Das Arbeiten mit Trennungsangst
Der erste Schritt, mit Trennungsangst arbeiten zu können, ist zunächst einmal, sie zu erkennen. Viele Hundehalter sind verzweifelt, weil ihr doch sonst stubenreiner Hund während ihrer Abwesenheit ins Haus macht, sie könnten schreien, weil ihr geliebter Vierbeiner sein Hundebett zerlegte, Teppiche völlig zerriss, das Treppengeländer zerlegte, Zargen aus den Türen riss, Tapeten nicht nur anknabberte, sondern auch den Putz runter kratzte. Hundehalter berichten darüber, dass die Wohnung nicht mehr erkennbar war, Sessel, Couch bis auf das Innenleben ausgehöhlt und demoliert waren. Typisch sind auch das Buddeln unter den Türen, durch sämtliche Bodenbeläge hindurch.
Hier glauben viele der Hundehalter, es wäre Protest, immer wenn sie das Haus verlassen, tun sie das mit Absicht
Tja, was soll ich sagen? Ist es Absicht? Oder aber leidet Ihr Hund unter extremer Trennungsangst? Hierzu habe ich im Kapitel 1 bereits geschrieben.
Nun widmen wir uns der Möglichkeiten, diese Trennungsangst zu mildern oder gar auflösen zu können.
Die Arbeit mit dieser Angst hängt von verschiedenen Faktoren ab, zunächst aber mal von der Schwere und Ausprägung.
Leichtere Fälle können schnell in den Griff bekommen werden, ein wenig gezieltes Training und ein Urgrundvertrauen werden schon bald Erfolge erzielen. Bei schwierigeren bis schweren Fällen jedoch bedeutet es , Zeit, Zeit und Geduld haben. In Extremfällen muss auch ein Tierarzt konsultiert werden, um ein angemessenen Präparat zum Handling und zur Sicherheit für den Hund zu verabreichen. Auch Globulis, die Sie bei Ihrem Homöopathen/ Heilpraktiker erhalten, werden eine Hilfe sein können. Haben Sie einen guten Heilpraktiker und/ oder Homöopathen, werden auch Bachblüten eine Möglichkeit sein, dieser Trennungsangst Einhalt zu gebieten, beziehungsweise die Arbeit mit dieser zu unterstützen.
Aber das A und O bei Allem ist: Sie müssen Ihrem Hund unbedingt beibringen, dass es so ist, dass Sie ab und an getrennt sein müssen und werden. Er muss lernen, das zu akzeptieren. Und je früher Sie damit beginnen, umso leichter wird es.
Einige unterstützende Maßnahmen, die Sie ganz einfach vorbereiten können:
Stellen Sie sicher, dass sich Ihr Hund wohl fühlen kann.
Dazu gehören:
• Das Auslasten des Hundes, sprich, schöne Hunderunden, viel Bewegung
• Kopfarbeit, damit Ihr Hund auch psychisch und mental ausgelastet ist
Diese beiden Dinge sind unabdingbar, denn genau dieses wird sie müde machen, sie werden eher ruhen, weil Körper und Geist Erholung brauchen. Überschüssige Energie wurde somit bereits frei gesetzt und Hunde sind nach Auslastung immer erschöpft und fordern Ruhe ein.
• Ausreichend und frisches Wasser
• Stellen Sie Ihrem Hund das für ihn angemessene Spielzeug zur Verfügung, womit er sich beschäftigen kann und auch will. Etwas, woran er knabbern kann. Zum Beispiel eine Torga Kauwurzel.
• Ein gefüllter Kong kann eine hervorragende Hilfe sein. Füllen Sie den Kong mit Leckereien und frieren Sie ihn ein, so hat er lange daran zu tun, den Inhalt raus zu lecken oder überhaupt raus zu bekommen. Eine wunderbare Beschäftigung, die einige Zeit in Anspruch nimmt.
