Hundeverstand
Verlag:
Kynos
ISBN-10: 3942335808
ISBN-13: 978-3942335805
“Hundeverstand“, der Geheimtipp unter den Kennern der Hundefreunde.
“Hundeverstand“, geschrieben vom Autor John Bradshaw, ist ein sehr wissenschaftlich verfasstes Buch, das man nicht mal eben liest. Es beinhaltet auch, sich mit einigen Fachtermini auseinanderzusetzen, um den Inhalt vollumfänglich verstehen zu können.
Interessant wird „Hundeverstand“ auch für die Leser sein, die Näheres zur Entwicklung unserer Hunde erfahren möchten. Es gleicht einer wissenschaftlichen Reise beginnend mit den Anfängen bis zur heutigen Hundezucht. Natürlich wird auch hier der Wolf seine Bedeutung finden, aber auch klargestellt, dass dieser mit dem Verhalten unser heutigen Hunde nichts gemein hat, aber zu gerne immer wieder in einen Vergleich gezogen wird.
Bradshaw stellt verschiedene Theorien gegenüber und eigene Theorien auf. Seine Kunst, relativ wertfrei zu erklären, dennoch mit klarer Botschaft stets für den Hund zu argumentieren, ist beeindruckend. Für mich persönlich ein klein wenig zu suggestiv, aber das darf der Leser selbst entscheiden.
Das Thema Hundetraining und Hundetrainer bewegt seit geraumer Zeit viele Gemüter. Auch hierzu hat der Autor John Bradshaw seine Meinung, die er meines Erachtens sehr gut vertritt. Wenngleich dieses Buch kein Ratgeber für Erziehung ist und auch keine Tipps für diese gegeben werden, ist es dem Leser aber möglich, eine Richtung zu gehen, die dem Tierschutz gerecht wird und nach deren Kriterien Hundehalter ihre Hundeschule oder Trainer auswählen können.
Das Kapitel über Gefühle der Hunde wird sicher viele Hundehalter interessieren. Es wird möglich sein, nach dem Lesen des Buches, die eigenen Hunde besser zu verstehen und dabei dem Anspruch „Hund“ gerecht zu werden und eine Vermenschlichung etwas Acht zu lassen.
“Hundeverstand” nimmt Sie mit auf die Reise in die Welt der Intelligenz, der Gerüche und Zukunft der Hunde und klärt zudem, ob Ihr Hund Sie liebt.
Wir alle werden Grundsätzliches mitnehmen, nämlich die Einsicht, entspannt mit unserem Hund zu leben, auch so auf ihn zu sehen und ihn endlich wahrzunehmen, als Hund, der er nun mal ist. Sie werden verstehen, dass ein Hund kein Computerprogramm ist, auch keines, das geschrieben wird, um ihn funktionstüchtig zu machen. Hunde haben uns, so Bradshaw, einiges voraus, denn sie verstehen, dass oder wenn etwas funktioniert, aber nicht warum, was ihnen wohl letztlich auch egal sein könnte. Der Hund ist ein hochintelligentes Lebewesen und es ist an der Zeit, so werden Sie nach dem Lesen des Buches feststellen, sein wahres Sein nicht nur zu „lernen“, sondern auch zu achten und zu respektieren.
Der Autor, John Bradshaw, könnte sein Buch “Hundeverstand” eigentlich mit dem Satz schließen: „Und aus diesen Gründen ist kein Hund geboren, um die Weltherrschaft an sich zu reißen.“ Ein sehr gutes Buch, das auf jeden Fall sehr empfehlungswert ist.
Für uns Leser ist es oftmals etwas schwierig, bestimmte Dinge nachzuvollziehen. Wir müssen ja glauben, was in einem Buch steht. Und lernen, was man uns „lehren“ möchte. Dennoch habe ich auf der Seite 260 einen Satz gefunden, den ich so schlecht hinnehmen kann. Das ist mir neu und so fragte ich selbstverständlich bei Anna-Lena Pilgram nach, die mir auch bestätigte, dass die Aussage zumindest in Bezug auf Weimaraner, nicht korrekt ist:
Zitat:
“Das kurze Haar der Französischen Bulldogge zum Beispiel, das ein Aufstellen der Nackenhaare unmöglich macht, ist auch ein Merkmal viel größerer Rassen wie zum Beispiel des Weimaraners.“
Persönliches Fazit:
Ein Buch für alle Hundeverstand-Verrückten, die keinen Methoden, keinen Hundewiesen-Gesprächen Glauben schenken, sondern mehr wissen möchten, sich tieferes Wissen aneignen möchten. Für Hundetrainer und alle, die mit Hunden arbeiten ist „Hundeverstand“ eine Pflichtlektüre.
Für Hundehalter, die sich kaum die Mühe machen, ihren Hund als das zu sehen, was er ist, nämlich als Hund, ein hochsozialer und intelligenter Begleiter, wird dieses Buch auch zu anstrengend sein.
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