die uns zu dem Thema erreichen, zeigen, dass es nach wie vor viele unserer Leserinnen und Leser gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen und die sich offensichtlich medizinisch nicht gut genug aufgeklärt fühlen. Gerne können Sie uns dies auch in einer ausführlichen E-Mail schicken und wir bauen das dann nach Überprüfung in den Artikel ein.
Weiterhin möchten wir Sie bitten, sich bei künftigen Kommentaren, dann auch an unsere Kommentar-Regeln zu halten und mit richtigem Namen zu kommentieren, da solche „Pseudonyme“, wie das von Ihnen verwendete, oft als SPAM markiert werden – wie bei Ihnen geschehen.
zu „Tierarzt says“ möchte ich anmerken: dieser Text scheint offenbar eher von einem Laien geschrieben worden zu sein, da er nur „vage Behauptungen“ statt fachlich qualifizierter Aussagen beinhaltet! Schon alleine die Aussage, dass das Thema Kastration und Verhalten „Mist“ sei, ist fachlich schlichtweg unqualifiziert – und dann noch eine derartige Panikmache, dass viele Hündinnen angeblich eine Nicht-Kastration mit dem Leben werden bezahlen müssten, empfinde ich als sehr unseriös! Es gibt medizinisch indizierte Kastrationen, aber eine generelle Kastration von gesunden Tieren in jedem Fall anzuraten, ist wohl weniger im Sinne von Gesundheitsvorsorge … dazu gibt es bereits verschiedenste wissenschaftlich fundierte Studien, die man wohl nicht alle „wegleugnen“ kann!
als Tierarzt sollte man über die hier aufgestellten Thesen mal nachdenken, denn eine Kastra ohne medizinische Indikation ist rechtswiedrig und verstößt gegen geltendes Recht.
Besonders das Thema Verhalten bei Rüden wird von TÄ gern als Indikation einer Kastra heran gezogen, was absolut fachlich daneben ist, denn viele Verhaltensweisen sind nicht testosterongesteuert, ganz im Gegenteil, so ist zum Beispiel die Futteraggression Cortisol- gesteuert und Testesteron hemmt die Produktion dieses Cortisols.
Viele weitere Beispiele lassen sich hier zusätzlich aufführen, dies würde aber sicher den Rahmen sprengen.
Also lieber TA, nochmal in den Hörsaal und lernen 🙂
TA halten uns Hundebesitzer meist für dumm. Das war einmal. Inzwischem
bilden wir uns weiter durch diverse fachliche Artikel. TA sind nicht begeistert wenn man ihnen widerspricht.
Der Lernwille fehlt oft!
Nein, mich würden diese Details sehr interessieren. Ich probiere gerade einen Hormonchip aus, eine endgültige Entscheidung kommt danach.
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