• Ein sauberer Liegeplatz, mit sauberen Decken und / oder Kissen
• Hinterlassen Sie ein Kleidungsstück von Ihnen am Liegeplatz des Hundes. Auch eine Decke, die nach Ihnen riecht, kann Ihrem Hund ein beruhigendes Gefühl geben. Sachen, die nach Ihnen riechen, können Ihren Hund , ist er beunruhigt, trösten. Dabei wählen Sie aber bitte Stücke, an denen Sie nicht so sehr hängen und woran Sie nicht zerbrechen, sind Sie zerrissen, wenn Sie nach Hause kommen.
• Eine bewährte Methode ist ebenso, Ihren Hund bevor Sie gehen, zu füttern. Timen Sie das aber gut, denn wie Sie sicher festgestellt haben, drehen Hunde nach dem Fressen kurz mal auf. Auch, wenn die Fellpfoten nach dem Fressen ruhen sollen, bekommen sie gerade durch die Mahlzeit einen Energieschub und diese Energien möchten sie am liebsten gleich und sofort los werden. Also, beobachten Sie Ihren Hund und füttern so, dass er seinen „Anfall“ gerade beendete, wenn Sie gehen. In der Regel schlafen die Hunde dann nach dem Fressen eine Weile.
• Sie können auch einen Teil des Futters (müssen Sie natürlich schauen, wie das geht, wenn Sie zu den Barfern gehören) im Haus verstecken, sodass Ihr Hund damit beschäftigt ist, auf Futtersuche zu gehen. (Meine Meinung ist aber, dass Sie damit andere Baustellen öffnen, nämlich der permanente Suche nach Fressen, was sich auch außerhalb der vier Wände unglücklicherweise zeigen kann). Dennoch, in der Arbeit mit Trennungsangst kann das eine Möglichkeit sein.
• Versuchen Sie, so viele Umweltgeräusche, die in der Regel in Ihrem Zuhause herrschen, beizubehalten. Sprich, haben Sie normalerweise Radio an, stellen Sie es nicht aus, wenn Sie gehen. Im Gegenteil, Sie können auch den Fernseher für Ihren Hund anmachen.
• Gehen Sie zu einer Uhrzeit, in der es noch hell ist, aber Sie werden erst im Dunkeln nach Hause kommen, vergessen Sie bitte nicht, schon mal Licht anzumachen, damit Ihr Hund in seiner Angst nicht auch noch im Dunkeln sitzt.
• Was sich nicht wirklich bewährt hat, ist der Zugewinn eines anderen Haustiers. Also, wenn Sie glauben, dass ein Fellfreund Ihren Hund hilft, die Trennungsangst zu besiegen, werden Ihnen viele bestätigen, dass dieses leider nicht der Fall ist. Natürlich ist es toll, wenn Ihr Hund noch einen weiteren Sozialpartner erhält, ist das Zusammenleben dann doch artgerechter, aber, der Zweithund wird nicht darüber hinweghelfen, dass Ihr Hund SIE vermisst.
