Industriell hergestelltes Hundefutter
Im ersten Teil der Artikelserie haben Sie sich einen Überblick zu den verschiedenen Fütterungsmöglichkeiten verschaffen können und es gab den einen oder anderen Tipp.
Nun zu dem Teil, der für Hundefreunde der industriellen Hundenahrung von erheblicher Wichtigkeit ist:
Bei jedem Futter, ob trocken oder nass, sollte Fleisch stets den Hauptanteil darstellen.
Wie erkennt man aber an/ auf den Verpackungen oder Dosen die genauen Inhaltsstoffe und was bedeuten all diese Angaben?
Wenn Sie sich die Verpackung ansehen, finden Sie immer die Inhaltsstoffe aufgelistet, und zwar genauso in der Reihenfolge, wie sie anteilmäßig im Futter vorhanden sind.
Und so nebenbei: Nicht in jedem Premium Futter ist auch Premium Futter drin – und high Premium schon gar nicht ….
Das heißt, was an erster Stelle aufgeführt ist, wird, ist Hauptanteil des Futters. Lesen Sie als ersten Inhaltsstoff Getreide, dürfen Sie das Produkt mit einem Nasenrümpfer sofort wieder zurück stellen oder weg klicken. Getreide brauchen Hunde nicht und ist zudem nur ein billiger Füllstoff für den Futtermittelhersteller. Und, was auf gar keinen Fall zu vernachlässigen ist – immer mehr Hunde reagieren auf Getreide allergisch. Erste Anzeichen hierfür können unter anderem beispielsweise dreckige Ohren sein!
Bei der Fleischangabe an sich, wird auch oft jongliert und uns Hundebesitzern ein hoher Fleischanteil suggeriert. Dabei ist es nicht unerheblich, ob Fleisch im nassen, feuchtem Zustand gewogen als Bestandteil deklariert wird, oder aber ob sich die Fleischangabe auf getrocknetes Fleisch bezieht. Es ist ganz normal, dass der Fleischanteil nach dem Trocknen in Form von einer Gewichtsangabe sinkt, denn es wird dem Fleisch durch den Trockenvorgang Wasser entzogen.
Bitte schauen Sie nochmal auf die Angabe zum Fleisch. Dort steht: Frisches Lammfleisch (70 %). Das heißt, nach der Verarbeitung zum Trockenfutter wurde dem Lamm das Wasser entzogen und der Fleischanteil hat sich reduziert
Gruppen der Bestandteile von Inhaltsstoffen
Fleisch im Hundefutter:
Fleisch, egal ob Lamm, Rind, Huhn, Strauß, Lachs oder Pferd etc. sollte immer der Hauptbestandteil des Futters sein, und wenn möglich in sehr hoher Prozentzahl. Das heißt, dieser Bestandteil soll an erster Stelle der Inhaltsangaben stehen.
Tierische Nebenerzeugnisse im Hundefutter:
Achten Sie bitte darauf, dass der Hersteller genaue Angaben zu diesen macht. Die sogenannten Schlachtabfälle, die auch nicht zum menschlichen Verzehr geeignet sind, haben ebenfalls nichts im Futter Ihres Hundes verloren.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse im Hundefutter:
Lassen sie sich das mal einmal richtig durch den Kopf gehen. „Pflanzliche Nebenerzeugnisse“ …
Diese haben natürlich im Futter auch gar nichts zu suchen.
Getreide im Hundefutter:
Vorsicht bei Getreide! Vor allem dann, wenn der Hersteller Getreide als Inhaltsangabe als erstes, sprich, Hauptbestandteil deklariert. Wie Sie ja schon wissen, ist Getreide für die Hersteller ein billiger Füllstoff und gibt Raum für viel Spiel mit dieser Angabe. So werden Sie beispielsweise bei minderwertigem Futter, das aber sehr hochwertig wirken soll, verschiedene Angaben hierzu finden können. Angaben, die auf der Verpackung stehen können von Getreide, das definitiv nicht im Futter enthalten sein muss:
• Mais
• Maismehl
• Maisgluten
• Maisfuttermehl
• Maiskleber
• (Reis)
• Reiskleie
• Getreide
Hunde, die auf Gluten unverträglich reagieren, reagieren quasi auf das Klebeeiweiß unverträglich – allergisch.
