Achtung! Vergiftung durch Frontline!
Intoxikation = med. Vergiftung
Als Tierheilpraktikerin arbeitet Frau Christiane Strohbusch in Kiel und Umgebung seit über 18 Jahren vorwiegend klassisch homöopathisch mit Tieren.
Zu ihren Schwerpunkten gehören:
– Behandlung von akuten und chronischen Krankheiten
– Haltungsberatung
– Zusammenarbeit mit und als Ergänzung zu schulmedizinischer und tierärztlicher Behandlung
Frau Strohbusch bietet zudem auch ihre Fahrpraxis an, das heißt, sie kommt zu Ihnen nach Hause, wo Ihrem Tier der Untersuchungsstress in Praxisräumen erspart bleibt.
Aus ihrer Parxis heraus, hat Frau Strohbusch uns über folgenden Fall informiert, der Sie bitte, liebe Leser, aufhorchen lässt und wir möchten Sie bitten, diese Infos so gut wie möglich weiter zu geben, damit keine Tiere gefährdet werden.
Zu ihrem Bericht:
Frontline-Intoxikation:
Übers Wochenende erreichte mich eine alarmierende Meldung:
Neurologisch geprägtes Krankheitsbild nach Frontline-Behandlung
Der Fall betraf zwei Hunde aus dem selben Haushalt, einem Mehrhundehaushalt mit drei Hunden und diversen Katzen. Nur die beiden im Fall beschriebenen Hunde, die aktuell mittels Spot On gegen Flöhe behandelt wurden, erkrankten.
- Hündin A ist eine fitte, junge kniehohe Mischlingshündin.
- Rüde B ein elf Jahre alter Pudel.
Die Ampullen wurden über einen online-Versandhandel bestellt
Bericht:
Samstag abend Frontline Spot On bei Hündin A und Rüde B.
- Hündin A zeigt am Sonntag nachmittag gegen 16 Uhr ziemlich plötzlich ein vollausgebildetes Krankheitsbild:
- Beginn mit starkem Speicheln, „literweise“, wässrig. Sie konnte sich nicht mehr aufrecht halten, hatte keine Kopfkontrolle, keine Kontrolle über willkürliche Muskulatur und Bewegungsabläufe. Sie wirkt apathisch, zeigt Zucken wie von Stromschlägen, ist stark schreckhaft gegen Geräusche und zeigt insgesamt ein Bild wie ein epileptiformer Anfall. Die Pupillen sind stecknadelkopfgroß
Tierarzt:
- medizinische Notfallversorgung: Infusion Ringer plus Luminal
Zwei Stunden später Speicheln weniger; am nächsten Tag ist sie immer noch ataktisch, keine Muskulaturkontrolle, Erbrechen nach Fressversuch.
Montag:
- zweite Infusion, halbe Stunde später wie “ Schalter umlegen“, Muskeltonus kommt zurück, ab da allgemeine Besserung.
- Mittags kann sie fressen, kein Erbrechen mehr.
- Allgemein ist sie noch etwas gedämpft, am Nachmittag war sie wieder okay.
- nach Besserung trockener, sehr harter kugelförmiger Kot
Gesamtverlauf ca 24 Stunden
Die leeren Ampullen wie auch die Umverpackung wurden durch den behandelnden TA von Hündin A sichergestellt, dokumentiert und fotografiert und an Merival gesandt mit Fallschilderung und Bitte um Stellungnahme.
Infusionstherapie da Hauptanzeichen neben den neurologischen Symptomen starke Exsikkose
2. Rüde B.
- Gegen 20 Uhr Beginn neurologisches Bild.
- Von einer Minute auf die andere, „wackeln“ beim Versuch zu stehen, stark herabgesetzter Muskeltonus, Kontrollverlust willkürlicher Bewegungsabläufe, flache Atmung, hochgradig apathisch
Tiermedizinische Klinik:
- „Zwanzig Prozent Überlebenschance“, schweres Kreislaufversagen und neurologisches Bild,
- Empfehlung: Euthanasie
- Kontaktaufname zur Klinik durch den TA der Hündin A behandelte mit Info über Frontline-Intoxikations-Verdacht
- Infusionstherapie
- Rüde B kommt Montag gegen 19.30 Uhr mit Restsymptomatik nach Hause zurück. Er ist weiter verlangsamt, reaktionsträge, leicht teilnahmslos.
Info von Merial:
Bestätigung der Chargenzugehörigkeit, Verdacht auf Fehllagerung bzw Transportschaden im Sinne von zu warmer Lagerung
( die eingesendeten Restampullen können Merial zum Zeitpunkt der Erklärung noch nicht vorgelegen haben, so dass die Erklärung rein über die Zuordnung der Chargennummer bzw über den Versandtzeitpunkt von Hersteller zum Kunden, hier dem Online-Händler (Mutmaßung des Zusammenhanges : August, warmes Wetter) zustande gekommen sein kann.)
Übrigens: Beide Hunde haben noch Flöhe
Von der Tierklinik wurde zum Entflohen des ja noch nicht flohfreien Rüden B bei Abholung … Frontline Spray mitgegeben!
Betrachtung: Die intensive Flüssigkeitstherapie war innerhalb relativ kurzer Zeit quasi allein in der Lage, das Bild dramatisch zu verbessern. Weitere sedative Maßnahmen erwiesen sich als nicht notwendig.
Insgesamt sind mir aufgrund meiner jahrelangen Praxisbeobachtung neurologische Symptome nach Frontline – Behandlung geläufig, jedoch mit etwas milderer Symptomenausprägung.
Im Allgemeinen habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass bei neurologischem Symptomenbild nach Frontline – Behandlung die behandelnden Tierärzte ungern bereit sind, einen Zusammenhang in Erwägung zu ziehen.
Mir stellt sich die Frage, ob ein Mittel, welches bei falscher Lagerung (siehe vorläufige Erklärung des Herstellers) solch massives Krankheitsbild auslösen kann, nicht unter stärkere Kontrolle gehört, und ob die freie Verfügbarkeit ohne Rezept für den Anwender nicht eine grobe Fahrlässigkeit seitens der Händler darstellt.
Diese Informationen wurden uns von Frau Christiane Strohbusch bereit gestellt. Wenn sie Kontakt zu ihr aufnehmen möchten, dann besuchen Sie bitte ihre Seite unter: Tierhomöopathie Kiel
Im Allgemeinen möchte ich Sie darauf hinweisen, dass jedwede Anwendung von Parasitenmittel immer mit Chemiekeulen verbunden sind. Darum möchte ich Sie bitten, wirklich sehr gewissenhaft und vorsichtig mit diesen Mitteln umzugehen. Wir haben hier auch schon dazu aufgeklärt unter dem Beitrag:
Parasitenabwehr – schützen wir unsere Hunde krank?