• Haben Sie die Möglichkeit, eine geräumigen Zimmerkennel aufzustellen, ist das eine gute Idee, den Hund an diesen zu gewöhnen. Machen Sie diesen Kennel zur sicheren Zone des Hundes. Gestalten Sie diesen super attraktiv und gewöhnen Sie Ihren Hund daran, sich in ihm zurückzuziehen. Das beinhaltet natürlich auch, dass, wenn dieser Kennel die sichere Zone sein soll, sie diese auch ist. Sprich, Ihr Hund wird in diesem völlig in Ruhe gelassen – sie gehen nicht rein, ziehen ihn nicht raus – er ist dort absolut unsichtbar – halt eben „Sichere Zone“. (Bewährt sich nebenbei auch in Haushalten mit Kleinkindern!) Und wenn Sie Ihren Hund daran gewöhnt haben und er sich absolut wohl in diesem Kennel fühlt, dann schicken Sie ihn in diesen, bevor Sie gehen. So verbindet Ihr Hund einen angenehmen ruhigen Platz, auf dem er sich wohl fühlt mit Pause, schlafen, ausruhen, verarbeiten und mit Ihrem Weggehen. Sie können mit einem solchen Kennel auch trainieren. Ist Ihr Hund in dem Kennel entspannt, gehen Sie für eine kurze Zeit und kommen in unterschiedlich großen Abständen wieder. Trainieren Sie das so lange, bis Ihr Hund im Grunde gar keine Notiz mehr davon nimmt, wann Sie gehen oder wieder kommen. Diese Technik, diese Kennelmöglichkeit, ist aber keine für eine lange Zeit, zumindest dürfen Sie den Kennel dann definitiv nicht verschließen. Ihr Hund sollte dann schon die Möglichkeit haben, aus ihm heraus zu kommen, sich zu bewegen und sich eventuell einen anderen Platz zu suchen. Kennelarbeit heißt nicht, wegsperren, einsperren. Es heißt lediglich: Ihrem Hund einen Sicherheitsbereich schaffen, in den er eben auch flüchten kann, wenn er sich ängstigt, er unruhig ist oder ähnliches.
• Die Trennungsangst zu bekämpfen kann aber auch nur dann Früchte tragen, wenn Ihr Hund Ihnen vertraut. Vertrauen allerdings ist nur dann gegeben, wenn Ihr Hund Sie auch für voll nimmt, sprich, wenn Sie Führung bieten. Ein Hund, der Führung genießt, verlässt sich total auf seinen Menschen und hinterfragt weder Gehen noch Kommen. Er darf einfach nur ein Teil Ihres Verbandes sein! Und haben Sie diese Stellung inne, der Führer des Verbandes zu sein, dann steht Ihnen auch das Recht zu, kommen und gehen zu können wie Sie es wollen.
• Sollten Sie gar keine Erfolge erzielen, dann hilft auch der Gedanke, Ihren Hund in eine Hundetagesstätte oder privaten Dogsitter zu geben, in der er professionelle Betreuung und Unterhaltung erfährt. Dort kann er mit Gleichartigen den Tag oder die Stunden verbringen und ist abgelenkt. Er wird sicher nicht lange brauchen, um sich an eine solche Möglichkeit zu gewöhnen.
• Ein ganz großer Faktor ist die Anhänglichkeit. Gerade Hundehalter, die ihre Fellpfoten über alles lieben, wird es schwer fallen, ihren Hund nicht zu anhänglich werden zu lassen. Die meisten Menschen lieben es, von ihren Vierpfotlern so geliebt zu werden, eine so innige Beziehung zueinander zu haben … aber, das kann zu erheblichen Problemen führen. Schicken Sie Ihren Hund auch mal weg. Lassen Sie es nicht immer zu, dass er zu Ihnen kommt, egal wo Sie sind, sitzen oder liegen. Auch Sie haben das Recht auf Freiraum – nicht nur Ihr Hund. Dulden Sie es bitte nicht, dass Ihr Hund Ihnen sogar bis zur Toilette oder Dusche folgt. Es gibt tatsächlich Hunde, die sogar mit in die Dusche gehen, um ja keinen Moment ohne seinen Menschen zu verbringen, Hunde, die vor der Bad – oder Toilettentür sitzen und heulen, sind unakzeptabel. Stellen Sie das ab.
• Kommen Sie dann nach Hause, lassen Sie sich nicht belagern. Es ist ganz normal, dass Sie kommen und gehen. Schicken Sie Ihren Hund an den Platz und kommen Sie zunächst erstmal in Ruhe an. Dann, wenn SIE soweit sind, können sie zu Ihrem Hund gehen oder ihn zur Begrüßung rufen.
• Immer wenn Ihr Hund ruhig ist, kein Theater macht, wenn Sie in einem anderen Raum sind, dann bekommt er ein Lob oder auch eine Belohnung.
