Der Herzwurm – Dirofilariose
Der Herzwurm gehört zur Gruppe der Infektionskrankheiten, die vorwiegend aus den tropischen und subtropischen Ländern zu uns kommen und durch die dortigen Stechmücken beim Saugen übertragen werden. Insbesondere das nördliche Italien, die Kanaren, USA, Kanada, Ungarn und Südfrankreich zählen zu den Ländern mit einem hohen Ansteckungsrisiko.
Allerdings im Zuge des Klimawandels ist auch Deutschland nicht mehr frei von Erreger übertragenden Stechmücken.
Die Stechmücke
Die Parasiten oder auch Würmer in diesem Fall, befallen die Lungengefäße in denen sie sich gern aufhalten und auch im Herzen. Andere Organe werden nur sehr selten befallen. Der Hund fungiert als Endwirt für den Herzwurm ( Fadenwurm).
Die von der Stechmücke beim Saugakt abgegebenen Larven wandern nun zunächst erstmal im Unterhautgewebe des Hundes umher und häuten sich dort noch einige Male. Ca. 100 Tage nach der Infizierung durch die Stechmücke sind die Larven ausgereift genug, um nun über die Muskulatur und die Blutgefäße in den Körper einzudringen, und sich dann bevorzugt im Lungengewebe anzusiedeln.
Etwa 6 Monate benötigen die Würmer bis zur Geschlechtsreife … und eine neuer Kreislauf beginnt …
Die weiblichen Tiere geben ihre Larven wieder in das Gefäßsystem ab, wo sie wiederum von der Stechmücke beim Saugen aufgenommen werden um sie beim nächsten Tier wieder in die Blutbahnen abzugeben.
Die erwachsenen und geschlechtsreifen Würmer bevorzugen die größeren Blutgefäße, wie bereits erwähnt, die Lungen und das Herz. In Organen wie z. B. Haut, Augenkammern oder ZNS können sie sich einnisten, was aber eher selten der Fall ist.
Durch den komplexen Entwicklungsprozess dieser Würmer kann es Wochen bis Monate dauern, bis die Erkrankung des Tieres symptomatisch wird.
Die Überlebendauer eines Herzwurms beträgt ca. 5 Jahre. Ein ausgewachsener Wurm wird ca. 1 mm dick und bis zu 30c m lang … bei einer fortgeschrittenen Erkrankung des Tieres beherbergt es mehrere hundert Würmer im Körper.
Entzündungen der betroffenen Organe, Verstopfungen der Hohlvene sind die Folge; das Herz muss ein Vielfaches an Leistung erbringen und wird sich dadurch auf Dauer verändern.
Symptome beim Hund sind in der Regel Leistungsabfall, Ermüdungserscheinungen, Atemnot und Husten bei Anstrengung, Bewustlosigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder auch allgemein zu beobachtende Schwäche. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu leichter Anämie, Kreislaufstörungen bis hin zum Schock kommen. Bräunlich-rot verfärbter Urin, sowie Gerinnungsstörungen und der Tod durch Nierenversagen stehen am Ende des Leidensweges.
Larve der Dirofilaria immitis, 40x vergrößert.Quelle: wikipedia
Wurde eine Herzwurminfektion diagnostiziert (möglichst frühzeitig), stehen die Chancen sehr gut für das betroffene Tier.
Ziel der Behandlung ist es, die erwachsenen Würmer abzutöten und die Larven zu eliminieren.
Die Behandlung mit Medikamenten ist nicht ungefährlich und nicht frei von Nebenwirkungen.
Um Komplikationen vorzubeugen, wird die Behandlung im Allgemeinen stationär durchgeführt, um bei Komplikationen sofort eingreifen zu können.
Die abgetöteten Würmer könnten eine Lungenembolie verursachen. In seltenen Fällen müssen die Herzwürmer in einer Operation entfernt werden.
Alles in allem muss man feststellen, das ein Herzwurmbefall eine sehr gefährliche Krankheit ist, deren Heilung mit einer langwierigen und komplizierten Behandlung einhergeht.
Im Falle einer Urlaubsreise sollte der Hund unbedingt vor einem Befall geschützt werden. Ca. eine Woche vor Einreise bekommt der Hund vom Tierarzt Medikamente, die ihn schützen, diese Behandlung wird noch bis zu acht Wochen nach der Ausreise fortgesetzt.
Spot-On Präperate sind nicht unbedingt geeignet, da sie nicht gegen alle Arten der Stechmücke wirksam sind.
Als letzten Hinweis:
Auch Menschen können sich mit Herzwürern infizieren. Hierzu sollte unbedingt vor Urlaubsantritt der Hausarzt befragt werden.