Hundemäntel, Decken und Pullover – ist es wirklich nötig?
Und wiederholt stellt sich in diesem Jahr die Frage, brauchen die Hunde einen Mantel? Die Meinungen hierzu sind sehr unterschiedlich. Und ich glaube nicht, dass es eine Auffassungssache ist, sondern einfach schlicht und ergreifend Meinungsbildung durch Erfahrungen.
Diejenigen, die einen Hund haben, der entweder alt, krank, kurzhaarig usw. ist, werden selbstverständlich für seinen Freund wenigstens 2 Mäntel haben. Andere wiederum, die Hunde mit dichter (Unter)Wolle haben, mit ausgesprochen viel Fell usw. würden höchstwahrscheinlich gar nicht auf die Idee kommen, ihren Hunden einen Mantel anziehen zu wollen. Und hier finden wir natürlich, und man mag es ihnen nicht übel nehmen, diejenigen, die uns Mäntelträger belächeln.
Ja, die Hunde sind nun mal verschieden und das ist doch auch gut so.
Außerdem, und das ist eben auch Fakt, dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass wir mit unseren Hunden gemeinsam in unseren Zwingern leben. Das heißt, wir teilen uns die Behausungen, die mit Fernwärme beheizt werden. Oft haben wir Fußbodenheizung, Kamine, vor denen unsere Fellfreunde liegen und sich manchmal sogar fast brutzeln lassen. Welche Hunde leben noch draußen in Zwingern? Welche Hunde haben die natürliche Möglichkeit, sich an den Wetterwechsel zu gewöhnen? Und dann muten wir unseren Hunden zu, einen Temperaturunterschied von 22 – 25 Grad Zimmertemperatur bis 5 bis – 10 Grad eben mal so auszugleichen. Wie bitte soll das gehen? Wir müssen unseren Hunden schon auch ein wenig helfen.
Also stellt sich eigentlich doch gar nicht die Frage, ob Hundemäntel menschlicher Schnickschnack sind oder zum Vermenschlichen der Hunde beiträgt, sondern doch vielmehr, welche Hunde brauchen oder sagen wir mal, sollten einen Hundemantel tragen?
Für wen sind Hundemäntel anzuraten?
• Zunächst mal für unsere ganz Kleinen, also Welpen, die ab Herbst geboren sind. Sie sollte man schützen.
• Hunde mit Arthrose. Sie brauchen viel Wärme und reagieren auf Feuchtigkeit.
• Hunde, die Rückenprobleme haben, speziell Spondylose. Diese Hunde haben mit Entzündungsfeldern zu tun und sollten einem Schutz ausgesetzt werden.
• Natürlich Hunde mit Handicap, da sie sich nicht wie gesunde Hunde bewegen können und somit ihre Körpertemperatur entsprechend regulieren können.
• Hunde, die des Öfteren mit Blasenentzündungen zu tun haben.
• Hunde, die an Niereninsuffizienz leiden.
• Hunde, die auch in der kalten Zeit geschoren wurden – was immer auch eine gesundheitliche Ursache haben wird.
• Selbstverständlich unsere Senioren.
• Auch Hunde, die einen geringen Bewegungsumsatz haben.
• Die Hunde, die an der Leine mit Herrchen oder Frauchen durch die Stadt schlendern und keine Chance auf geeignete Bewegung haben.
• Hunde, die aus dem südlichen Ausland kommen. Speziell gerade eingereiste Hunde. Hier ist mit enormer Sorgfalt an die Temperaturen anzupassen.
• Selbstverständlich die kleinen Hunde, deren Beine nicht so lang sind und der Körper sich extrem nahe des kalten Bodens bewegt.
Wann sollte auch ein Hundemantel ein Muss sein?
• Bei Hunden, die im Training sind. Sie sollten vorher und nach dem Training einen Mantel angezogen bekommen. Speziell eben auch nach dem Training, damit die Muskeln nicht erkalten. Hier ist dann zusätzlich noch mit Decke nachzubessern.
• Aber auch, wenn Sie mit Ihren Hunden in weiter Flur unterwegs waren, danach ins kalte Auto steigen, sollte Ihr Hund einen Mantel angezogen bekommen. Bedenken Sie bitte, dass die Feuchtigkeit im Fell zudem verdunstet und die Hunde frieren können. Eine Erkältung wäre noch harmlos.
