Wenn Rüden Blut aus dem Penis verlieren
Was für ein Schreck. Sie finden Bluttropfen und wissen nicht woher sie kommen. Eine läufige Hündin befindet sich nicht in Ihrem Haushalt.
Der Hund blutet aus dem Penis.
So erging es mir nun auch gerade. Am letzten Sonntag machte ich meine Jungs fertig, um eine Hunderunde zu laufen. Plötzlich sah ich im Flur eine nicht unerhebliche Menge von Blut. Es sah nicht dickflüssig aus, bedeckte aber fast den ganzen Boden. „Nur nicht in Panik geraten“, dachte ich so bei mir und gucken, wer von meinen Rüden verletzt ist, denn es sah nach Verletzung aus!
Tango untersucht, der das gar nicht lustig fand, weil er loswollte – nichts. Zulu nachgeguckt, der mich fragend ansah – nichts.
Aber irgendwoher musste das Blut kommen! Also erinnerte ich mich an den Taschentuchtest und obwohl ich selbst das noch nicht hatte, konnte ich auf Erfahrungswerte aus meiner Arbeit zurückgreifen. Also, wie gesagt, nahm ich ein Tempo und hielt es an den Penis der beiden. Bei Zulu wurde ich fündig, er tropfte blutig nach.
Hund blutet aus dem Penis.
Tja, und wie es immer so ist, war es ja Sonntag! Also Tango erstmal zurückgelassen und mit Zulu alleine raus, um zu schauen, wie sein Urin draußen ist. Auf dem Hinweg war nichts zu entdecken, auf dem Rückweg meinte ich, etwas Blut im Urin beigemischt gesehen zu haben. Schmerzen beim Urinlassen konnte ich zumindest augenscheinlich nicht erkennen. Und einen vermehrten Harnabsatz konnte ich auch nicht dokumentieren.
Der Kot, den er absetzte war auch normal und wies vorerst nicht auf ein Prostataproblem hin (was aber nicht heißt, dass es keines gibt!). Er war also normal, nicht vielleicht schon etwas vom Umfang her geringer (also dünnere Wurst) und er kämpfte auch nicht mit dem Absetzen.
Gut, sein Allgemeinzustand war gut, nichts Auffälliges. Gefressen hat er normal, auch seine Wasseraufnahme zeigte keine Besonderheit – weder zu wenig, noch vermehrtes Saufen. Dann habe ich natürlich Fieber gemessen, aber auch die Temperatur war völlig im Normalbereich. Die Kontrolle der Schleimhäute brachte auch nichts!
Welche Möglichkeiten kamen mir nun in den Kopf? Mein Hund blutet aus dem Penis!
- Blasenentzündung
- Blasensteine
- Prostata
- Tumoröse Veränderungen hinter der Blase
Das Wichtigste nun war, Zulu Medikamente zu besorgen, damit es nicht vielleicht noch zu einer Sepsis kommt, Nieren zu Schaden kommen etc.
So gab und gibt es entsprechende Antibiose und einen Entzündungshemmer.
Und natürlich hoffen und bangen, dass es „nur“ eine Blasenentzündung ist. Darauf ist er auch zunächst behandelt worden.
Am nächsten Morgen habe ich sofort ein Gefäß genommen, um seinen ersten Morgenurin zu nehmen. Ivonne Stürck, Tierphysiotherapeutin, gab mir noch den entscheidenden Hinweis, das Gefäß mit kochendem Wasser auszuspülen – dafür nochmals danke, denn das hatte ich tatsächlich vergessen. Also, Urin genommen und dem Tierarzt, der später noch kam, mitgegeben. Der sollte dann ausgewertet werden und sollte etwas gefunden worden sein, hätte man mich angerufen – es kam kein Anruf. Aufatmen!
Der Verlauf:
Sonntag starke Blutungen, Montag nichts, Dienstag wieder etwas blutiger Ausfluss, seit Mittwoch nichts mehr entdeckt.
Zulu musste einen Mantel tragen, obgleich es ja noch nicht so sehr kalt war. Einen, der auch hinten lang genug war, unten schon abdeckte.
Nun ist unser Zulu allerdings bereits 8,5 Jahre alt. Also wird es Zeit, ihn einem größeren Check zu unterzeihen. Natürlich wird er immer mal wieder untersucht, da er aber sonst fit ist, konnten wir bisher auf besondere Untersuchungen verzichten, die nun aber unerlässlich sind.
Also werden wir ihn nun röntgen und schallen lassen, selbstverständlich routinemäßig sein Blut untersuchen lassen und klar, auch ein Schilddrüsenprofil erstellen, denn das sollte in diesem Alter auch unbedingt gemacht werden.
Blut aus dem Penis kann also verschiedene Ursachen haben. Wichtig ist, wenn Sie es bemerken, sofort zu reagieren, damit es zu keinen Folgeschäden kommt. Blutet Ihr Rüde aus dem Penis, MÜSSEN sie direkt tierärztlichen Rat einholen. Das ist sehr, sehr wichtig!