• Wenn Sie dann aus dem Haus gehen, machen Sie keine große Geschichte daraus. Gründen Sie keinen Gesprächskreis und versuchen Ihrem Hund zu erklären, dass sie jetzt gehen, wie lange es dauern wird, was Sie vorhaben und dass er ganz lieb sein soll. Machen Sie sich fertig, ignorieren ihn für mindestens 10 Minuten (besser länger bis zu 30 Minuten)und gehen Sie dann, wenn er ruhig ist.
• Gehen Sie auf gar keinen Fall zu ihm, wenn er anfängt, zu winseln oder zu heulen. Auf gar keinen Fall. Er soll nicht darin bestärkt werden, dass sein Herbeiheulen erfolgreich war! Warten Sie bitte, bis er ruhig ist und gehen dann!
Wie kann eine vieler praktischer Arbeiten mit Trennungsangst aussehen?
Stellen Sie sich einmal vor, Ihr Hund bekommt von heute auf gleich Trennungsangst. Nie hatten Sie Probleme, das Leben mit Ihrem Vierpfotler war bislang absolut harmonisch, alles war super durchstrukturiert und Sie konnten Ihrem „Außer-Haus_Leben“ in Ruhe nachgehen. Und plötzlich, aus heiterem Himmel, fängt Ihr Hund an zu winseln, jammern und heulen, wenn Sie aus dem Haus gehen (wollen). Und Sie fragen sich: Oh Gott, was ist denn nun los? Hoffen auf eine einmalige Situation, aber finden heraus, dass es leider zu einem Problem wird: Ihr Hund hat aus welchen Gründen auch immer, Trennungsangst entwickelt.
Wie gehen Sie vor? Wie könnten Sie diese Angst wieder abbauen?
Vorschlag!
Schritt 1:
• Beginnen Sie das Training im Haus. Fangen Sie an, Ihrem Hund beizubringen, dass er nicht immer bei Ihnen sein kann. Wechseln Sie Räume. Versucht Ihr Hund, sich Ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, sei es durch das Springen wie ein Flumy, durch Bellen, Winseln oder Jammern – ignorieren Sie es.
• Gehen Sie für eine kurze Zeit aus dem Zimmer – lautlos – und so kommen Sie auch wieder – als wäre gar nichts passiert. Reagiert er: Ignorieren Sie bitte. Ist er ruhig und auf seinem Platz, darf er RUHIG gelobt werden. Machen Sie aber keine große Sache daraus – es muss normal sein/ werden, dass Sie kommen und gehen und vor allem, dass er selbst ruhig bleibt.
• Haben Sie die Möglichkeit, Ihren Hund in ein etwas entfernteres Zimmer zu bringen, in dem er sich aufhalten kann, probieren Sie das bitte. Bringen Sie ihn dort hin, in dem ein schöner Platz für ihn bereitet ist und an dem es ihm an nichts fehlt – außer an Ihnen. Gehen Sie für eine KURZE Zeit raus, bitte anfangs nicht lange, kommen Sie wieder, BEVOR seine Angst eintreten kann. Trainieren Sie das über einen längeren Zeitraum und mit einer ansteigenden Zeitspanne. Wenn Sie mit 1-2 Minuten beginnen, erweitern Sie im Laufe von wahrscheinlich Wochen, auf 30 Minuten. Irgendwann wird er verstehen, er kann entspannen, Sie kommen! Danach verbringen Sie eine gute Zeit mit ihm, haben Spaß zusammen und er darf auch richtig durchgeknuddelt werden.