Was ist auf dem Markt so vertreten?
Das Angebot an Hundemänteln ist wirklich groß. Ich weiß nicht, ob es irgendetwas gibt, das es noch nicht gibt. Alle möglichen Materialien sind verarbeitet, unterschiedliche Ausführungen, verschiedene Trends usw.
Eigentlich könnte man einen ganzen Kleiderschrank nur für den Hund bestücken, würde man für jedes Wetter, jeden Anlass einen Hundemantel vorrätig haben (wollen). Nun ja, ich kenne tatsächlich Hundehalter, die einen Kleiderschrank für ihren Hund haben. Völlig ok!
So können wir uns, beschäftigen wir uns mit dem Mantel, nach bestimmten Suchkriterien im WWW umsehen und finden unter
- gestrickt
- wasserdicht
- atmungsaktiv
- sportlich
- gefüttert
- gefilzt
- aus Softshell
- Barbor
- Oder was auch immer …. so ziemlich alles, was das Herz begehrt.
Worauf sollte man bei einem Hundemantel achten?
Bei vielen Mänteln, muss ich gestehen, komme sogar ich noch ins Schwärmen und ja, selbst nach so vielen Jahren bin ich immer noch nicht ganz davon befreit, mich für bestimmte Hundeaccessoirs zu begeistern und könnte in einen Kaufrausch verfallen. Dennoch, auch, wenn etwas wirklich absolut totchick ist und vermeintlich genau zu MEINEM Hund passt, irgendwie nur für ihn gemacht ist, muss ich dann doch immer wieder auf die Funktionalität achten und da hört es oft bei vielen Mänteln eben auch auf.
Was sollten wichtige Kriterien sein?
- Im Bereich der Achselhöhlen muss genügend Bewegungsfreiheit gegeben sein, das Material sollte angenehm sein und nicht scheuern. Es sollte „mitgehen“ und nicht steif sein.
- Soll der Mantel wirklich wärmen, müssen der Nieren- und Bauchbereich bedeckt sein. Dabei soll der Mantel nicht zu tief herunterhängen.
- Bei Kleinen Hunden ist darauf zu achten, dass sie sich viel näher am Boden bewegen als hochbeinige Artgenossen. Darum sollten Sie einen Mantel wählen, der auf jeden Fall eine warme, unterfüttertete, wasserdichte Bauchlasche hat. Dabei sollten Sie aber auch bedenken, dass gerade bei einem Rüden die Bauchlasche nicht zu breit ist, damit er ohne sich „anzupullern“ urinieren kann.
- Hundemäntel, die zu weit in das Sichtfeld eingreifen, sollte man nicht bevorzugen. Unsere Hunde brauchen die Sinneswahrnehmung!
- Bei Angsthunden ist ist ein Modell zu wählen, das nicht über den Kopf zu ziehen ist. Von unten ist besser, vielleicht dann auch mit Verschluss am Rücken. Ein Klettverschluss ist meist vorteilhafter als ein Reißverschluss, es sei denn, der Mantel ist so hoch qualitativ verarbeitet, dass ausreichend gute Fütterung und Polsterung unter dem Reißverschluss vorhanden ist.
- Viele Mäntel haben Beinschlaufen. Diese passen in der Regel nie. Sie müssen diese so anpassen, dass die Schlaufen nicht rumschaukeln, um die Passform auch zu gewährleisten. Aber diese Beinschlaufen dürfen Sie auch auf keinen Fall so eng kürzen, dass diese zu einem in den Schenkeln scheuern und gerade auch bei unkastrierten Rüden die Hoden nicht einklemmen oder an ihnen scheuern.
- Hundemäntel sollten waschbar und schnell trocknend sein, sich nicht statisch aufladen und so geräuscharm wie nur möglich sein. Das Rascheln und Knistern durch das Material kann Ihren Hund verwirren, er kann es als äußerst unangenehm empfinden, denn jeder Schritt , jede Bewegung gibt Geräusche.
