So viele Hundehalter kennen sie, die Probleme mit anderen Hunden.
Hat Ihr Fellfreund Probleme mit anderen Hunden, hat er sie leider nicht alleine, denn auch Sie sind nun involviert. Gemeinsame Spaziergänge sollen Spaß machen, erholsam sein und vor allem entspannt. Leider können davon so einige Hundehalter nur träumen …
Vorab: Sollte Ihr Hund sich anderen Artgenossen gegenüber absolut aggressiv verhalten, Zähne fletschend regelrecht auf sie stürzen, ist es schon nach 12 Uhr. Sie brauchen in diesem Fall tatsächlich professionelle Hilfe!
Doch es gibt auch das Gegenteil, nämlich, dass Ihr Hund jeglichen Kontakt zu anderen Hunden meidet, mit ihnen so gar nichts zu tun haben will. Auch hier liegt ein schweres Problem vor, das Sie angehen sollten.
Wie dem ganzen vorbeugen?
Nun, im besten Fall haben Sie einen bereits sehr gut sozialisierten Welpen aus einer verantwortungsvollen Zucht bei sich einziehen lassen. Dann haben Sie die allerbeste Grundlage für ein langes und entspanntes, gemeinsames Leben.
Es gibt keine Garantie
Aber selbst, wenn Sie einen „guten“ Hund mit besten Anlagen haben, kann es passieren, dass es Situationen gibt, die Ihren Hund aus dem Ruder laufen lassen.
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Angenommen, Ihr Hund wurde aus dem Nichts heraus angegriffen, es kam zu einer Beißerei, Ihr Hund wurde verletzt, hat Schmerzen usw … Selbst, wenn keine gesundheitlichen Folgeschäden davongetragen werden, hat es mit Ihrem Hund unter Umständen aber eine Menge gemacht. Und hier werde ich dann immer sauer, weil die Halter solcher Stänkerhunde oft nicht für 3 Cent nachdenken! Auch mal angenommen, Ihr Hund wird attackiert, ohne großen Schaden, wurde er aber attackiert!
Diese Hundehalter solcher Hunde machen sich leider überhaupt keine Gedanken darüber, dass unsere Hunde durch ihre nun „versaut“ sind, wir ab sofort unheimlichen Trainingsaufwand betreiben müssen, damit unsere geliebten Schätze wieder oder weiterhin sozial unterwegs sind.
Ich gebe Ihnen natürlich sehr gerne wieder mal Beispiele aus eigener Hundehaltung:
Unser Zulu war ein äußerst liebevoller und sozialer Rüde, der Freundschaft mit jedem und allem schloss. Darum durfte er auch anfangs überall mit hin, auch zu Strandspaziergängen; hierzu schrieb ich ja schon im Artikel: „Hunde klären das unter sich„. So durfte er natürlich auch auf den vereinseigenen Hundeplatz, den ein Verein, in dem ich mal Mitglied war, unterhielt, mitkommen. Dieser Hundeplatz hatte natürlich Regeln … neben den vielen Verhaltensregeln auch, dass der Platz nur mit einer Haftpflichtversicherung betreten werden darf. Auch logisch …
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Nun, es kam der Tag, an dem ein anderes Vereinsmitglied mit ihren beiden Hunden auf den Platz stolzierte und sie natürlich zunächst mal kein Auge auf die beiden hatte, die nichts anderes zu tun hatten, meinen Großen gemeinschaftlich zu attackieren und ihn schwer zu verletzen.
Unabhängig davon, dass diese Genesung sehr langsam voranschritt und die Vereinskollegin versicherte ihre Versicherung zu benachrichtigen, und ich niemals auch nur einen Cent für die sehr teure Behandlung sah, hatte mein Zulu Schaden genommen. Ab dem Tag galt er bis heute als unverträglich. Dass das natürlich nicht ganz so stimmt, ist auch klar, aber ließe ich ihn auf jeden Hund uneingeschränkt los, könnte ich für nichts garantieren. Zulu kann nur mit anderen Rüden klarkommen, wenn regelmäßige kontrollierte Treffen stattfinden und der andere Hund äußerst sozial ist. Sein Vertrauen ist verloren und seine Strategie ist seitdem: Angriff ist die beste Verteidigung. Dieses habe ich in all den Jahren leider nicht mehr umkehren können, „nur“ kontrolliert halten.
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Anderes Beispiel:
Unsere Amali wurde täglich von einer anderen Hündin mehrfach am Zaun der nebeneinanderliegenden Grundstücke geärgert. Die andere Hündin machte sich einen Spaß daraus und hatte dem Anschein nach den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als darauf zu warten, dass Amali wieder herauskam, damit sie wieder durch den Zaun pöbeln konnte.
