Das Schlafverhalten der Hunde, wie schlafen sie und träumen Hunde auch?
Es ist doch immer wieder erstaunlich, womit wir Menschen uns beschäftigen. Und überhaupt, wie wir so ticken. Haben Sie sich schon mal ernsthaft Gedanken dazu gemacht, wie Ihr geliebter Zweibeiner schläft? Haben Sie neben ihm gesessen, Fotos gemacht, diese geteilt, weil er oder sie doch so süß da liegt? Und überhaupt, haben Sie sich auch dazu Gedanken gemacht, warum Ihr „Neben-Ihnen-Schläfer“ in Seitenlage, Bauchlage oder wie auch immer schläft? Bekommen Sie Herzchen in Ihre Augen, wenn Ihr Partner auf dem Rücken schläft? Nein? Oh, da geht es Ihnen wohl, wie den meisten Menschen. Während Sie sich darüber amysieren, dass Ihr Hund womöglich schnarchen kann wie ein Großer, bekommt der Partner doch eher einen in die Seite, damit er damit aufhört – oder?
Aber bei unseren Vierbeinern verhält sich das anders.
Beobachten Sie auch manchmal Ihren Hund und wundern sich, was er alles anstellt, bis er die richtige Schlafposition gefunden hat oder aber wie er schläft? Manchmal schütteln Sie vielleicht den Kopf und das andere Mal zaubert Ihr Hund Ihnen ein Lächeln ins Gesicht, weil er so süß ist – wie er da so liegt … Sie machen Fotos, weil Ihr Fellfreund doch sooo niedlich ist und zeigen es der „ganzen Welt“. Jaja, Sie sind wohl etwas verliebt in Ihren Hund?
Wie das aber so ist mit uns Menschen, müssen wir manche Dinge genau wissen. Einfach nur zu sehen, warum Hundi denn jetzt so oder so schläft, reicht nicht. Auch reicht es nicht zu wissen, dass der Hund manchmal etwas Zeit braucht, bis er die richtige Liegeposition entsprechned seines Liebelingsschlafplatzes hat. Bei uns Menschen scheint es ja ganz anders zu sein. Da wird nur das Kopfkissen so lange geknautscht und positioniert, bis der Kopf die optimalen Liegeposition für die Wirbelsäule gefunden hat, links rum drehen, rechts rum drehen … So nicht und doch lieber so. Die wenigsten Menschen legen sich hin und schlafen genauso ein. Ach ja, und der Partner bekommt vielleicht noch einen Spruch wie: „Oh, man, hast du’s bald?”
Jaja, es gibt eben gravierende Unterschiede zwischen Mensch und Hund. Bei Hunden ist fast alles, das uns bei den Menschen nervt – einfach nur so niedlich! Und dann müssen wir es eben auch ganz genau wissen.
Ok, also versuchen wir mal, herauszufinden, wie Hunde schlafen, ob sie träumen, welche Schlafpsitionen sie lieben und warum sie überhaupt wie schlafen.
Dazu betrachten wir zunächst die unetrschiedlichen Schlafpositionen. Und Sie werden sicher zustimmen und sagen: Ja, das kenne ich und ja, das kenne ich auch!
Welche Positionen gibt es denn? Lassen Sie uns mal überlegen.
Das Schlafverhalten der Hunde: Schlaf- oder Liegepositionen
- Hunde rollen sich in Bauchlage ein. Dabei schieben sie ihre Schnauze unter die Schwanzwurzel. (z. B. bei Kälte und Regen)
Meistens schläft der Hund in dieser Position, wenn er es besonders kuschelig haben möchte. Aber auch, wenn nicht ausreichend Platz vorhanden ist (Sie kennen das ja – so ein Hund passt auch, wenn es sein muss, auf einen Tellerrand ) oder eben, wenn die Umgebung nicht ganz wohlig und warm ist.
- Hunde schlafen in ausgestreckter Seitenlage (z. B. beim Sonnenbaden)
Wenn nun aber wirklich genug Platz ist, wenn es Ihrem Hund zu warm ist (nicht nur beim Sonnenbaden, auch nach dem Spielen oder Toben), mag der Vierpfotler gern ganz ausgestreckt auf der Seite liegen. Sie sehen diese Position häufiger im Sommer. Dann mag die Fellpfote gern so auf kühlen Fliesen verharren.
- Bauchlage
Viele Hunde ziehen diese Position beim Dösen vor. Sie entspannen, sind aber gleichzeitig wachsam … Sie möchten nicht schlafen, nur ausruhen, gekoppelt mit ein wenig dösen. Manchmal sehen Sie auch, dass der Hund dabei seine Hinterbeine seitlich positioniert, seine Schnauze liegt dabei zwischen den Vorderläufen. Diese Position hat den Vorteil, dass die Hunde zu jeder Zeit sofort einsatzbereit sind; sie stehen also quasi sofort auf ihren Beinen.