- Achten Sie bitte auch darauf, dass der Mantel eine Vorrichtung für eine Anleinmöglichkeit hat. Oder aber Sie ausreichend Platz für ein Halsband haben. Manchne Hundemäntel sind so eng gearbeitet, das Sie auch darüber ein Geschirr ziehen können. Achten Sie aber bitte darauf, dass sich Ihr Hund nicht eingezwängt – eingesperrt fühlt. Ein Mantel soll Ihrem Hund ein gutes Gefühl vermitteln, kein Unbehagen.
- Und zu guter Letzt … Das Material soll sorgfältig gewählt sein. Wenn Sie auch bei Schnee und nassem Wetter unterwegs sind, dann muss Ihr Mantel davor schützen. Wie schlimm, wenn das Material unter der Nässe vollsaugt, immer schwerer wird und ihr Hund keine Möglichkeit hat, sich die Nässe abzuschütteln.
Sie können auch Hundemäntel etwas aufpeppen. Tolle Hundemäntel, aber ohne Reflektoren können Sie nachbessern, indem Sie selbst ein paar Reflektoren raufnähen. Dazu finden Sie im Internet viele Möglichkeiten.
Gut sind Sie beraten, wenn Sie jemanden kennen, der Hundemäntel näht oder Sie tatsächlich mit den Anbietern so in Kontakt treten können, dass dieser für Ihren Hund näht. Dann können Sie passgenau bestellen. Das ist aber in den wenigsten Fällen möglich und darum achten Sie bitte auf die Messtabellen der Anbieter und messen Sie bei Ihrem Hund wirklich sehr genau! Messen sie bitte immer vom Hals bis zum Rutenansatz. Auch soll der Hals – sowie der Brustumfang richtig bemessen sein.
Ein zu kurzer/ kleiner Mantel ist genauso wenig hilfreich wie ein zu langer/ großer.
Worauf sollten Sie noch achten? einige Tipps zum Umgang.
Wenn Sie mit Ihrem Hund das Haus verlassen, ziehen Sie bitte den Mantel an. Sobald sich Ihr Hund akklimatisiert hat und sich tatsächlich anfängt, richtig zu bewegen, zu spielen, ziehen Sie ihm den Mantel gerne aus. Er reguliert dann seine Körpertemperatur selbst. Zudem wird dann ein Wärmestau vermieden. Sind Sie dann auf dem Rückweg, leinen ihn an usw., ziehen Sie ihm bitte den Mantel wieder an, sobald er wieder abgekühlt ist.
Das gilt natürlich auch für Trainingshunde. Währen des Trainings ziehen Sie den Mantel aus. In der Zeit, in der er warten muss usw. wieder an …
Und natürlich ist der Mantel auch nach dem Training wieder anzuziehen.
Vergessen Sie bitte nicht, dem Hund den Mantel auch anzuziehen, wenn Sie wieder ins Auto steigen. Die wenigsten Hundehalter haben von uns ein Auto, das vorgeheizt wird. Und haben Sie tatsächlich so ein Auto, dann rubbeln Sie bitte Ihren Hund mit einem Handtuch ordentlich ab – sie wissen ja – die Feuchtigkeit!
So, ich hoffe, wir haben nichts vergessen und Sie konnten den einen oder anderen Tipp für sich gewinnen. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall eine gute Zeit durch die nun anstehende Jahreshälfte – muss man ja schon so sagen …
Nun möchten wir Ihnen natürlich auch noch ein paar Empfehlungen oder Links zu Regenjacken, Wintermänteln, Decken, Pullovern usw. zur Verfügung stellen. Vielleicht ist ja auch etwas für Sie – Pardon – für Ihren Hund dabei. Zu den vorgestellten Artikeln gelangen Sie durch einen Klick auf das Foto.
Wintermäntel:
Regenmäntel:
Pullover:
Konnten wir Sie etwas auf den Geschmack bringen? Viele Anbieter gibt es auf diesem Markt und ja, man kann sich tatsächlich oft nicht entscheiden und findet viele Mäntel, Pullis klasse. Schauen Sie doch Ihren Hund mal genau an und überlegen sich, worin ER sich wohl wohlfühlen würde … Danach dürfen Sie entscheiden, was IHNEN davon gefällt.