Wenn Hunde Motor zur Kraft werden.
Immer werden wir Augenzeuge von Menschen, deren Hunde Motor zur Kraft, zur Genesung wurden. Hunde, die maßgeblich dafür verantwortlich zeichnen, dass es Mitmenschen schafften, ihren Gesundheitszustand nachhaltig zu verbessern. Auch ihr Sozialverhalten veränderten.
Genau darüber möchte ich heute einiges schreiben, und ausschlaggebend waren sehr viele Eindrücke, Informationen und auch Nachrichten, die ich in diesem Jahr vermehrt in Bezug auf die NOK Challenge bekommen habe. Ich glaube auch, dass ich mit diesem Bericht etwas über den Spirit der Challenge transportieren vermag und vielen vielleicht noch klarer wird, was denn die NOK Challenge ist.
An anderer Stelle schrieb ich schon einmal, in einem privateren Rahmen etwas dazu, wie es zu dieser NOK Challenge überhaupt kam. Gerne lasse ich Sie auch hieran teilhaben, denn unter dem Strich waren es auch meine Hunde, die mir die Kraft und Möglichkeit gaben. Anhand meines eigenen Beispiels und den Reaktionen im Nachhinein der letzten 3 Jahre durch die Challenge, möchte ich Ihnen, wenngleich Sie es ja selbst schon sehr bestimmt wissen, aufzeigen, wie Hunde Motor zu Kraft werden. Wie sie uns beeinflussen und uns stark machen. Für einige sind sie sogar Lebensretter.
Fangen wir mal von vorne an.
Viele Jahre litt ich unter unsagbaren Rückenproblemen, hatte OP’en hinter mir, sämtliche Untersuchungen und es ging mir erst von Jahr zu Jahr, dann von Monat zu Monat bis hin von Tag zu Tag schlechter. Die Schmerzen ließen sich nicht mehr ertragen, Tabletten habe ich mir schon aus Freundes- und Bekanntenkreis schicken lassen, da ich keinem Arzt mehr erklären konnte, wie viel Medikamente ich bräuchte und dass mir die schon sehr hoch dosierten Medikationen nicht halfen. Und sicher wusste ich, welche Nebenwirkungen diese ganzen Tabletten haben würden und dass mittlerweile auch schon eine Tablettensucht eingetreten war.
Es kam der Tag, an dem ich nicht mehr laufen konnte. Nichts ging mehr und ein lang ersehnter Termin beim Neurochirurgen endete in einem bis dato für mich Fiasko. Der Doc schaute sich Bilder, Aufnahmen an und meinte, er fasse mich auf gar keinen Fall an, er wüsste nicht einmal, wo er anfangen solle. Ich wäre ein Fall für ein Spezialisten -Team. Heute bin ich ihm sooooo dankbar, was für ein Arzt, wie viel Größe!!!
Prima, völlig deprimiert, voller Schmerzen, nicht in der Lage ganz normal zu laufen, jede 2 Meter zusammenbrechend, drehte ich dennoch jeden Tag, gestützt von meinem Mann meine 6 – 10 km über den Tag mit meinen Hunden. Sie sollten nicht unter meinem Gesundheitszustand leiden. In meinem Kopf manifestierte sich immer mehr das Bild einer Brücke, die ich wählen wollte, um diesen Zustand zu beenden. Nicht mehr laufen zu können, diese Schmerzen, die sich schon längst ins Gehirn gefressen hatten, das Unglück, mit meinen Hunden nicht mehr durch die Felder rennen zu können – Ohnmacht und Trauer … und diese Schmerzen!!!!!!
Motor zur Kraft. Dann ein langes Telefonat mit dem Spezialisten in Neustadt, dem ein langer Brief vorausging. Er schaute sich mich ganz genau an und versprach, mich zu operieren und erklärte, was er machen würde. Mir was übel, aber ich wollte jede Chance nutzen. Meine Hunde brauchten mich – klar, mein Mann natürlich auch … aber hier geht es um Hunde.
