Adipositas bei Hunden
weiterführender Beitrag zum Artikel Ach du dicker Hund, Teil 1
Wie aber das Gewicht zum einen reduzieren, zum anderen aber auch halten?
• Das Futter für den geliebten Hund zu rationieren, fällt so vielen Hundefreunden unsagbar schwer. Mitleid und viele, viele flehenden Blicke, gar bettelnde Hundeaugen scheinen die Mission „abnehmen“ zu gefährden.
Und die meisten Hundehalter brechen fast zusammen, wenn sie nur eine Handvoll Futter für ihren Liebling zur Verfügung stellen. Naja, klar, manche Hunde wollen und können einen vollen Napf – sind sie ihn gewöhnt – auch nicht mit einem gerade bedeckten Napfboden tauschen und ihn gar akzeptieren. Unangenehme Nebeneffekte können das Ergebnis sein und die Fellpfoten werden Mittel und Wege finden, um an Futter zu gelangen. Dabei ist es im Grunde meist gar nicht das Hungergefühl, das sie antreibt, sondern eher die veränderte Futtermenge. Hier können Sie, der Mensch, natürlich vorbeugen und recht clever Abhilfe schaffen. Informieren Sie sich doch entsprechend zu und über Futter. Denn sie haben die Möglichkeit, das Futter so zu wählen, dass dieses hilfreiche Eigenschaften hat:
• Geringe Energiedichte
• Hoher Proteingehalt
• Hoher Rohfaseranteil
Somit können Sie Ihrem Hund die gewohnte Menge an Futter zur Verfügung stellen und Sie beide sind zufrieden. Dieses scheint auch im Hinblick auf entstehende Mangelerscheinungen, die auftreten, wenn Sie das übliche Futter nur entsprechend reduzieren, die beste Möglichkeit. Denn überlegen Sie bitte, reduzieren sie „nur“ das Futter, das Ihr Hund in der Regel bekommt, dann reduzieren Sie auch den Tagesbedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und eben nicht nur die Energiedichte.
Ach, du dicker Hund …
Ran an die Buletten – Die Leckerchen bekommen ihr Fett weg!
Natürlich müssen Sie bitte alles, was so nebenbei die süße Schnute Ihres Freundes erreicht und mit Wohlwollen angenommen wird, in Ihre Futterplanung einbeziehen, einrechnen. Es ist weniger hilfreich, das Futter um die Leckerchen zu reduzieren. Auch das „Nebenbei“ sollte verändert werden. Viele Trainings- oder Belohnungshappen oder die „Der Hund bekommt auch was“ – Leckerchen „ sind oft sehr energiereich. Versuchen Sie bitte, wenn es „Guddis“ geben muss oder soll, diese auszutauschen. Ja, natürlich macht auch das erstmal wieder Arbeit, sich zu informieren. Aber, es geht um Ihren Hund! Bitte verstehen Sie, was tatsächlich hinten auf den Verpackungen als Inhaltsstoffe deklariert wird. Aber bitte, setzen sie sich damit auch auseinander.
Persönliche Anmerkung
Sollten Sie lose Futtermittel in den Fachmärkten kaufen, verinnerlichen Sie bitte auch, dass diese meist Milbenträger sind. Versuchen Sie besser abgepackte, eingeschweißte Hundeguddis zu erwerben.
Es gibt natürlich auch Belohnungsstücke wie Karotte, Äpfel – Obst und Gemüse – . Ja, stimmt, nicht jeden Hund kann man damit hinterm Ofen vorlocken. Ein Versuch jedoch ist es allemal wert.
Viele Tierärzte sind bereits hervorragend ernährungstechnisch unterwegs und haben heute einen hohen Kenntnisstand. Sie können Ihnen helfen, entsprechende Guddis auszuwählen. Nicht zuletzt aber finden Sie viele Gleichgesinnte in verschiedenen Foren und auf unterschiedlichen Plattformen. Nutzen Sie doch die Vielzahl an Informationsmöglichkeiten und die Erfahrungen anderer Betroffenen.
Ach, du dicker Hund …
Das kommt mir nicht in die Tüte oder das fehlende Vertrauen in die Futtermittelindustrie
Wer seinem Hund nichts aus der Futtermittelindustrie anbieten möchte und für seinen Fellfreund tatsächlich nur das Beste will, ist bereit, für ihn zu kochen. Die Hundehalter haben die besten Möglichkeiten, ihrem Hund weiterhin mit Selbstgekochtem zu verwöhnen. Zusammen mit einer Ernährungsberaterin oder einen –Berater, einem Kalorienrechner oder sogar mit dem Tierarzt, können Sie die jeweiligen Rationen errechnen. Fisch und Huhn als Fleischquelle sind dabei die absoluten Favoriten. Diese enthalten einen hohen Rohfasergehalt und sind zudem recht fettarm.
Mit einer Portion Gemüse angereichert wird Ihr Hund den Braten einer Diät ganz sicher nicht riechen. Vergessen Sie bitte nicht, dem Futter auch entsprechende Vitamine und Mineralstoffen beizumischen. Befragen Sie Ihren Tierarzt oder Ernährungsberater hierzu.
Zudem gibt es Empfehlungen, Futterzellulose als leere Füllstoffe zuzugeben. Die Meinungen hierzu gehen aber auseinander und anstatt Zellulose beizumischen, wird unter anderem angeraten, Zellulose wiederum zu ersetzen mit beispielsweise pürierten Gurken oder Rinderlunge. Mein Rat: Besprechen Sie das doch auch am besten mit Ihrem Tierarzt des VERTRAUENS.
Nun, und für die Barfer unter uns, sollte eine Gewichtsreduzierung gar kein Problem darstellen. Denn, wer barft, kann den Ernährungsplan selbst zusammenstellen und dem Fellfreund eine abwechslungsreiche Kost bieten.
Dabei ist darauf zu achten, dass Sie lediglich viel Wert auf Proteinquellen legen sollten. Verzichten Sie bitte auf Innereien , die ja sowieso nicht so häufig verfüttert werden dürfen. Bevorzugen Sie in dem Fall dann Muskelfleisch.
Ich hoffe, Ihnen ein wenig zur Seite gestanden zu haben. Ihnen Mut gemacht zu haben, Ihren Hund objektiv zu betrachten. Ihnen die Angst vor einer Diät genommen zu haben. Sie stark gemacht zu haben – stark für die Gesundheit Ihres Hundes.
Ach, du dicker Hund …
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Gewichtsreduktion und würde mich wirklich sehr freuen, wenn Sie mich nach erfolgreicher Abnahme einmal kontaktieren und mich wissen lassen, ob Ihnen dieser Artikel geholfen hat.
Herzlichst, Ihre
Birthe Thompson