- Hunde schlafen in Rückenlage (oft bei Welpen und Junghunden zu beobachten)
Besonders süß finden wir unsere Hunde wohl, wenn sie auf dem Rücken schlafen, Läufe angewinkelt und manchmal auch die Vorderläufe hoch in der Luft. Ja, und die Freude darüber, unseren Schatz so zu sehen, sollte auch die darüber sein, dass wir in dem Moment Zeuge davon sind, einen total entspannten Hund zu haben, der uns und seine Umgebung vertraut! Hunde zeigen diese Schlafposition meist in der Tiefschlafphase – das ist Entspannung pur!
Haben Sie hingegen einen ängstlichen, unsicheren oder traumarisierten Hund, werden Sie diese Schlafposition wahrscheinlich nicht beobachten können.
Die Schlafpositionen der Hunde richten unter anderem also auch nach den äußeren Umständen. Zum Beispiel der Außentemperatur, Umfeld, Aufgabe des Hundes.
Das Schlafverhalten der Hunde: Schlaf- oder Liegeplätze
Sie kennen das: Hunde mögen am liebsten Plätze, die angenehm und bequem sind. Und da wir Menschen einen rosaroten Herzblick haben, bekommt “Bello” natürlich den schönsten, den weichsten, den komfortabelsten Platz, den Bello sich jemals hätte erträumen können. Dennoch, es ist schon was dran. Hunde mögen es bequem. Und ja, auch gerne erhöht, vorzugsweise mit Rückendeckung. Wählen Hunde ihren Platz selbst, wird er sich immer nach Bodenkälte und Zug ausrichten, sprich, er wird diese versuchen, zu meiden. Dabei sucht sich der Hund den Platz geschützt aus. Er will in der Zeit, in der er entspannt, schläft und somit auch angreifbar wäre, sich halt sicher zurückziehen können. Das sollten Sie unbedingt auch für Ihre Plätze zuhause berücksichtigen. Natürlich mag der Hund immer dabei sein und klar finden Sie es schön, wenn Ihr Hund auch in Ihrer Nähe ist. Dennoch, bieten Sie ihm auch die Möglichkeit, sich einen Platz außerhalb allen Geschehens wählen zu können. Sie werden erstaunt darüber sein, dass er diesen Platz öfter aufsucht, als sie für möglich gehalten hätten. Gerade eben auch in Haushalten, in denen eine gewisse Hektik herrscht, in denen viele Menschen ein- und ausgehen, Kinder leben … ist so ein Platz von enormer Bedeutung.
Das Schlafverhalten der Hunde: Vom Schlafen, Dösen und Träumen
Finden Sie es auch erstaunlich – da denkt man, der Hund schläft tief und fest und in Null, Komma, Nichts springt er hellwach hoch und verbellt den Vogel vor der Tür, weil er das Gras wachsen hörte und Steine im Wasser wachsen sah.
Ja, Hunde dösen die meiste Zeit am Tag. Schon enorm, wie sie innerhalb von Sekunden in den Schlaf fallen können, aber im Bruchteil von Sekunden wieder hellwach sind.
Und hier haben uns die Hunde auch viel voraus. Kein anderes Haustier schafft es, und wir Menschen eben auch nicht, das Wach- und Schlafverhalten an uns und unsere Lebensgewohnheiten anzupassen.
Dabei ist das eigentliche Ruhebedürfnis eines Hundes unterschiedlich ausgeprägt. Aber eines trifft auf alle Hunde zu: Sie benötigen wesentlich mehr Schlaf als wir Menschen und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sie über den Tag viele kleine Nickerchen abhalten. Manche Menschen lächeln und andere sagen völlig verwundert: “Der schläft ja den ganzen Tag.” Ja, wenn er kann … Tolles Leben, er hat es gut bei seinen Menschen.
Was definitiv zu beachten ist, sei die Tatsache, dass uns die Hunde vertrauen (wollen). Schließt Ihr Hund die Augen für ein kleines Nickerchen, dann erwartet er von Ihnen absolute Neutralität und möchte wirklich nicht gestört werden.
Sowieso sollte das Heim der Hunde eine Art Tempel sein. Voller Ruhe und ruhiger Energien, eine Art stress- und wertfreie Zone. Aufregung, Spiel und Jagd soll es außerhalb der „heiligen Hallen“ geben. Das macht es Hunden beispielsweise oft unbemerkt schwer, ihrem Naturell nachzukommen, wenn ein Haushalt sehr hektisch, unstrukturiert und auch laut ist.
