Der Horror Giardien
Haben Sie auch schon mal mit Giardien zu tun gehabt? Also, hoffentlich nicht Sie selbst, aber Ihr Hund? Dann wissen Sie mit Sicherheit zu berichten, dass diese Parasiten sowas von lästig, hartnäckig und auch gesundheitseinschränkend sind!
Gerade die Hundefreunde, die ihre Fellnasen aus missständlichen Umständen erworben haben, können hier ein Lied singen.
Der Grund, warum ich nun ausgerechnet jetzt darüber berichte, ist schlicht und ergreifend der, weil nun die Jahreszeit beginnt, in denen Giardien hervorragend überleben können und nun auch viele andere Hunde befallen. Leider auch aus dem Grund, weil es immer noch nicht alle Menschen verstanden haben, dass der Kot ihrer Hunde zu beseitigen ist.
Giardien sind einzellige Parasiten, die sich im Darm durch Zellteilung vermehren.
Ist ein Hund von Giardien befallen, ist er stark infektiös. Er steckt wirklich viele andere Hunde damit an. Eine Ansteckung erfolgt über den Kot, Wasser, aber auch Futter/ Nahrung sowie durch einen Kontakt mit infizierten Hunden. Schon ein schnelles Ablecken, ein Schnauzen Belecken … schon kann es passiert sein.
Besonders hartnäckig halten sich Giardien auf kalten Böden. Ein Traum eines jeden Hundehalters. Denn, auch wenn Sie einen eigenen Garten haben, dann dürfen Sie davon ausgehen, dass dieser durch das Absetzen von Kot Ihres Hundes gut „kultiviert“ wurde. Wir bekamen den Hinweis darauf, dass Eisendünger helfen könnte. Natürlich haben wir beim Hersteller nachgefragt und erwarten hierzu noch entsprechende Antwort.
(Die ausgeschiedenen Zysten bleiben in kühlem Wasser (4°C) bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen. Unter optimalen Bedingungen können diese mehrere Monate lebensfähig bleiben.)
Besonders betroffen sind unsere Kleinsten, die Welpen, und natürlich alle Hunde mit einem geschwächten Immunsystem.
Ich möchte dringend darauf aufmerksam machen, dass Sie bitte Vorsicht walten lassen, wenn Sie einem Hund unbekannter Herkunft ein Zuhause bieten möchten, Sie aber schon Vierpfotler im Haus wohnen haben. Das kann zu großen Problemen führen. Gerade Kot von jungen Hunden ist extrem infektiös. Dieser enthält normalerweise eine Vielzahl an Giardien-Zysten.
Wann sollten Sie aufmerksam werden?
Hat Ihr Hund vermehrten Durchfall, den Sie sich eigentlich gar nicht erklären können?
Beobachten Sie sogar auch mal leicht blutige Ausscheidungen? Sieht der Durchfall oder Kot etwas schaumig aus, ist er teilweise schleimig?
Nimmt Ihr junger Hund ab, obwohl er augenscheinlich ok ist, genug frisst? Verändert sich die Haut? Ist sie etwas entzündlich? Wie sieht das Fell Ihres Hundes aus? Stumpf? Matt? Erbricht Ihr Hund ab und an, ohne ersichtlichen Grund?
Das können alles Anzeichen von einem Giardienbefall sein.
Ein nicht rechtzeitig behandelter Befall kann andere Krankheiten begünstigen. Auch ist es möglich, dass Ihr Hund anfälliger wird.
Achtung!
Wir Menschen können uns ebenso anstecken. Dabei spielt eine Direktübertragung eine Rolle, aber auch durch kontaminierte Nahrung oder Wasser, hervorgerufen durch eine Übertragung von Fliegen!
Leben bei Ihnen Kinder in der Familie, müssen Sie bitte besondere Obacht walten lassen. Unsere kleinen Mitmenschen können erheblichen Schaden nehmen. Es kann zu Symptomen wie Mangelernährung und Wachstumsstörungen kommen.
Achten Sie bitte darauf, sollten Sie einen infektiösen Hund Ihr Eigen nennen, dass Sie bitte nicht andere Hunde in Gefahr bringen. Sammeln Sie die Hinterlassenschaften ein, nehmen Sie auch etwas Erde aus und werfen die Tüte in den Müll. Es bringt leider nichts, auch uns Menschen nicht, wenn Sie den Kot nur mal eben ins Gebüsch werfen. Nicht nur Hunde werden ihn aufspüren, auch Fliegen. Und wer weiß, vielleicht setzt sich genau auch diese Fliege auf Ihr Glas, Ihr Stück Kuchen oder auf Ihre Grillwurst. Und dann schließt sich wieder der Kreis.
Ein Giardienbefall ist nicht harmlos!
Eine solche Darmerkrankung, denn das ist letztlich ein derartiger Befall, ist meldepflichtig.
Ob Ihr Hund unter Giardien leidet, kann Ihr Tierarzt feststellen, der dann auch die entsprechende Behandlung einleitet.
Tipp:
Bringen Sie einfach regelmäßig eine Kotprobe in das Labor Ihres Tierarztes und lassen sie ihn untersuchen. Sie wissen ja, Kot sammelt man über 3 Tage. Bei Ihrem Tierarzt können Sie auch extra kleine Röhrchen bekommen, in die Sie den Kot abfüllen können.
Dann sind Sie auf der sicheren Seite. Eine Kotprobe bringt dann auch stets ein Bild darüber, ob Ihr Fellfreund Wurm – und Parasiten – frei ist.