Amali war bis zu diesem Zeitpunkt der Liebling aller – Hund wie Mensch – und war einfach nur Zucker. Dieses Verhalten jedoch führte dazu, dass Amali immer unleidlicher wurde und sie nach einem schleichenden Prozess plötzlich auch nach vorne ging, ohne, dass nur irgendein anderer Hund ihr etwas getan hätte. Ihr Verhalten konnten wir etwas unterbrechen, wenngleich nicht zu 100 % wieder umkehren.
Sie sehen, wir können die besten Absichten haben, verreißt ein anderer Hundehalter die Erziehung, oder schätzt seinen Vierbeiner nicht richtig ein, lässt ihn gewähren und findet das alles gar nicht so schlimm, ist unser bester Hund unter Umständen versaut für das ganze Leben.
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Was sind aber noch Ursachen für Probleme mit anderen Hunden?
Neben Beißereien oder Stress mit anderen Artgenossen können uns selbstbewusste und unkastrierte Hündinnen in der Begegnung mit anderen Gleichgeschlechtigen erhebliche Probleme bereiten. Gerade in der Zeit um die Läufigkeit herum, dürfen wir uns schon auch mal auf, sagen wir es gelinde, Zickereien freuen, die wirklich sehr, sehr heftig sein können und selten harmlos enden. Hier sehen Hündinnen in den anderen Weibern Konkurrenz und haben nur Sicherung der Ressourcen für ihren vermeintlichen Nachwuchs im Kopf.
Aber gut, es sind ja nicht nur die Hündinnen, die hier meinen, sie hätten die alleineige Daseinsberechtigung – auch die stolzen Rüden können sich schon sehr gereizt anderen Konkurrenten gegenüber zeigen. Hat Ihr Prinz angefangen, sein Bein zu heben, erhebt er sich gleich mal zum Kronprinzen und der eine oder andere mag das auch sehr gerne in seinem Verhalten untermauern. Das für Rüdenbesitzer kennende Imponiergehabe, kann dann aber doch schon mal in den Kommentkampf übergehen und dann wird es laut! Das kennen Sie ja …vielleicht. Man glaubt, es geht nicht schlimmer – doch, geht es, denn nun zeigt sich, welcher der beiden Rüden „normal“ ist oder welcher der beiden Hengste richtiges Aggressionsverhalten an den Tag legt.
Auch ein Aufreiten kann schnell zu einer Beißerei führen. Und auf diesem Weg: Nein, das ist nicht lustig anzusehen, wenn ein Dackel versucht, auf einem anderen größeren Artgenossen aufzureiten. Schreiten Sie bitte ein!
Aber wie kann man versuchen, diese ungeliebten Umstände abzustellen?
Nun, ein guter Trainer, ein Profi, ist natürlich eine Idee. Aber Sie selbst, in Ihrem Umfeld, sollten anfangen, in kleinen Schritten daran zu arbeiten.
Das beginnt mit ganz konsequenter Hand. Schleppe ran, kein Ignorieren Ihrerseits mehr, sollte Bello auf Ihre Signale nicht reagieren. Unterordnung ist das Zauberwort.
Klare Regeln, klare Führung!
Geistige und körperliche Auslastungen sind an der Tagesordnung!
Einige raten zu einer Kastration. Um das erstmal aber zu testen, ob eine solche tatsächlich zu einem gewünschten Verhalten führt, wird geraten, zunächst mittels eines Chips, chemisch zu kastrieren …. Ich möchte zu Bedenken geben, dass gerade Hündinnen, die aggressives Verhalten an den Tag legen, nach einer Kastration sogar eine gesteigerte Aggression zeigen können.
Zu einer Kastration möchte ich mich hier nicht äußern. Wenn sich alle einig wären, Sie, der Tierarzt, Hundetrainer wie auch Verhaltenstherapeut … könnte man eine solche Vorgehensweise eventuell in Betracht ziehen, wenn Ihr Hund unter dem Problem mit anderen Hunden leidet – auch gesundheitlich. Ansonsten möchte ich Ihnen raten, Ihren Hund genau zu studieren und seine Neigungen zu kanalisieren und mit Ihrem Hund gemeinsam durch eine Zeit zu gehen, die für Sie beide LERNEN bedeutet!
1 Kommentar
Klasse Beitrag und ich kann es nur bestätigen.
Leider muss man ausbaden was andere einem antun.
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