Das Fressen von Getreide heißt für unseren Hund, dass der Magen so reagiert, als würde er Zellstoff zur Verarbeitung bekommen, Zellstoff, das Sie Ihrem Hund in der Regel weg nehmen, nicht wahr? Der Magen also versucht, irgendwas aus dieser Situation zu machen und arbeitet und arbeitet. Am Ende ergebnislos, denn unser Vierbeiner kann nichts daraus verwerten, keine Vitamine, keine Mineralstoffe.
Achten Sie bitte auch auf die Inhaltsstoffe Ihrer Leckerchen, die Sie für Ihre Vierbeiner kaufen. Und bitte, auch an dieser Stelle wieder ein Hinweis:
Kaufen Sie lose Futterware aus Behältern in Futtermärkten, kaufen Sie auch Milben ein. Zudem haben Sie wenig bis gar keine Chance auf Angaben zu den Inhaltsstoffen, es sei denn, Sie bestehen darauf, dass ein Mitarbeiter Ihnen diese Angaben raus sucht.
Öle, Kräuter und Fette im Hundefutter:
Ein gutes, ein wirkliches Prämiumfutter, gibt Ihnen Auskunft darüber, welche Kräuter, Öle und Fette im Futter enthalten sind. Wie viel allerdings, ist in der Regel recht ungenau. Ich persönlich habe noch kein Futter in der Hand gehabt, das diese Angaben genau deklrariert. Sollten Sie ein solches finden, dann bitte ich um eine Information an: btwissen-hund.de.
Farb – und Aromastoffe im Hundefutter:
Im Grunde muss man hierzu keine Aussage treffen, oder? Denn weder Farb – noch Aromastoffe sind für unsere Vierbeiner lebenswichtig und haben im Futter demzufolge nichts zu suchen. Und wenn Futter schon diese Stoffe braucht, lässt es ausreichend auf die Qualität rückschließen, meinen Sie nicht auch?
Zucker im Hundefutter:
Ausgewiesener Zucker hat im Hundefutter nichts verloren. Gerade auch, wenn Getreide im Futter enthalten ist, das ja wiederum Stärke enthält und nicht zuletzt dann in Zucker umgewandelt wird, ist zusätzlich Zucker einmal so gar nicht zu empfehlen. Zudem haben Sie nicht nur ein Problem mit eventuellem Übergewicht, sondern auch mit den Zähnen, dem Fell, Mundgeruch, Leberschäden …
Und befragen Sie beispielsweise einen Hersteller zum Zuckerinhalt, können Sie eine Antwort wie diese erhalten:
” … Betreff: Zucker im Hundefutter
Manche Futtermittel enthalten Zucker, da dieser als natürlicher Farbstoff (Zuckercouleur) dient oder auch verantwortlich ist für die Konsistenz der Produkte.
Dazu muss man aber wissen, dass die Annahme falsch ist, zuckerhaltige Nahrung würde den Zähnen des Hundes Schaden in Form von Karies zufügen.
Lediglich 3-4 % aller Hunde weisen Karies auf. Dieses ist sehr wenig im Vergleich zum Menschen, bei dem über 90% mit dieser Erkrankung zu kämpfen haben. Diese geringe Kariesanfälligkeit beim Hund wird beeinflusst von Zahnform, Zahnstellung, dem Mangel an Amylase im Speichel, dem basischen Charakter des Speichels (pH 7-8) und der Art der Nahrungsaufnahme (der Hund schlingt sein Futter im Gegensatz zum Menschen, der seine Nahrung ausgiebig kauen sollte). Daher leiden Hunde eher an Zahnstein und Zahnfleischentzündung, deren Auftreten unabhängig vom Zuckergehalt der Nahrung ist. Aus diesem Grund betrachten wir den Zuckergehalt als unbedenklich für die Zahngesundheit der damit gefütterten Hunde und Katzen.
Da der Zucker nicht zum Süßen der Nahrung, sondern als Farbstoff genutzt wird, ist dieser in sehr geringer Menge (steht in der Deklaration an letzter Stelle) enthalten.
Wir hoffen, dass wir deine Anfrage damit beantworten konnten …“
Nun, ich denke ja, mit dieser Aussage hat man genug Aussage an sich getroffen und darum nochmal: KEIN Zucker im Hundefutter!
Im nächsten und letzten Teil dieser Artikelserie: “Hundefutter – Ein Gesamtüberblick” geht es dann unter anderem um Mischfutter und weitere Gaben an den Hund.
Wenn Sie mögen, KLICKEN Sie einfach und lesen Sie weiter im letzten teil der Artikelserie Hundefutter – ein Gesamtüberblick. Im 3. Teil geht es dann um Mischfutter oder artgerechte Zufütterung.