Der Termin kam immer näher. Ich wusste, es dauerte ein ganzes Jahr, bis ich wieder normal laufen könnte, mich wieder entsprechend normal belasten. Und wie viele Menschen, brauchte auch ich ein Ziel. So entstand in meinem Kopf, dass ich nach einem Jahr wieder die 20 km mit meinen Hunden um den Kanal laufen werde! Und, weil ich noch mehr Druck brauchte, Hunde Motor zur Kraft sind, setzte ich einen obendrauf und rief die NOK Challenge ins Leben.
Motor zur Kraft. In jedem Jahr nehmen Teams teil, die auch eine Geschichte zu erzählen haben, selbst körperlich eingeschränkt. Fragen, wie schwer diese Challenge sei, beantworte ich immer mit dem Satz:“ Ich verlange nichts, das ich nicht selbst auch leisten kann. „
Ja, und weil es die NOK Challenge nun auch schon im 3. Jahr gab, wissen Sie, dass die Op gut gelaufen ist. Der Gedanke, ich müsse laufen, laufen, laufen, hat mich aus dem Krankenbett gekämpft. Unter Tränen und Kampfesgeist, meine Hunde vor Augen, schaffte ich es, einige Tage vor Plan auf die Füße zu kommen und vorzeitig aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Auch zu Hause habe ich jeden Tag trainiert, bin gelaufen, und gelaufen … klar, angemessen und bin schon bald wieder mit meinem Mann eine kleine Runde mit unseren Hunden gegangen. Aber, ich durfte keinen Hund führen. Das war die Hölle. Also mussten die Hunde noch besser trainiert werden …. Ich wollte mit ihnen zusammenlaufen, nicht nur mitlaufen …
Mein Plan ging auf. Die Spezialisten und der leitende Chirurg haben mir eine neue Lebensbasis gegeben, meine Hunde die Kraft, auf diese aufzubauen und heute geht es mir gut wie nie. Ich bin gut und ohne Schwierigkeiten vom Morphium, schnell von sämtlichen Tabletten losgekommen und drehe meine Runden durch das Gelände, trainiere Hunde, laufe im Coaching km für km und laufe vielen davon.
Und ja, dann kenne ich Menschen, die unter schwersten Depressionen leiden/ litten, die ihren Lebensinhalt in die Arbeit mit ihren Hunden leg(t)en, die sich somit erfolgreich therapieren. Kenne Menschen mit Essstörungen, die durch ihre Hunde ein fast normales Leben führen können. Ja, ich kenne auch Menschen, deren Hunde ihnen das Leben gerettet haben. Stark übergewichtige Menschen, die gar nicht mehr in der Lage waren, sich überhaupt aufzuraffen und dann aber durch einen Hund Disziplin (neu) erlernten und nach und nach es schafften, einen gesunden Lebensstil zu führen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass Hunde Motor zur Kraft sind. Sie schaffen es, in uns liegende Energien nicht nur zu wecken, sondern auch freizusetzen und wir, sie zu nutzen. Unsere Vierbeiner bringen unser Bestes zum Vorschein und genau auch aus diesem Grund liebe ich meine Arbeit so sehr. Ich habe so viel Glück mit Menschen arbeiten zu dürfen, die ihren Hunden Respekt, Achtung und Liebe schenken, sie noch ein Stück besser verstehen möchten. Und ja, und ich bin stolz darauf, dass an Pfingstsamstag jeden Jahres Hundehalter mit ihren Vierbeinern mit mir gemeinsam mein Comeback ins Leben zelebrieren, wenn es heißt: Pfingstsamstag ist NOK Challenge – Tag!
Ich wünsche Ihnen viel Kraft, wenn auch Sie sich in einer misslichen Lage befinden. Schöpfen Sie Kraft durch Ihren Hund. Sie sind mitunter die besten Therapeuten, Lehrmeister, Trainer für in Demut und Dankbarkeit üben.
Liebe Hundefreunde, ich danke euch so sehr dafür, dass ich eure Geschichten hören, lesen durfte. Ihr seid dafür verantwortlich, dass ich heute diesen Artikel online schicke. Danke für euer Vertrauen!
Bleiben Sie im Gleichgewicht!
Nette Grüße
Birthe Thompson