Die Fellpflege im Winter ist sehr intensiv.
Gerade im Winter haben Sie ordentlich mit der Fellpflege Ihrer Hunde zu tun.
Im Grunde haben wir fast alles zum Thema Hunde im Winter besprochen. Sie konnten nachlesen, welche Hundemäntel Ihr Vierbeiner eventuell tragen sollte, wir „sprachen“ über Pfotenpflege im Winter und wie Sie mit Ihrem Fellfreund fit durch diese Jahreszeit kommen. Im Vorfeld haben wir über den Fellwechsel geschrieben und nun wollen wir uns noch mal die Fellpflege an sich etwas genauer ansehen.
Ja, auch im Winter steht natürlich das Fell unserer Hunde unter besonderer Beobachtung. So, wie wir uns sicher alle speziell pflegen, da ja auch unsere Haut anders beansprucht wird durch Kälte, Schnee und Eis, so ist es dann eben auch bei unseren Hunden. Klingt ja auch logisch, oder?
Eigentlich haben wir schon einige Hinweise in vorangegangenen Artikeln gegeben, aber, wie das immer so ist, man liest ja sicher auch nicht immer alles, schon allein deshalb nicht, weil einen das eine oder andere im Moment gar nicht interessiert. Darum nun gerne hier nochmal etwas genauer.
Die Fellpflege im Winter ist sehr sehr wichtig. Überlegen wir uns mal, dass abgestorbene Haare, die einfach so auf dem Hund liegen, nicht richtig wärmen und durch nicht entfernte Fell, es neue Haare nicht so einfach haben, nachzuwachsen.
Und genau wie wir auch auf die Durchblutung der Haut großen Wert legen (sollten), ist es bei den Hunden ebenso. Denn Kämmen und Bürsten fördert die Durchblutung.
Nun wurde ich bereits mehrfach danach gefragt, warum die Hunde im Winter auch haaren. Der Fellwechsel sollte doch dann abgeschlossen sein, aber Bello sorgt immer noch für ordentlichen Nachschub im Staubsauger.
Nun, auch das ist eigentlich ganz einfach zu erklären.
Ziehen wir doch mal wieder eine Parallele zu uns Menschen.
Was machen wir in der kalten Jahreszeit den ganzen Tag? Ja, richtig, Jacke an, Jacke aus, Schal um, Schal ab … Was denken Sie, wie es wohl unseren Hunden geht? Raus in die Kälte, rein ins Warme, wieder raus in die Kälte … usw. Das Fell reagiert auf Wetter und Temperaturen. Merkt das “Hundefell” also, es wird warm, reagiert es mit abwerfen. So wie bei uns auch: Ausziehen – puh, warm. Da wäre es also sehr nett und freundlich, wenn Sie Ihrem Hund beim „ausziehen“ einfach mal behilflich wären und ihm sein Fell bürsten oder kämmen, damit die losen Haare einfach von seinem Körper entfernt werden.
Nun hat ja nicht jeder Hund das gleiche Fell. Einige sind kurzhaarig, andere wiederum mit langem Haar ausgestattet und noch andere haben richtiges drahtiges Haar. Und ja, damit ist natürlich auch die Fellpflege an sich unterschiedlich. Ist ja auch irgendwie klar.
Fellpflege im Winter von Langhaarhunden und dicker Unterwolle:
Entgegen der Meinung, dass Hunde mit dicker Unterwolle im Winter nicht zum Hundefriseur sollten oder wenn Sie selbst das Handwerk des Befreien der Unterwolle beherrschen, nicht anwenden möchten, muss ich Ihnen sagen, dass es aber doch wichtig ist! Denn grundsätzlich gilt, dass gerade im Winter das Haarkleid unserer Hunde besonders gepflegt werden muss. Die dicke Wolle sollten Sie tatsächlich ausbürsten, denn der Schmutz, Schnee usw. setzt sich hier besonders gut ab. Hygiene ist also nicht nur eine Sache der Einstellung, sie wird auch dankend von Ihrem Hund angenommen.
Verfilzte Hunde haben es gerade im Winter schwerer – ja, im wahrsten Sinne des Wortes. Überlegen Sie sich bitte einmal, wie sich Eis und Schnee auf verfilztem Fell breit macht und wie viel Chance ein Hund hätte, mit schönem gepflegten, locker fallendem Haarkleid, ganze Eisklumpen mit sich herumzuschleppen? Genau. Und darum sollten Sie auch wirklich viel Wert auf die Pflege legen.
Außerdem ist zu beachten, dass verfilztes Haar eben nicht mehr wärmt. Kennen Sie sich mit Ihrem eigenen Haar etwas aus? Wissen Sie, wie unterschiedlich gesundes und geschädigtes Haar trocknet? So können Sie sich das auch in etwa bei Ihren Hunden vorstellen. Ist das Haarkleid Ihres Vierbeiners nämlich wirklich verfilzt, nicht gepflegt, feucht und/ oder nass, kann es nicht so gut trocknen, wie gesundes Haar. Auch das können Sie sich sicher vorstellen, oder?