Schritt 2
• Gehen Sie aus dem Haus. Wie auch oben im Schritt 1 erklärt. Gehen Sie Müll wegbringen oder Zeitung holen, was auch immer. Schließen Sie die Tür und passen Sie auf, dass Sie noch, bevor Sie etwas von Ihrem Hund hören, wieder rein gehen. Sollte Ihr Hund allerdings angefangen haben, zu heulen oder zu bellen, warten Sie etwas, bis er eine Pause macht oder gar aufgehört hat und gehen Sie dann wieder rein. Dieses Training ist für Sie genauso schwer wie für Ihren Hund. Es wird Ihnen das Herz zerreißen, dass Ihr armer Hund so leidet. Aber glauben Sie bitte daran, nur Training wird Erfolg versprechen und Sie beide, Hund und Mensch, werden entspannter miteinander leben können.
• Wichtig ist immer, erst Kontakt zu Ihrem Hund aufzunehmen, wenn er ruhig ist. Die Trainingsabschnitte sollten anfangs sehr, sehr kurz gehalten werden. Raus-Rein … Raus – rein … Steigern Sie wirklich langsam, nur dann wird es funktionieren.
Schritt 3:
Überlegen Sie bitte und beobachten Sie Ihren Hund genau. Was sind die elemtaren Dinge, die Ihren Hund sofort in einen verzweifelten Zustand bringen? Was sind also die Trigger? Das können sein:
• Schlüssel
• Jacke
• Schuhe anziehen
• Haare kämmen
• Parüm auftragen
• Spezielle Kleidung im Allgemeinen
• Handtasche
• Aktenkoffer
Wenn Sie das notiert haben, arbeiten Sie damit! Beginnen Sie mit der Desensibilisierung.
• Nehme Sie Ihren Schlüssel und schleppen ihn mit sich herum, egal ob Küche, Bad oder sonst wohin. Klappern Sie mit ihm, ohne aus dem Haus zu gehen.
• Ziehen Sie Ihre Jacke an und setzen sich hin, an den Schreibtisch, an den Rechner, in den Sessel – lesen Sie oder sonstiges, aber verlassen Sie nicht das Haus
• Ziehen Sie Ihre Schuhe an, dann wieder aus. Gehen Sie erneut und holen Ihre Schuhe, ziehen Sie diese an, aber gehen Sie nicht aus dem Haus.
• Kämmen Sie sich öfter zwischendurch die Haare
• Tragen Sie auch mal außer der Reihe Ihr Parfüm auf, nicht nur, wenn Sie aus dem Haus gehen
• Holen Sie Ihre Handtasche und räumen Sie diese vielleicht mal auf, machen Sie sauber, räumen aus und ein …
Ihren Ideen seien keine Grenzen gesetzt. Üben Sie das täglich.
Irgendwann wird Ihr Hund keine große Notiz mehr von den Dingen nehmen, höchstens vielleicht mal aus dem Augenwinkel rüber luschern.
Schritt 4:
• Wenn das alles gut klappt, und Ihr Hund bei all den Dingen, die ihn zuvor beunruhigten, ruhig bleibt, verlassen Sie das Haus für eine längere Zeit. Bereiten Sie Ihre Abwesenheit vor, indem Sie schon einen Kong gefüllt mit gefrorenen Leckerein aus dem Gefrierschrank holten und ihn abgewaschen haben (vom Frost befreien).
• Nehmen Sie Ihre Jacke und den Autoschlüssel (Beispiele!) und gehen Sie los. Fahren Sie einfach paar Runden um den Block oder gehen schnell Brötchen holen.
• Wenn Sie dann wieder nach hause kommen, denken Sie bitte daran, keine große Sache daraus zu machen. Es ist NORMAL, dass Sie wieder da sind, genau wie es eben auch normal ist, dass Sie gehen! Machen Sie, wie ich es bevor schon beschrieb, erst Ihre Sachen. Räumen Sie etwas weg, trinken einen Kaffe oder sonstiges. Ist Ihr Hund ruhig, dann können Sie zu ihm und ihn begrüßen.
Zu diesen Beispielvorschlägen können Sie auch noch Ihren Homöopathen oder Heilpraktiker zu Rate ziehen. Vielleicht begleiten Sie das Training mit ein paar Bachblüten. Besprechen Sie das und wägen ab. Es kommt schon darauf an, wie stark diese Trennungsangst ausgeprägt ist.
