Was ist ein Blutohr und wie kann behandelt werden?
Viele haben bereits von einem Blutohr gehört, doch nur, wer sich diesem Othämatom bei seinem Hund konfrontiert sieht, weiß, dass es mal gar nicht so einfach zu sein scheint, sich zum 1. für die richtige Therapie zu entscheiden und 2. wirklich gute Informationen zusammentragen zu können.
In Zeiten der sozialen Netzwerke jedoch, können Sie schon die eine oder andere Meinung und wichtige Erfahrungsberichte lesen oder erfragen.
Was aber ist eigentlich so ein Blutohr?
Im Grunde ist es nichts anderes, als ein Bluterguss. Hierbei sammelt sich das Blut zwischen der Knorpelschicht der Haut. Aber auch eine Blutansammlung innerhalb des Ohrknorpels ist möglich.
Und wie bekommen Hunde ein Blutohr?
Es gibt ein paar mögliche Ursachen eines Blutohrs.
Oft kommt es bei Ohrenentzündungen zu solch einem. Denn wenn es juckt, brennt, wird es unangenehm in Bellos Ohr, schüttelt dieser natürlich seine Ohren ordentlich. Diese Tonnen von Druck, die durch das Schütteln an Blut geschossen werden, lassen oft kleine Blutgefäße in der Ohrmuschel verletzen. Sie können reißen und klar, die Folgen dessen sehen Sie an einem anschwellenden Ohr.
Aber auch Außeneinwirkungen können zu einem Blutohr führen. Dann spricht man von einem Trauma. Dieses entsteht durch ein heftiges Spielen oder aber auch mal einen Biss ins Ohr. Doch auch so, wie es bei unserem Rüden Zulu passierte, entsteht ein Blutohr. Er lag nicht an seinem Schlafplatz und schüttelte nachts ganz plötzlich seine Ohren. Dabei schlug er heftig gegen den Nachtschrank, was wir selbst auch bis in unseren Schlaf hörten. Nach der ersten Begutachtung war ihm nichts passiert, doch am Nachmittag des Folgetages bemerkten wir, dass sein Ohr langsam anschwoll.
Es fühlte sich im unteren Drittel an, als wäre ein Wasserkissen eingesetzt – das war Blut.
Erkennt man Blutohren sofort?
Nun ja, wir gehen natürlich zu einem Tierarzt und lassen ihn darauf schauen. Wer sich jedoch schon im Vorfeld mit einem solchen beschäftigt hat, kann doch schon mal einen leisen Verdacht äußern. Erfahrene Tierärzte sehen sofort, ob es ein Blutohr ist oder es sich eventuell dann doch um eine andere Erkrankung handeln könnte.
In vielen Fällen wird punktiert, um ganz sicher zu sein und natürlich wird auch gleich nach der Ursache „geforscht“. Dabei ist der Blick ins Ohr – Ohrenentzündung? – der erste Schritt.
Was kann man tun, steht die Diagnose fest?
In vielen mir bekannten Fällen und so steht es auch auf vielen Internetseiten, wird zunächst erstmal punktiert.
Ich war strikt dagegen und hatte auch das Glück, eine Tierärztin an der Seite zu haben, die diesen Schritt auch ablehnte.
Da sich das Ohr direkt wieder mit Blut füllen würde, ist dieses eine Never -Ending – Story, die Sie nur immer wieder zum Tierarzt laufen lässt. Einige Tierärzte versuchen das erneute Einbluten zu stoppen, indem sie Kortison in das entleerte Hämatom spritzen …
Es gibt dann die Möglichkeiten einer Operation.
Der Bluterguss wird entfernt. Hier gibt es unterschiedliche Vernäharbeiten. Einige Tierärzte nähen Schwämme an das Ohr, damit sie das austretende Blut sowie Wundwasser nach dem Vernähen aufsaugen und zum anderen den Druck ausgleichen, andere wiederum haben gute Resultate erzielt, durch die Knopf – im – Ohr –Methode. Dabei werden ganz normale handelsübliche Knöpfe unter Berücksichtigung von Druckausgleich angenäht. Das Ohr wächst langsam zusammen und nach und nach, je nach Druck und Heilung, werden die Knöpfe entfernt, bis auch der letzte abgenommen werden kann.
Manche Hunde machen das alles super mit. Doch es heißt in jedem Fall, dass der Hund nicht kratzen und schütteln darf. Ja, damit haben Sie im Grunde schon wieder die nächsten Probleme.
Wie haben wir das gemacht?
Nach unserer Meinungseinholung besprachen wir mit unsere Tierärztin das, was wir am sinnvollsten hielten und sie stimmte uns zu. Wir taten nämlich nichts. Wir gaben Traumeel für eine gute Blutgerinnung. Den Rat, Herapinsalbe zu verwenden, bat uns die TÄ nicht zu befolgen, da sie langfristig andere Schäden am Ohr mit sich bringen kann. Aber Vitamin K1-Tropfen wurden für gut befunden.
Ja, diese Art und Weise der Behandlung oder eben auch Nichtbehandlung wird unserem Zulu ein Schrumpelohr einbringen, auch bekannt unter Blumenkohl – Ohr, aber: Mal ehrlich, ihm eine OP – und noch in seinem Alter – erspart zu haben, macht ihn mit einem solchen Ohr doch nur noch schöner. Er brauchte weder Kragen, noch Verbände und keine regelmäßigen Tierarztbesuche.
Zum Vergrößern können Sie gerne folgende Fotos anklicken.
Es gibt auch die Möglichkeit des Tapens. Laut eines Erfahrungsberichtes, hat die Hundehalterin hiermit sehr gute Erfolge erzielen können. Lesen Sie bitte hierzu entsprechend ihren Bericht unter: ERFAHRUNGSBERICHT-TAPEN
Kann man einem Blutohr vorbeugen?
Jain. Das Blutohr, das durch entzündete Ohren entsteht, dem kann man natürlich durch regelmäßige Prüfung und Reinigung vorbeugen. Rechtzeitig entdeckt, schnell behandelt – lässt auch Ihren Hund angenehmer durchs Leben laufen.
Ein Blutohr, das durch ein Trauma entsteht – nein, dem können Sie wohl nicht vorbeugen.
Hat Ihr Hund ein Blutohr, besprechen Sie bitte mit IHREM Tierarzt alle Möglichkeiten und finden Sie Ihren richtigen Weg.