So, und nun legen Sie ja besonderen Wert auf Ihre eigene Körperhygiene und wissen, dass Sie regelmäßig eben auch Ihre Haare pflegen müssen, da sich ansonsten auch ganz andere Probleme einstellen können, oder? Was fällt Ihnen dabei ein? Haben Sie schon mal extrem ungepflegte Menschen gesehen und dachten so: Oh Gott, bloß Abstand halten, der hat bestimmt Läuse oder so! Tja, was soll ich Ihnen sagen? Auch Ihr Hund kann Schwierigkeiten bekommen, denn wird er nicht gepflegt, hat er vielleicht schon bald mit Herden von Viren, Bakterien oder Pilzen zu tun. Von den ganzen Parasiten mal abgesehen!
Und mal im Ernst, manche ungepflegte Hunde, sie können einem wirklich auch leid tun, stinken erbärmlich, klar bei der Bakterienbildung, die durch das Vernachlässigen des Haarkleides eben entsteht.
Was passiert aber noch, wenn Sie sich nicht um das Haarkleid Ihres Hundes kümmern? Er leidet unter Umständen an gesundheitlichen Folgen. Denn stellen Sie sich mal so eine verfilzte, bereits dann auch verhärtete Stelle vor, auf der er liegen muss. Da bleiben Druckstellen leider nicht aus und Ihr Hund empfindet es als äußerst unangenehm bis eben auch schmerzhaft. Aber auch Schuppen und Flechten sind keine Seltenheit und Ihr Hund kann mit Haarausfall und Hautentzündungen zu tun bekommen.
Die Fellpflege im Winter von Kurzhaarhunden.
Nun, auch Sie, die Halter von Hunden mit kurzem Haar sind gefordert. Zweifelsfrei benötigen Sie keinen so großen Pflegeaufwand, als hätetn Sie einen Langhaarhund und dennoch kommen Sie nicht drum herum.
Überlegen wir, dass sich die Haut im Winter, also Kälte zusammenzieht, verstehen wir auch, warum wir erkennen können, wann die kurzhaarigen Fellnasen frieren. Dann stehen nämlich die Haare regelrecht zu Berge, weil sich durch das Zusammenziehen der Haut kleine Luftpölterchen bilden. Dieser Mechanismus ist deshalb so wertvoll, weil diese Pölsterchen die Wärme des Körpers aufnehmen und an den Körper wieder zurückgeben.
Striegeln Sie Ihre Hunde regelmäßig. Auch hier gilt es, die abgestorbenen Haare zu entfernen, damit das gesunde Fell nachwachsen kann und Ihr Hund durch die losen, nicht wärmenden Härchen anfängt, noch mehr zu frieren. Denn bitte bedenken Sie, dass der Rücktransport der Körperwärme durch die Luftpölsterchen nicht mehr gegeben ist, wenn abgestorbene Haare nicht entfernt werden, diese auf dem Fell liegen bleiben. Somit verhindern sie eben die natürliche Luftzirkulation.
Neben passender Kleidung sollten Sie auf jeden Fall immer trocken rubbeln – nach jedem Spaziergang. Feuchte Haut kühlt noch schnell aus, auch klar.
Und bitte an dieser Stelle nochmal ein wichtiger Hinweis:
Hat Ihr Hund große, dünne Ohren und natürlich auch eine lange schmale Rute, mit wenig Fell überall, dann denken Sie daran, dass Ihr Hund bei Frost einer hohen Gefährdung ausgesetzt ist. Zu oft erfrieren diese nämlich, also die Extremitäten, weil die Halter unwissend sind. Achten Sie bitte auf Ihren Hund. Und kommen Sie wieder in die Wärme und möchten Ihren Hund trocken rubbeln: VORSICHT bei den Ohren! Ganz sanft bitte. Sie können ihrem Vierbeiner sonst erhebliche Verletzungen zufügen!
Rauhaar.
Hier müssen Sie gerade auch vor dem Wintereinbruch das abgestorbene Fell auszupfen (lassen!). Vielleicht müssen Sie auch im Winter mal zum Trimmen! Ansonsten sollten Sie die allgemeinen Pflegetipps von den Kurzhaar – und Langhaarhunden ein wenig beachten.
Für alle Hunde gleich: Es ist möglich auch von Innen etwas zur Verbesserung der Fellqualität zu tun. Hierzu gibt es natürlich Futtermittelzusätze, aber auch Öle, wie z. B. ein ganz normales Distelöl, eignen sich hervorragend. Immer etwas mit ins Futter und Sie haben Ihrem Hund schon mal etwas Gutes getan.
In diesem Sinne – pflegen Sie sich und Ihren Hund gut durch den Winter!