Wenn Sie unsicher sind und Sie selbst das größere Problem bei dem Training darstellen, holen Sie sich bitte Hilfe. Ein professioneller Trainer hat auch Erfahrung mit Trennungsangst. Dieser kann Sie während des Trainings begleiten und Sie werden sehen, nach ein paar Wochen, Monaten, wird Ihr Hund entspannt(er).
Zusammenfassung:
1. KEINE Strafe! Bestrafung erhöht die Angst des Hundes und verschlechtert Trennungsangst.
2. Wenn Sie anstatt das Radio anzulassen, oder Fernseher einzuschalten, alles abdrehen, wenn Sie das Haus verlassen, beginnen Sie damit 30 Minuten vor Ihrem Verlassen. Beschäftigen Sie sich nicht mit Ihrem Hund oder fangen gar an zu spielen, bevor Sie gehen. Ziel muss es sein, dass sich nichts außer Ihrer Abwesenheit für Ihren Hund verändert, wenn Sie gehen.
3. Verschaffen Sie Ihrem Hund eine Ablenkung. Geben Sie Ihrem Hund etwas, das er über alles liebt. Dazu kann ein mit Liebelingsleckerchen gefüllter Kong dienen. Beachten Sie bitte, dass es etwas ganz Besonderes sein soll, das es ausschließlich nur gibt, wenn Ihr Hund alleine zu Hause bleibt. Kommen Sie nach Hause, wird ihm dieses besondere Spielzeug (hier: Kong) wieder genommen. Er soll positiv assoziieren. Es kann dann auch passieren, dass Ihr Hund schon auf sein Spielzeug wartet oder es sucht, wenn Sie gehen. Wie gesagt, es darf nur während Ihrer Abwesenheit für Ihren Hund verfügbar sein.
4. Trainieren Sie etwa 5 mal am Tag. Simulieren Sie Ihr Weggehen kurz. Alles, was Ihren Hund beunruhigt, und was er mit Ihrem Weggehen negativ verbindet, sollten Sie nun in das Training einfließen lassen. Ziehen Sie zum Beispiel Ihre Schuhe an, aber gehen Sie nicht raus, sondern machen Sie etwas ganz anderes. Erledigen Sie Ihren Abwasch oder saugen Sie ab.
5. Bei allem ignorieren Sie Ihren Hund. Wenn Ihr Hund bei bestimmten Triggern ruhiger wird, nehmen Sie einen neuen hinzu. Gehen Sie aus der Tür, schließen diese und kommen gleich wieder rein … usw.
6. Achten Sie vor dem Hinzufügen eines neuen Reizes, dass die Reaktion auf ein trainierten wirklich abgeschwächt bis ganz entfernt ist.
7. Das Alleinbleiben an sich, trainieren Sie am sinnvollsten ein bis zwei mal am Tag für etwa 10 bis 15 Minuten. Am vorteilhaftesten ist dabei, wenn Sie mit Ihrem Vierpfotler bereits ein allgemeines Training absolvierten und er weiß, was Sitz, Platz und vor allem Bleib bedeutet. Damit können Sie jetzt hervorragend arbeiten.
8. Bitte schicken Sie Ihren Hund auch mal weg, auf seinen Platz. Wenn Ihre geliebte Fellpfote neben Ihnen auf der Couch gewöhnt ist, zu liegen, während Sie fernsehen, bitte schicken Sie ihn auch mal weg, auf seinen Platz. Er soll verstehen, dass er nicht immer in Ihrer Nähe sein kann – und auch nicht braucht! Achten Sie darauf, dass alles in einer lockeren Haltung passiert, kein Stress! Das Wegschicken darf keine Strafe sein.
Viel Erfolg! Und nur Mut! Gehen Sie es an! Helfen Sie Ihrem Hund!