Persönliche Anmerkung:
Wir selbst konnten es immer wieder beobachten, wenn bei uns Nothunde einzogen. Völlig überforderte, hippelige Hunde, überdrehte, hyperagile Hunde, die den Anschein hatten, gar nicht loslassen zu können, wurden in kürzester Zeit völlig ruhig. Man konnte sie kaum wieder erkennen, denn bei uns zuhause herrscht absolute ruhige Energie, Struktur, Ruhe und Harmonie. Das dankten die Hunde stets mit ihrer so liebenswerten Gelassenheit und einem sehr großen Vertrauen.
Fakt ist, ist das Umfeld eines Hundes ruhig, verfällt er schneller in einen leichten Schlaf. Aber, wie ich gerade schrieb, in einen leichten Schlaf! Und der Grund, warum Hunde sofort wieder hellwach sein können, liegt darin, dass alle Sinne in der Leichtschlafphase geschärft sind. Schließen Hunde ihre Augen, übernehmen Nase und Ohren die Wache.
Lassen Sie Ihrem Hund dann auch seine nötige Ruhe, wird er nicht gestört, fühlt er sich sicher, schreckt er nicht immer wieder hoch und fühlt sich sicher, fällt die Vierpfote dann auch in den Tiefschlaf.
Und nun staunen Sie sicher, denn die Tiefschlafphase eines Hundes macht bei einem adulten Hund gerade mal 20 bis 30 Prozent der gesamten Schlafzeit aus. Das entspricht etwa 5 bis 8 Stunden Tiefschlaf, der Rest ist einfach wegdösen und entspannen.
Das heißt also, dass Sie keine Schlafmütze Ihr Eigen nennen, wenn ihre geliebte Fellpfote zwischen 10 und 20 Stunden am Tag dösen oder schlafen kann.
Das Schlafverhalten von Hunden: Die REM – Phase
Die Entdeckung des REM-Schlafes liegt nur etwa 50 Jahre zurück. Das Forschungsteam um den Schlafforscher Nathaniel Kleitmann entdeckte die REM-Phasen 1953 in einem von ihm eingerichteten Schlaflabor in Chicago.
REM-(Schlaf) kommt aus dem Englichschen und heißt. Rapid Eye Movement, was man als paradoxen oder desychronisierten Schlaf bezeichnet.
Die REM-Phasen sind absolut charakteristisch für den Schlaf Ihres Hundes. Sie alle können es beobachten.
Sie erkennen diese Phase bei Ihrem Hund an den schnellen Augenbewegungen. Diese „unruhigen“ Augen bei geschlossenen Augenlidern zeigen Ihnen, dass Ihr Hund nun träumt.
Weiterhin beobachten Sie noch andere Körperaktivitäten. Für jeden Ersthundehalter ein riesiger Schreck, denn das erste Erleben der REM-Phase des geliebten Hundes lässt uns Menschen den Atemn stocken. Der Körper an sich ist nun völlig entspannt und erschlafft, aber die Pfoten zucken, der Hund scheint zu laufen, zu rennen, der Kiefer kann klappern und die Lefzen zittern. Auch die Ohren bewegen sich, sie zucken nach vorn und nach hinten. Und dann wird’s unheimlich: Der Hund fängt bei geschlossenem Fang an zu winseln und/ oder zu bellen.
Sie lernen Ihren Hund im Laufe der Zeit kennen und werden bei zu heftigen Reaktionen sanft einschreiten. Denn Ihr Hund könnte schlecht träumen, in einem sogenannten Alptraum gefangen sein. Dann liegt es selbstverständlich an Ihnen, Ihre Fellpfote vorsichtig aus diesem Zustand zu holen.
Persönliche Anmerkung:
Wir kennen diese REM-Phase von vielen unterschiedlichen Hunden. Und ja, auch wir müssen/ mussten regelmäßig einschreiten. Dabei legen wir zunächst immer erst eine warme Hand an/ auf den Hund und lassen Energien fließen. Erst dann sprechen wir sie mit ihrem Namen ganz sanft und leise an, damit sie langsam aus ihrem Traum aufwachen und nicht erschrecken. Behutsam sollte hier auf jeden Fall vorgenagen werden, aber das werden Sie sicher sein – behutsam-, denn Sie lieben ja Ihren Hund!
2 Kommentare
Schöner Artikel! Wir haben seit ein paar Tagen auch einen “neuen gebrauchten” Zweithund aus dem Tierheim, der ganz schön hibbelig ist und schwer zu Ruhe kommt. Sogar Radio stört beim Schlafen… Manchmal glaub ich, da ist Tiger mit drin 😉 Gerade macht er doch ein Nickerchen.
Hallo Suse,
ach wie schön, ein Hund aus dem Tierheim durfte ausziehen? Das freut mich echt. Tiger liest sich auch echt spannend …. Lach!
Nette Grüße
Birthe
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