Haben Hunde Gefühle?

Jeder Hundehalter spricht seinem Hund zu, dass er unterschiedliche Gefühle hat. Wer mit einem Hund lebt oder gelebt hat, kennt bestimmte Verhalten, die darauf schließen, dass ein Hund nicht nur Schmerz oder Freude empfinden kann, sondern auch Verlustangst, Eifersucht, Unsicherheit und Liebe … Ja, wir alle kennen das und dennoch war es lange Zeit nicht möglich, dieses auch fundiert zu belegen. Wie sollte man dieses auch tun? Haben Hunde Gefühle? Verhaltensforscher haben natürlich viele Studien und deren Erkenntnisse daraus veröffentlicht, aber tatsächliche Hirnaktivitäten, die dieses hätten untermauern können, konnte man nur anhand eines Hirn-Scans. Nach der Antwort darauf, ob Hunde so komplexe Gefühle empfinden können wie Menschen, hat sich der Psychologe Gregory Berns, Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung an der Emory-Universität in Atlanta in einer zweijährigen Studie auf die Suche gemacht. Auf die Suche mittels Hirn-Scans. Aber bitte, wie hat er das anstellen können? Ein Hirn-Scan an einem Hund? Welcher Hund legt sich freiwillig in ein MRT? Das war eine sehr große Herausforderung. Wer sich schon einmal einem MRT unterzogen hat, weiß, dass dieses für einen Hund doch recht unwahrscheinlich ist. So denkt man sicher als erstes daran, dass ein Hund mit Sicherheit diese Art der Untersuchung doch nur unter Vollnarkose über sich ergehen lässt. Aber das ist nicht möglich, denn dann konnte man nicht herausfinden, ob der Hund Gefühle hat. Diese Art der Untersuchung ging also nur in einem Wachzustand. Ein Hund, der sich freiwillig in eine Röhre legt? Still hält? Unter allen tierschutzrechtlichen Bedingungen? Nicht fixiert … freiwillig? Wie sollte das gehen?
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Haben Hunde Gefühle? Herr Berns fing an, seine Hündin Callie zu trainieren. Dabei lernte sie unter viel positiver Bestärkung, sich freiwillig den Ohrenschutz anziehen zu lassen. Im weiteren Verlauf musste die Hündin lernen, den Kopf auf die Stütze am Scanner zu legen. Aber die Herausforderung war natürlich dort auch zu verharren, und zwar 30 Sekunden lang – und das ohne Bewegung. Also musste sie diese Zeit lang still halten. Dieses Training, so betonte Berns, erfolgte tatsächlich auf ausschließlich freiwilliger Basis, ohne Sedierung und Fixierung. Wenn die Hündin aufstehen wollte und den MRT-Scanner verlassen wollte, so konnte sie dieses jederzeit tun. Das monatelange Training war erfolgreich und er konnte erstmals die Hirnaktivitäten an seiner Hündin messen. Um aber einen tatsächlichen Nachweis zu erbringen, war es notwendig, diese Untersuchungen auch an anderen Hunden durchzuführen. So wurden ein weiteres Dutzend Hunde trainiert, sich dem MRT-Scan freiwillig zu unterziehen. Und die Frage nach: Haben Hunde Gefühle?, schien beantwortet werden zu können. Seine Studie war erfolgreich. Erstmals konnte man nun tatsächlich nachweisen, dass Hunde Gefühle haben. Belegbar nachweisen – anhand der Hirnaktivitäten. 
