Ernährungsfehler haben auch Folgen für die Haut
Aufgrund von Ernährungsfehlern können unter anderem auch Hauterkrankungen beim Hund auftreten. Insbesondere Welpen großwüchsiger Rassen (z.B. Schäferhund, Dobermann, Dogge) reagieren sehr empfindlich auf Fehlernährung während der Wachstumsphase. Aus Unwissenheit wird nicht selten “des Guten zu viel” gefüttert.
Bei übermäßiger Mineralstoff- und Vitaminzufuhr in Form von Pulver oder Tabletten, kann bei den oben genannten
Rassen ein Zinkmangel entstehen. Es wird vermutet, dass die überschüssigen Mineralstoffe und Vitamine die Aufnahmefähigkeit des Körpers für Zink aus der Nahrung vermindern. Es entsteht eine zinkreaktive Dermatose (Hauterkrankung).
Eine ähnliche Hautkrankheit findet man bei Hunden, die über einen relativ kurzen Zeitraum (2-4 Wochen) nur mit Billigfutter ernährt werden. Es wird hier ein Zinkmangelsyndrom vermutet, was wissenschaftlich aber derzeit noch nicht zu untermauern ist.
Ein Mangel an essentiellen (lebensnotwendigen) Fettsäuren ist ein häufiges Problem bei überwiegender Fütterung mit ungenügend haltbarem Trofu (Trockenfutter). Die Konservierung von Trofu ist recht schwierig und dementsprechend schnell ranzig können die enthaltenen Fette bei warmer Lagerung werden. Der Hund benötigt jedoch für ein gesundes Fell und eine gesunde Haut die ungesättigten Fettsäuren in ausreichender Menge, die im Trofu dann nicht mehr enthalten sind. Ranziges Fett ist außerdem schädlich für die Leber.
Hautkrankheiten, die durch Ernährungsfehler entstehen, sind nicht ansteckend.
Zum Verlauf der Krankheit:
Bei der zinkreaktiven Dermatose und dem “Billigfuttersyndrom” kommt es vor allem im Kopfbereich zu Auffälligkeiten.
An den Lippen, am Kinn, um die Augen und an den Körperöffnungen (Vulva, Präputium, Ohren) entstehen Rötungen, Krusten und Schuppen, unter denen sich Eiter bildet. Das Fell wird stumpf. Leicht entzündliche Verhornungen können sich am Ellenbogen und den Gelenken, die beim Liegen einem Druck ausgesetzt sind, schnell bilden. Anhand einer Blutuntersuchung kann der Tierarzt feststellen, ob der Mineralstoffhaushalt nicht stimmt, oder aber auch, ob ein Zinkmangel vorliegt. Durch entsprechende Medikamente lässt sich das leicht korrigieren.
Anders sieht es beim Mangel an essentiellen Fettsäuren aus. Der Tierarzt ist gezwungen, durch Gespräche über die Ernährung des Patienten herauszufinden, ob hier eine Mangelerscheinung vorliegt. Sehr viele Hauterkrankungen sind von der Sympthomatik her ähnlich und sehen gleich aus. Um herauszufinden, ob sie “nur” durch Ernährungsfehler hervorgerufen wurde, bedarf es umfangreicher Untersuchungen.
Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, kann man schon im häuslichen Bereich einiges tun.
Kalt gepresste Pflanzenöle wie z.B. Diestelöl, Leinöl sind besonders reich an ungesättigten Fettsäuren.
Bedingt ist Lachsöl hervorragend in der Zugfütterung wegen seiner Omega-3-Fettsäuren (Nicht jeder Hund verträgt es)
1 Esslöffel pro 10kg Körpergewicht täglich unters Futter gemischt, gleicht die Mangelerscheinung aus und unterstützt die Heilung von Hauterkrankungen – übrigens nicht nur bei ernährungsbedingten Syndromen.
(Bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen unbedingt die Gabe von Ölen mit dem Tierarzt abklären)
Man kann also selbst einiges dazu beitragen, um den Hund gesund zu halten.
Um folgende Informationen aktualisiert am 4. Januar 2015
Ein verrückter Kreislauf :
Ein Mangel an Calcium kann Knochen und Haut schädigen, genauso wie ein Calciumüberschuss. Calcium an sich konkurriert im Darm mit Kupfer, Zink und Selen. Wer schafft es in den Organismus unseres Hundes? Wenn Zink und Kupfer auf der Strecke bleiben, sorgen Mangel an diesen zu Hautproblemen und Juckreiz.
Auf der Seite von Marengo fand ich etwas sehr Informatives:
“Ein weiterer Mineralstoff – genauer gesagt ein Spurenelement, das insbesondere für den Züchter und Haltern von jungen Hunden von Bedeutung ist – ist Zink. Unter anderem deshalb, weil Zink und Calcium im Stoffwechsel des Organismus eng miteinander verknüpft sind.”
“Entscheidend an Zink ist: es dient als Paradebeispiel für die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen innerhalb des Mineralstoffwechsels. Die Zinkabsorption, die unter normalen Umständen unproblematisch ist, kann durch hohe Mengen an Calcium, Eisen und Kupfer entscheidend gestört bzw. erheblich eingeschränkt werden. Wird z. B. ein Futter mit einem hohen Gehalt an Calcium, Eisen oder Kupfer gefüttert oder ergänzt man die Fütterung noch zusätzlich mit Vitamin- und Mineralstoffprodukten, Calciumpräparaten etc., kann dies in der Folge leicht zu Wachstumsverzögerungen, Hodenatrophie, Fortpflanzungstörungen, Haut- und Fellproblemen und zu Dysfunktionen im Immunsystem führen.”
Quelle: Marengo: https://www.ich-will-futter.de/marengo-435.html#ancor4
Auf den Seiten von Hund ohne Leine fand ich diese hilfreiche Aussage:
“Zink wird im Verdauungstrakt durch die Schleimhaut aufgenommen, um in die Zellen zu gelangen. Aus den Zellen wird dann die Freigabe in das Blut durch Mechanismen gesteuert, die auch die Kupferfreisetzung beeinflussen. Die Verwertung von Zink kann durch Phytinsäure, im Zusammenspiel mit hohen Calciummengen beeinträchtigt werden, genauso aber auch bei zu hohen Calcium plus Kupfermengen. Gerade bei jungen Hunden kann daher ein Zuviel an Getreide und Sojaschrot zu Mangelerscheinungen führen.
Zinkmangel bei jungen Hunden zeigt sich durch geringe Fresslust, Störungen der Haut wie borkenähnliche, krustige Stellen insbesondere an Ellenbogen, Nasenrücken, Augen und Ohrrand und Haarausfall. Beim erwachsenen Hund zeigen sich Pigmentstörungen einzelnen Haare insbesondere am Kopf und das Immunsystem wird geschwächt. Bei verschiedenen Rassen, wie z.b. beim Husky hat man eine Verminderung der Spermaproduktion festgestellt und eine Verzögerung der sexuellen Reife. Auch zeigen sich bei diesen Rassen ähnlich starke Symptome wie beim wachsenden Junghund.”
Quelle: http://www.hundohneleine.de/hunde/spurenelement.html
Die Seite von Nadine Wolf sollten Sie gerne besuchen, die absolut gut erklärt ist. Einen Auszug habe ich hier für Sie. Am Ende dieses Auszugs finden Sie den Link hierzu.
“Zink
Die Bioverfügbarkeit und die Absorption von Zink in der Nahrung werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dabei spielen diätische Antagonisten, die die Aufnahme von Zink stören (z. B. Phytinsäure, Phytat, die in Getreide stark vorkommen oder hohe Magenisum- und Calciumanteile in der Nahrung) eine Rolle, die Herkunft des Zinks (Zink aus Fleisch wird besser verwertet als Zink aus Getreide[1]) und die generelle Zufuhr (je mehr zugeführt wird, desto weniger wird absorbiert und umgekehrt).[2]
Die Bedarfszahl von 2 mg je kg Stoffwechselgewicht pro Tag geht von einer Bioverfügbarkeit von Zink in Höhe von 25 % aus[3], was für industriell hergestelltes Futter auch Sinn macht, weil es zu großen Teilen aus Getreide oder Soja besteht und meist im Hinblick auf Magnesium oder Calcium weitaus höhere Anteile aufweist als BARF. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass die Bioverfügbarkeit von Zink bei gebarften Hunden wesentlich höher liegt als nur bei 25 %, weil ihre Nahrung wesentlich weniger aufnahmestörende Faktoren beinhaltet. Geht man von höheren Raten aus, so sinkt der Bedarfswert und somit wäre der tatsächliche Bedarf eines gebarften Hundes gedeckt, der sich vom Bedarf eines mit Getreide ernährten Hundes naturgemäß unterscheidet.
Nun könnte man meinen: was soll´s – eine zusätzliche Gabe von Zink kann ja nicht schaden. Sicher ist sicher. Das mag bis zu einem gewissen Punkt richtig sein, aber ein Zinküberschuss kann zu einem sekundären Kupfermangel führen.
Ein Hund, der mit BARF ernährt wird, benötigt also keine zusätzlichen Zink-Tabletten, um angemessen versorgt zu werden.
Quelle: http://mashanga-burhani.blogspot.de/2012/04/braucht-man-beim-barfen-zusatze.html
Und hier noch etwas aus Vitaler Hund
Zink ist ein gutes Beispiel für die Wechselwirkung verschiedener Spurenelemente: Bei einer Überversorgung mit Zink kann es zu einem Kalzium- und Kupfermangel kommen, andererseits kann eine vermehrte Aufnahme von Kalzium, Kupfer und Eisen umgekehrt auch die Aufnahme von Zink hemmen und einen Mangel hervor rufen.
Quelle: http://www.vitaler-hund.de/ernaehrung/theoretische-grundlagen/mineralstoffe/spurenelemente/
Auch Barf für Hunde hat hierzu etwas eingestellt:
Bei einem Kalzium- oder Kupfer-Überschuss kommt es zu einer verminderten oder schlechten Aufnahme von Zink, so dass ein sekundärer Mangel entstehen kann.
Leidet ein Hund unter Probleme der Bauchspeicheldrüse ist er auch nur begrenzt in der Lage Zink zu verwerten, so dass auch diese Patienten häufig unter einem Zink-Mangel leiden. Ein erhöhter Bedarf an Zink wird im Fellwechsel nötig, sowie bei Hunden mit sehr langem Fell. Auch ein hoher Gehalt an Weizen in der Nahrung kann den Bedarf an Zink erhöhen.
Bei einem Mangel kommt es zu Störungen der Fruchtbarkeit sowie Veränderungen an Haut und Fell. Charakteristisch sind Pigmentverluste, Fellausfall, spröde Haut und eine schlechte Wundheilung.
Quelle: http://www.barf-fuer-hunde.de/spurenelemente_hund.html#.Vop0zzb6zQ8